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Stock und Stäbe

© Norbert Lüdtke, https://reisegeschichte.de, November 2020, etwa 130.000 Anschläge

Ein guter Stock ist das beste Recept vor böse Hunde. 
K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon

Seit frühester Zeit greifen Reisende bevor sie aufbrechen zu Stab und Beutel, Hut, Sandalen und Gürtel. Mehr Reisegepäck zeugt von Luxus, weniger weist auf Bettler oder Asketen hin; im hebräischen Altertum trug `Mann´ eben einen Stab 1). Diese einfache Ausrüstung entspricht auch den Attributen der Reisegötter wie etwa Hermes. Den Wanderstab soll jedoch der Gott des Weines Bacchus eingeführt haben.

Im alten germanischen Recht war nur derjenige voll geschäftsfähig, der sich »ungehabt und ungestabt« fortbewegen konnte. In der Neuzeit wurde dagegen der Spazierstock zum Symbol der bürgerlichen Freizeit, des Nicht-Arbeitens. In den heutigen städtischen Gesellschaften hat der Stab allerdings abgewertet und ist als Krückstock nicht erstrebenswert. Nur wer die Stadt verlässt, greift gerne zum (Teleskop-)stock fürs Wandern, für Nordic Walking, Skifahren, Trailrunning.

In den Bergen oder im afrikanischen Busch gehört der Stock dagegen zur Standardausstattung, dient stützend als drittes Bein, zum Tasten oder zur Abwehr. Stock und Stein sind die ältesten Werkzeuge und Waffen. Ungeformt liegen sie bereit. Erkennt man ihren Nutzen, so sind sie verfügbar. Mit dem Stein lässt sich schlagen; er verstärkt die Faust. Mit dem Stock lässt sich stoßen; er verlängert den Arm. Das können auch Primaten. Zeigt man im afrikanischen Busch mit einem Stock auf einen Pavian, so zieht sich dieser zurück. Er versteht das Konzept und erkennt die Macht des Stocks. Löwen und Antilopen reagieren nicht so.

Die Anforderungen

Der Haselstecken ist ein Wunderding,
er macht den Rücken geschmeidig und die Hände flink.
K. F. W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon  

Aus einem Zweig lässt sich eine Rute anfertigen, aus einem Ast eine Keule, aus einem Haselnussstämmchen ein Wanderstock, doch alle bestehen aus Handhabe (Griff), Schuss (der gerade Teil) und Zwinge (Endstück, die Kapsel darauf engl. ferule). Dabei ist jeder Stab anders, wenn er optimal an seinen Zweck und seinen Nutzer angepasst ist, denn er

  • ist nicht schwerer als nötig;
  • hat die erforderliche Länge;
  • hat die nötige Festigkeit;
  • und einen sicheren Griff.

Als natürlich zuhandene Ausgangsmaterialien dienen Zweige, Äste, junge Stämmchen, Wurzeln, Rohrstängel. Als objektive Auswahlkriterien lassen sich heranziehen:

  • Die Form: eher gleichbleibende Dicke, rutenartig dünner werdend oder keulenartig dicker werdend, knotig, mit Wurzel- oder Astansatz, Zwieselformen.
  • Der Durchmesser, denn die Größe der Hand bestimmt den Umfang des zu suchenden Stockes, also etwa bis zu 4 Zentimeter, bei Ruten weniger. Die Esche benötigt dazu 1-2 Jahre, Eberesche, Edelkastanie, Hainbuche 2 Jahre, Weißdorn 3 Jahre, Eibe 6 Jahre.
  • Die Haptik, also ein »handschmeichelnder« Griff, den harzige und narbige Hölzer nicht bieten, auch ausgeprägte Borke und anfälliges Splintholz stören. Geeignete periderme Hölzer ohne Borke mit glatter Rinde sind Buchen, Eberesche, Hainbuche, Haselnuss.
  • Widerstandsfähiges Splintholz haben Eibe, Esche, Edelkastanie, Hainbuche, Wacholder; Eiche dagegen nicht; die Splintholzarten - erkennbar an durchgehend gleicher Farbe - sind ungeeignet.
  • Die Beständigkeit gegen Sonne, Wasser, Handschweiß, Insekten. Als extrem witterungsbeständig gelten Edelkastanie und Wacholder. Wenig widerstandsfähig sind Linde, Buche, Esche.
  • Die Dauerhaftigkeit ist bei einer Holzart höher, wenn sie im Winter geschlagen wird; auch ist Astholz eines alten Baumes beständiger als das junge Stämmchen derselben Art 2).
  • Die physikalischen Holzeigenschaften werden je nach Zweck unterschiedlich gewichtet:
    Festigkeit, Zähigkeit, Elastizität, Härte, Abriebfestigkeit, Spaltbarkeit.

