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wiki:uebergang

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Übergang

Geburt und Tod bilden die Übergänge zwischen Sein und Nicht-Sein.
Dazwischen werden Übergänge zuallerst in der Natur erfahren. Indem der Mensch unterwegs ist, folgt er Pfaden, überschreitet er Berge und Flüsse, betritt einen Wald, verlässt eine Höhle; als besonders wahrgenommen werden daher Übergänge wie:

  • Gebirgspässe
  • Furten
  • Höhleneingänge

Seitdem der Mensch die Natur technisch gestaltet, schafft er sich neue Übergänge:

  • Türschwellen
  • Tore
  • Weggabelungen
  • Straßenkreuzungen

Der Übergang erfolgt in drei Phasen:

  1. das Verlassen einer Zone, eines Raume, einer Landschaft;
  2. der Aufenthalt im Zwischenraum ;
  3. der Eintritt in eine Zone, einen Raum, eine Landschaft.
  4. In allen drei Phasen sucht der Mensch Orientierung und den richtigen Weg.

Die liminal points sind eher Bereiche, da ihnen eine gewisse Ausdehnung eignet. Die Übergangsbereiche (liminal zones) sind oft gekennzeichnet durch Steinmännchen (»Toter Mann«, Cairn, Hermaia, Alam, Oboo), Wegekreuze, Gebetsfahnen, Inschriften und erfordern traditionell bestimmte Handlungen wie etwa einen Stein auflegen, ein Kreuzzeichen, ein Speise- oder Trankopfer für die zuständigen Reisegötter zu erbringen. Ein kurzer Aufenthalt an diesen Stellen ist also nötig, der dauernde Aufenthalt macht den Wanderer jedoch selbst zum suspekten Grenzgänger, zum Teil der Wildnis, oder gar zum Wilden Jäger oder Werwolf.

Die indischen Tirtha (Sanskrit, n., तीर्थ, tīrtha, „Furt“, „Übergang“) haben eine geographische und spirituelle Bedeutung und sind zudem Pilgerorte.

Der Übergang im Bild

  • Johann Wolfgang von Goethe
    Scheideblick nach Italien vom Gotthard, 1775
    Faksimile, 34,5×43,5 cm Berlin, Nationalgalerie
  • Ludwig Richter
    Die Überfahrt am Schreckenstein, um 1840
    Öl auf Leinwand, 36,7×48,4 cm Privatsammlung, Norddeutschland
  • Karl Friedrich Schinkel
    Felsentor, 1818
    Öl auf Leinwand, 74× 48 cm Berlin, Nationalgalerie

Literatur

  • Klara Löffler
    Dahinter, daneben, darüber hinaus.
    Abseits im Fokus der Europäischen Ethnologie.
    Gem. mit Judith Berkhout, Maria Takacs. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung 10 (2010), Heft 2, S. 249-265.
wiki/uebergang.1637394548.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/11/20 07:49 von norbert

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