D. E. Berlyne
: Konflikt, Erregung, Neugier. Zur Psychologie der kognitiven Motivation. Klett, Stuttgart 1974Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Neugier
Die Gier nach dem Neuen basiert auf einem Trieb, der das Verlangen auslöst, Neues zu erfahren und - wenn er erfolgreich ist - einen Lustgewinn mit sich bringt. Insofern sind auch Hunde oder Raben neugierig. Der Mensch kann dagegen seine Neugier kultivieren als Sensationslust oder Wissbegierde, doch immer liegt das Staunen zugrunde. Neugierige Reisende sind daher Grenzgänger zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten, dem Vertrauten und dem Fremden, zwischen Angst vor und Freude am Unerwarteten, zwischen Leben und Tod. Solch ein Lebensreisestil verbindet Erforscher, Entdecker, Abenteurer und Globetrotter. Neugier wird verstärkt durch Komplexität, Ungewissheit und Konflikte 1). Dabei ist das Neue nicht per se positiv oder besser, davon weiß bereits die antike Sage von der Büchse der Pandora zu berichten 2); Techniker kennen das als Murphy's Law.
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