Darüber hinaus basieren subjektive Auswahlkriterien auf Tradition, Symbolik, persönlichem Geschmack 3):

  • Die Form: Natürlich gewachsen oder geformt; idealtypisch oder mit Zwiesel und Knoten.
  • Die Farbe nach dem Schälen der Rinde: rot (Eberesche), weiß (Haselnuss), gelblich (Buchs), grau-gelb (Esche) wird bereits in der Bibel beschrieben 4).
  • Eine hohe »Lebenskraft« wird vor allem immergrünen Pflanzen wie Buchs, Eibe, Myrte, Wacholder und Frühblühern wie Weißdorn, Kornelkirsche, Schlehe und Esche nachgesagt: »Wenn die Esche Knospen trägt, gibt's keinen Frost mehr.« 5)
  • Als besonders schützend erscheinen wenig blitzgefährdete Bäume wie Eibe, Hainbuche, Hasel 6).
  • Besondere pharmazeutische Eigenschaften (als Gift, Medizin, Psychopharmaka) der stabliefernden Pflanzen zeigen beispielsweise Buchs, Eibe, Wacholder.

Die Auswahl der Holzart

Der beste Wanderstab ist der Buchstab.
Peter Rosegger: Nixnutzig Volk, 1914
  • Buchsbaumholz (Buxus sempervirens) für Grabstöcke, denn er hat das härteste europäische Holz. Bekannt sind 171.000 Jahre alte Grabstöcke, von Neandertalern hergestellt 7). Später wurden aus Buchs (engl. boxtree) auch „Büchsen“ gemacht.
    Der immergrüne Buchs gilt als Lebensbaum, er ist pharmazeutisch hochwirksam und giftig; die Pfeile Amors bestehen daraus. Er ist Attribut von Merkur, war dem Hades und der Kybele geweiht.
    Ersatzweise: Eichen, Wacholder, Eschen.
  • Edelkastanie (Castanea sativa, engl. chestnut) für Pilgerstöcke, denn das Holz ist äußerst witterungsbeständig, die Frucht ein Grundnahrungsmittel.
    Die Kastanie steht in der christlichen Symbolik für Güte, Keuschheit und Stärke gegen die Versuchung; in der Antike war sie Zeus geweiht.
  • Eberesche (Sorbus aucuparia, engl. Rowan, auch: wayfarer's, traveler's tree) fürs Kälberquicken mit dem Spieß oder dem Partholz, denn das Holz ist sehr dicht, hochfest mit hoher Elastizität.
    Die Vogelbeere oder Quitsche, Quecke, `lebendig, schnell´ ist keine Esche, galt aber als Lebensrute, vermutlich weil sie im Frühjahr zu den ersten sich belaubenden Baumarten zählt und damit zum Symbol des Wiedererwachens nach dem Winter wurde.
    Thor rettete sich mit Hilfe einer Eberesche aus dem Fluss, sie symbolisiert den Blitz 8).
    Ersatzweise: Kreuzdorn, Weißdorn, Kranewittbir (Wacholder).
  • Eibe (Taxus baccata, engl. yew) für Spieße, Speere, Lanzen und Bögen, denn das Eibenholz ist schwer und fäulnisresistent und vereint rotes, hartes, auf Druck belastbares Kernholz mit hellem, elastischem, auf Zug belastbarem Splintholz. Bekannt ist ein rund 120.000 Jahre alter Speer, mit dem Neandertaler jagten 9).
    Odins Speer Gungnir, die Heilige Lanze des Römischen Reiches und die irischen Bischofstäbe bestehen aus Eibe 10)
    Die Eibe verbindet in vielen Kulturen Diesseits und Jenseits, hängt mit Tod und Wiedergeburt zusammen und ist vermutlich identisch mit dem Weltenbaum Yggdrasil aus der germanischen Mythologie 11), sie war der heilige Baum der Hekate.
  • Esche (Fraxinus excelsior, engl. ash) für die Tragstange (furca) der römischen Soldaten ebenso wie für Ballettstangen, denn sie liefert eines der wertvollsten hemischen Edellaubhölzer wegen ihrer Dauerhaftigkeit, Elastizität, Biegsamkeit, Festigkeit, Splitterfreiheit,
    In der griechischen Mythologie das Holz für den Speer des Kentauren Chiron, mit dem Achilles in der Schlacht von Troja Hektor tötete.
  • Hainbuchen (Carpinus betulus, engl. hornbeam) für Spieße 12), denn sie liefert das dichteste Holz aller heimischen Nutzholzarten und ist nur schwer spaltbar: »Er ist von Hainbuchen, woran man die Schweinspiesse schäftet« 13).
