Inhaltsverzeichnis

Unterwegs im 15. Jahrhundert

→ Übersichtsseite Zeitleiste der Reisegenerationen
→ Vorwärts ins 16. Jahrhundert
→ Zurück ins 14. Jahrhundert

Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr

Reisetechnische Anleitungen

Erfahrungen & Entdeckungen

Zeitleiste der Begegnungen mit dem Nahen Osten

Der Seeweg nach Indien: Portugiesische Seefahrer auf der südöstlichen Route

1.890 BC ließ der Pharao Sesostris II. einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Damit waren von ägyptischen Häfen Asien und Europa erreichbar. Später hatte das römische Reich Handelsniederlassungen in Indien. Erst die islamische Expansion ab dem 7./8. Jahrhundert nach Christus und die feindliche Begegnung beider Religionen führte dazu, dass europäische (christliche) Händler und Reisende schwierig bis gar nicht das nördliche Afrika, Vorderasien oder Zentralasien durchqueren konnten. Nach dem Rückzug der Ritterorden aus dem Heiligen Land bis 1396 und der türkischen Eroberung von Byzanz 1453 blieben nur noch der Seeweg um Afrika (1497/98 Vasco da Gama) oder die Umsegelung der Erde in östlicher Richtung (1492 Christoph Columbus).

Der Weg nach Asien musste über den weithin unbekannten Atlantik erfolgen. Dabei war Portugal durch seine Lage im Vorteil, auch weil die Straße von Gibraltar als schwierig galt. Für das Fernziel - Afrika zu umschiffen - wurden die meist unbewohnten Inseln vor der afrikanischen Küste zu sicheren Trittsteinen für Versorgung und Rückzug. Afrika hat weniger Inseln und Halbinseln als alle anderen Kontinente. Zwischen Annobon im im Golf von Guinea und dem Kap der guten Hoffnung gibt es allerdings keine dafür geeigneten Inseln mehr, insbesondere galten die Küsten südlich von Angola als ungastlich. Die Skelettküste in Namibia trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Für die Etappen entlang der Route siehe die Zeitleiste portugiesischer Fahrten, ergänzt durch:

Die Entdeckungsgeschichte der Maskarenen östlich von Madagaskar (die Inselgruppe um Reunion und Mauritius) ist nicht eindeutig dokumentiert. 1503/1507 segelte der Portugiese Diogo Fernandes Pereira (15./16. Jh.) in diesem Raum, ihm folgten Diogo Lopes de Sequeira (1465–1530) und Rodrigues 1509. Wer wann welche Insel gesichtet und betreten hat, ist spekulativ. Nach Dom Pedro Mascarenhas (1480–1555) sind die Inseln benannt. 10)

Carreira da India

Die Carreira da India zwischen Lissabon und Goa und zurück verband Europa über Afrika mit Asien und war die längste Segelroute der Erde. Sie wurde ab 1497/98 fast 500 Jahre lang regelmäßig befahren, bevor Dampfschiffe die Segelschifffahrt verdrängten.

Der Seeweg nach Indien: Christoph Kolumbus auf der westlichen Route

Christoph Kolumbus (1451–1506) sollte im Auftrag des spanischen Königspaars Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon einen westlichen Seeweg nach Indien und China finden; er selbst nennt Quinsay als Ziel, das heutige Hangzhou; bei Marco Polo ‚Stadt des Himmels‘.

Pilgerfahrten

Für Santiago de Compostela sind heilige Jahre seit dem 15. Jahrhundert belegt, wenn der Jakobstag (25. Juli) auf einen Sonntag fällt.

Reisen zu den Osmanen nach dem Fall von Byzanz

Zeitleiste der Begegnungen mit dem Nahen Osten

Bildungshunger

Karte, Kartographen & Kartographie

Katalanische Kartographie (Mallorca)

Andere Kartographen

Perspektiven

Reisen zu Zielen der Phantasie

Raum & Orientierung

Der Blick von außen

Ausstellungen

Themenausstellungen 1907–2014

Albrecht Dürer 1471–1528

Vasco da Gama 1469–1524

Heinrich der Seefahrer 1394–1460

Christoph Kolumbus um 1451–1506

Fernando de Magellan = Fernão de Magalhães 1480–1521

Antonio Pigafetta 1492–1524

Hartmann Schedel 1440–1514

Entdeckungsgeschichte
Zeitleiste des Weltbildes

1)
Mailand, Biblioteca Ambrosiana, Ms. A.; Ravenna, Biblioteca Civica Classense, Ms. Lat. 308; Greenwich, National Maritime Museum, Ms. P. 20; Sekundärliteratur dazu in: Falko Daim (Hg.): Die byzantinischen Häfen Konstantinopels. 203 S. Bibliogr. S. 173–200. Mainz 2017: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Online
2)
Charles de la Ronciere
La découverte de l'Afrique au Moyen Âge, cartographes et explorateurs.
t. 1. L'interieur du continent. Le Caire 1924. S. 113-114
3)
5,19–20
4)
Naturalis historia, 6,36
5)
Libro del conosçimiento de todos los rregnos et tierras et señoríos que son por el mundo, et de las señales et armas que han. Institución 280 S. Faksimile Zaragoza 1999: Fernando El Católico
6)
Alexander von Humboldt
Kritische Untersuchungen über die historische Entwickelung der geographischen Kenntnisse von der Neuen Welt und die Fortschritte der nautischen Astronomie in dem 15ten und 16ten Jahrhundert.
Band 1. Berlin 1852: Nicolai S. 434, 455-456 Online
7)
Rackl, Joseph
Die Reisen des Venetianers Alvise da Cà da Mosto an der Westküste Afrikas 1455 und 1456.
Diss. 89 S. Nürnberg 1898: G.P.J. Bieling-Dietz.
8)
Benjamin Scheller
Erfahrungsraum und Möglichkeitsraum. Das subsaharische Westafrika in den Navigazioni Atlantiche Alvise Cadamostos.
S. 205–224 in: Ingrid Baumgärtner, Piero Falchetta (Hg.): Venezia e la nuova Oikoumene. Cartografia del Quattrocento / Venedig und die neue Oikumene. Kartographie im 15. Jahrhundert, Rom/Venedig 2016
9)
Mota, Avelino Teixeira da
Diogo Gomes, Primeiro Grande Explorador do Gâmbia (1456)
Actas da 2ª Conferência Internacional dos Africanistas Ocidentais, Lisboa, 1950, S. 309-317.
Sintra, Diogo Gomes de
Descobrimento Primeiro da Guiné.
edição crítica de Aires A. Nascimento, Introdução histórica de Henrique Pinto Rema, Lisboa, Edições Colibri, 2002.
10)
Moriarty, Cpt. H.A.
Islands in the southern Indian Ocean westward of Longitude 80 degrees east, including Madagascar.
London 1891: Great Britain Hydrographic Office
11)
Tabuteau, Jacques
Histoire de la justice dans les Mascareignes.
Paris 1987: Océan éditions. S. 13