    Im Mittelalter galt sie als das »Holz der weisen Frauen«, wohl weil die »Hagenbuche« als Hecke (Einfriedung) zur Wildnis angebaut wurde und die Hagazussa (Heckenreiterin, Hexe) als Grenzgänger in diesem Bereich zuhause war.
  • Haselnuss (Corylus avellana, engl. hazel), junge Haselstämmchen (»Sommerlatte«) ergeben die qualitativ besten Wanderstäbe; auch der älteste erhaltene Abtstab des Germanus aus dem 8. Jahrhundert besteht daraus.
    Ersatzweise: Eberesche, Weißdorn, Esche, Wacholder.
    Wenn sie als Zwiesel geschnitten werden, sind sie auch die zauberkräftigsten Stäbe: »Eine einjährige Haselrute, kurz vor Mitternacht geschnitten, kann unterirdische Metallvorkommen anzeigen« 14). Der Haselstecken muss geschält werden, damit sich keine Hexen zwischen Holz und Rinde einnisten können. Auch die germanischen Seherinnen besaßen solche Stäbe 15).
    Ersatzweise Eberesche oder Mistel. 16).
  • Kornelkirsche (Cornus mas, `virga sanguinea´) für die römische Lanze hasta sanguinea, für Knotenstöcke und Ziegenhainer, denn das Holz des Hartriegelgewächses verwächst knorrig, ist sehr hart und so dicht, dass es im Wasser untergeht.
    Die Knotenstöcke aus Ziegenhain bei Jena dienten seit dem 18. Jahrhundert zuerst den Jenaer Studenten als Schlagwaffe (»Stenz«) und wurden dann auch zum Gruppensymbol 17).
  • Mispelholz (Mespilus germanica, engl. medlar) für den baskischen Makila,
    einen Kampfstock mit einer Spitze aus Stahl, Metallhülse und einer Klinge im Griff 18), wohl weil das Holz sehr hart ist und dennoch gut zu verarbeiten.
    Ein Stock aus Mispelholz verjagt Zauberer 19).
  • Myrtenholz (Myrtus communis, engl. myrtle) für kurze Spieße 20).
    In Vergils Aeneis trägt die Kriegerin Camilla »selber den lykischen Köcher … und den Myrtenholzspeer der Hirten mit eiserner Spitze« 21).
    Die κεντριάδαι, Priester in Athen, trieben die Ochsen mit dem Rinderstachel (κεντρίζω, κεντέω) bei der `Dipolia´-Feier zum Altar 22). Der Rinderstachel, Ochsenstecken, Ochsenspieß war ein robustes Werkzeug, das wiederholt als Waffe genannt wird.
  • Schwarzdorn, Schlehe (Prunus spinosa, engl. sloetree) für den keulenartigen Shillelagh. Über den Zeitpunkt der Blüte lassen sich Aussaat und Ernte bestimmen. Schlehdorn schützt vor Hexen und diente daher für Hecken.
  • Die verzwieselte Spitze junger Tannen mit deren Astansätzen (Querl) für Rührstäbe;
    Quirl entstammt indogermanisch `tu̯er-1 ´, also `rasch drehen, wirbeln´.
  • Wacholderbäumchen (Juniperus) als Knotenstock:
    Sein Wachstum ließ ihn als »Lebensbaum« erscheinen: immergrün, jung, kräftig, frisch, lebendig, daher auch: Quechholder, Queke; aus ihm bestand auch die Lebensrute der Holda (Frau Holle). Wacholderstäbe sind äußerst witterungsbeständig. »Vor einem Kranawetstrauch (Wacholder) soll man den Hut abnehmen, vor einem Hollerbüschen niederknien« 23).
  • Weißdorn (Crataegus, engl. hawthorn, quickthorn), denn das Holz ist sehr hart und elastisch. Er steht oft in der Nähe von Quellen, blüht weiß im Mai und manchmal ein zweites Mal im Dezember.
    Wohl daher werden ihm schützende magische Kräfte zugeschrieben. Dem Mythos nach der Wanderstab des Joseph von Arimathäa 24).
  • Ahornbrett & Lindenbohrer, Efeubrett & Ulmenbohrer, Athragene (Waldrebe) & Lorbeerbohrer, Pappelbrett & Haselbohrer zum Feuerreiben; der Vorgang des Feuerbohrens pyreia mit Stock (trepanon) und Bogen wird von Theophrast und Plinius genau beschrieben 25)

Die Namen von Kornelkirsche, Hasel, Esche und Mistel verweisen mit ihrer indogermanischen Sprachwurzel auf ein Alter von mindestens 3.000 Jahren 26). Tatsachenerfahrungen wurden leichter tradiert, wenn sie in Geschichten weitergegeben werden konnten. Das Wissen zu speichern war Sache von Druiden oder weisen Frauen. 27). Umfangreiche vorwissenschaftliche Erfahrungen wurden in der Kultur verankert als Vorstellungen über die spirituelle »Kraft«, in Erzählungen und Mythen. So oder so: Die technische Analyse oder das Anwenden traditioneller Methoden führen zu ähnlichen Ergebnissen.

Das Anfertigen

Guter Spiess will auch einen guten Stiel.
K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörterlexicon ...

Geeignete Äste oder Stämmchen suchen, also ohne Astansätze und rißfrei, mit oder ohne Knorren, Knoten oder Zwiesel. Entrinden und die Bastschicht entfernen, das Kernholz nicht verletzen. Im Griffbereich ist ein verbleibender Durchmesser von maximal etwa 2-4 cm nötig, für die Länge etwa Schulterhöhe, kürzer schneiden kann man später. Mindestens ein Jahr trocken und flach liegend lagern, über Wasserdampf formen. Schließlich in gewünschter Länge schneiden (im Griffbereich muss der Durchmesser handgerecht sein), polieren, ölen, wachsen und am dünneren Ende mit einer metallenen Spitze, Kapsel oder Rohrstück gegen Abnutzung schützen; siehe auch
woodcarvers
Stockmachermuseum Lindewerra seit 1980
Der Spazierstock mit Geheimnis. Die unglaubliche Welt der Systemstöcke.
Spielzeug Welten Museum Basel
Sonderausstellung 18. April 2020 – 4. Oktober 2020

Typologie 1 - Die Mechanik

Einteilige kraftschlüssige Stabwerkzeuge

Krafteinleitung Handlung Eigenheit Primär-Werkzeug Beispiel
Zug Furchen Haken Grabstock Wühl-, Furchen-, Pflanzstock
Zug Führen Krümme Krummstab Hirtenstab
Zug Tragen Biegemoment Tragstange Alpenstange, Tragjoch
Zug & Druck Tragen Gleitreibung Kufe Stangenschleife
Druck, stat. Stützen Festigkeit Krücke Wanderstab, Hagelstecken
Berg-, Spazierstock
Druck, dyn. Stoßen Härte, Form Stange Stecken
Druck, dyn. Stechen Spitze Spieß Partholz, Rinderstachel
Ochsenstecken
Druck, dyn. Stechen Doppelspitze Gabel Furca
Druck, dyn. Stechen Dreifachspitze Dreizack Heugabel
dynamisch Schlagen Masse Keule Mörserkeule
Knoten-, Schlagstock
Knüttel, Knüppel, Prügel
dynamisch Schlagen Elastizität Rute Lebens-, Zuchtrute
dynamisch Werfen Auftriebsform Wurfholz Lagobolon, Bumerang
dynamisch Werfen Flugform Wurfspieß Hasta

Zusammengesetzte kraftschlüssige Stabwerkzeuge mit Schaft

Der auf seine Handhabe reduzierte Stab kann zum Träger eines neuen Werkzeugteiles werden; allerdings eignen sich auch Knochen als Schaft, so dass diese Idee nicht stabimmanent ist. Der Stab wird durch das Schäften zum kurzen Griff oder zum langen Stiel. Diese Techniken entstanden in einer späten Phase des Altpaläolithikums, werden jedoch hier nur angedeutet und nicht weiter betrachtet. Technisch gesehen ist dies eine schöpferische Leistung im Sinne einer Erfindung, da etwas Neues entsteht, mit dem sowohl bekannte Ziele effektiver erreicht werden als auch neue Ziele erreichbar werden.
Zusammengesetzte Werkzeuge setzen Fügetechniken voraus, also Zusammensetzen, An- und Einpressen, Umformen, Kleben, textiles Fügen, die für die beabsichtigte Kraftübertragung ausgelegt sind.
Die Bedeutung dieser Erfindungen für die Menschen ist erkennbar, da diese Werkzeuge zu Kultgegenständen und Attributen von Göttern aufgewertet wurden.

Krafteinleitung Handlung Vorform Schaft plus … Werkzeug
Zug Furchen Grabstock Spitze Sauzahn
Druck & Zug Schneiden Klinge Messer, Schaber, Kratzer
dynamisch Werfen Spieß Spitze Speer
dynamisch Schlagen Grabstock Gabel, Keil Hacke
dynamisch Schlagen Keule Klotz Hammer
dynamisch Schlagen durchbohrter Keil Axt
dynamisch Schlagen Keil Beil

Formschlüssige Stab-Werkzeuge (Informationstechnik)

Kraft ist bei diesen Werkzeugen nur Mittel zum Zweck, denn in erster Linie wird Information erzeugt, gespeichert oder weitergegeben. Das Vergleichen ist die Vorstufe des Messens. Die Lehre speichert Information.

Krafteinleitung Handlung Eigenheit Primär-Werkzeug Beispiel
Formschluß Tasten Abstand Stock (Blinden-)stock
Formschluß Vergleichen Länge Richtscheit Schieblehre, Lineal
Formschluß Vergleichen Länge Strickholz Netze
Formschluß Führen (Lehre) Form Leitholz, Seilerlehre Warbelholz, Lochstab
Formschluß Führen (Modell) Bogenradius Lehrgerüst Bau, Archit.

Form- und kraftschlüssige Stab-Werkzeuge (Energietechnik)

Kraft dient hier dazu, Energie über einen Stab als Welle zu übertragen und durch Energieumwandlung etwas Neues zu erzeugen: Butter, Feuer, Löcher, Töpfe.

Krafteinleitung Handlung Eigenheit Primär-Werkzeug Beispiel
Drehmoment Rühren Form Quirl Butterstab
Drehmoment Reiben Härte, Form Drehstab auf Unterlage pramantha
Drehmoment Reiben Härte, Form Drehstab mit Bogen (Feuer-)bohrer 28)
Nabastock
Drehmoment Hebeln Hebelgesetze Stange mit Drehpunkt Brechstange,
Wippe, Waage
Drehmoment Antreiben Welle Stab-Rad Töpferscheibe

Formschlüssige Stabachse-Rad-Werkzeuge (Transporttechnik)

Kraft dient hier dazu, schwere Massen zu bewegen, indem der Stab als Achse den Energieaufwand verringert, weil der Widerstand durch Rollreibung geringer ist als der bei Haftreibung. Dabei kann die Achse stillstehen, während sich die Räder auf ihr drehen oder sie wird zur drehenden Achse mit starr verbundenen Rädern. Letzteres vermindert die Gleitreibung.

Ziehen & Schieben Rollreibung symmetrische Stange Walze
Ziehen & Schieben Rollreibung Achse mit Rad Stangenschleife mit Rad
Schubkarre
Ziehen & Schieben Rollreibung Eine Achse mit 2 Rädern Karre
Ziehen & Schieben Rollreibung Zwei Achsen mit 4 Rädern Wagen

Schilfrohr, Steckenkraut und Rohrstock

Daß die wichtigsten Dinge durch Röhren gethan werden.
Beweise ernstlich die Zeugungsglieder, die Schreibfeder und unser Schießgewehr, 
ja was ist der Mensch anders als ein verworrenes Bündel Röhren?
Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799) Sudelbuch E

Der natürliche Rohrstock pseudoverholzender Gewächse heißt in vielen Sprachen cane (engl.), canne (frz.), canna (lat.) bis hin zur indogerman. Wurzel kanna. Erstaunlicherweise hat er in den semitischen Sprachen ebenfalls die Wurzel q-n 29) immer als `Rohr, Schilfrohr´ und verweist damit auf ein sehr hohes Alter 30). Dem entspricht griechisches calamos mit indogermanischer Wurzel und lateinisches arundo, für das altägyptische Entlehnung möglich erscheint (arum > Aronstab).

Ein solches Rohr unterscheidet sich vom Stock durch besondere Eigenschaften, denn:

  • es ist besonders leicht und eignet sich dadurch besonders als Krücke für Schwache;
  • es ist hohl, also kann darin etwas versteckt und transportiert werden;
  • die Knoten unterteilen das Rohr in regelmäßige Abschnitte;
  • die Rohrabschnitte können als Trinkgefäß oder Flüssigkeitsbehälter `Kanne´ genutzt werden;

In den Trockengebieten zwischen Marokko und Zentralasien gibt es keinen Bambus. Dort eignen sich die Stängel der Steckenkräuter (Ferula, z.B. Riesenfenchelstängel) als leichte Stäbe, da sie recht stabil sind, extrem leicht und bis zu vier Meter lang. Genutzt wurden sie als Stütze (Jes. 36:6), Tischbein, Messstab (Off. 11:1, 21:15,16), Behälter, getrocknet und eingeweicht zum Flechten, als Zuchtrute und Spielwaffe, als Räucherware und Medizin. In Abbildungen deuten gerader Wuchs und Rohrknoten auf solche Stäbe. In Indien, wo Sprecher indogermanischer Sprachen auf den unbekannten Bambus trafen, übernahmen sie aus einer Mundasprache den Begriff Daṇḍa für Stock, behielten aber वैतस vaitasa für den Rohrstock, weil sich beider Eigenschaften grundsätzlich unterschieden.

Systemstöcke

  » ... der Erfindung des Mechanikus Eckler in Berlin, war; denn [der Reisestock] 
enthielt erstens: sich selbst, nämlich einen Reisestock; 
zweitens: nochmals sich selbst, einen Malerstock; 
drittens: nochmals sich selbst, einen Meßstock; 
viertens: nochmals sich selbst, ein Richtscheit; 
fünftens: nochmals sich selbst, ein Blaserohr; 
sechstens: nochmals sich selbst, ein Tabakspfeifenrohr; 
siebentens: nochmals sich selbst, einen Angelstock; 
darin aber waren noch ein Stiefelknecht, 
ein Barometer, ein Thermometer, ein Perspektiv, ein Zeichenstuhl, ein chemisches Feuerzeug, 
ein Reißzeug, ein Bleistift und das Brauchbarste von allem, 
eine approbierte hölzerne Hühneraugenfeile, angebracht; 
das Ganze aber war so eingerichtet, daß man die Masse des Inhalts durch 
den Druck einer Feder aus diesem Stocke, wie aus einer Windbüchse, 
seinem Feind auf den Leib schießen konnte.
Clemens Brentano
Die mehreren Wehmüller und ungarischen Nationalgesichter, 1817

Die Komplexität des Werkzeugs nimmt zu, wenn der Stab nurmehr zum Schaft oder Stiel wird, also zum Werkzeugträger für etwas. Den einteiligen Stab gedanklich in seine drei Teile zu zerlegen und neu zu erfinden, führt letztlich zum »Systemstock« als multifunktionalem Werkzeug, als Stock »mit Seele«, dessen »Innenleben« etwas verbirgt und oft zur Waffe wird wie etwa

  • Canne de Combat (Fechten mit dem Spazierstock, franz. la canne)
  • Makila (bask.)
  • Stockdegen
  • Zulfikar (arab.)

Die Gestalt der Stäbe

Für die nachfolgende Typologie von Stöcken und Stäben findet sich in der Fachliteratur kein Anknüpfungspunkt und so ist dies der vielleicht erste Versuch einer systematischen Analyse dieses Gegenstandsfeldes. Dieser Versuch fokussiert auf Stöcke, die dem »Wesen« des Stabes als Werkzeug und Waffe entsprechen, indem sie tragbar sind und die mechanischen Grundfunktionen (s. Typologie 1) ermöglichen: Stützen, Schlagen, Stoßen; die meisten solcher Stäbe reichen bis in Brusthöhe, plus minus einem halben Meter und lassen sich bequem mit der Hand umfassen. Überlange Stöcke (z.B. Lanzen wie die hasta sanguinea), überschwere (z.B. Mast), kurze (z.B. Zeigestab) und ortsfeste (z.B. Pfosten, Stangen wie das pilum murale) bleiben hier unbeachtet.

Entwicklungsgeschichtlich sind Stöcke und Stäbe wesentlich durch die natürlichen Eigenschaften und Wuchsformen verholzender (Bäume, Sträucher, Stauden) und pseudo-verholzender (Steckenkräuter, Bambus) Gewächse bestimmt. Es ist daher anzunehmen, dass die frühe Nutzung von Stäben durch »function follows form« geprägt wurde, gefolgt von einer durch die Erfahrung geprägte Optimierung natürlicher Formen und spielerisch erprobter Zweckentfremdung (»exaptation«), bevor es zu Erfindungen wie der Schäftung kam, bei dem sich technisches Denken in »form follows function« spiegelt 31).
Dabei können Knochen, Hörner und Geweihstangen Vorbild nicht nur für Formen geliefert haben, denn was sich mit einem Gehörn alles bewerkstelligen lässt, zeigen wilde Tiere dem Beobachter kämpfend, im Boden wühlend, stoßend und reibend.
Mineralstäbe gibt es in Form von Fulguriten, zerbrechlichen glasartigen Blitzröhren, die im Sand durch Blitzeinschlag entstanden. Auch manche Minerale (insbesondere Quarzite und Calcite) können stabähnliche Kristalle bilden wie etwa Bergkristall.

Daher spiegelt sich in der Typologie die Annahme, dass diese Stöcke und Stäbe im Laufe der Zeit vielfältiger wurden, weil neue Entwicklungsstufen hinzukamen, nämlich:

  1. Natürliche Wuchsformen: Beim Verwenden eines Werkzeugs lehrt die Erfahrung, dass bestimmte Formen sich für einen Zweck besser eignen als andere, also werden Schößlinge, Zweige, Äste, Stämmchen gesucht, die durch ihren Wuchs besser geeignet scheinen als andere.
  2. Gestaltete Wuchsformen: Der Wuchs lässt sich beeinflussen durch die Umgebung, durch Licht und Schatten, durch Binden, durch Pflege - so, wie dies Baumschulen praktizieren.
  3. Geformte Stäbe durch Wässern und Biegen, Härten im Feuer, schnitzen, geformte Handhabe.
  4. Ergänzte Stäbe mit zusätzlichen Komponenten und anderen Materialien wie Knochen, Leder, Steine, Kristalle, Metallspitze, Schlaufe, Bleche; das erfordert Kleben, Flechten, Nähen, Nageln …
  5. Konstruierte Stäbe, also mehrteilig mit Holz und Metallkomponenten, die Naturformen nachahmen, sich dabei jedoch von ihrer ursprünglichen Funktion entfernen, diese allenfalls noch symbolisch zeigen.

Typologie 2 - Die Formen

Kategorie Kennzeichen Beispiele Bezüge
oben Schuss unten
Wuchsform 1 n 1
Stange
lat. pertica
gerade ḫaṭṭu, šibirru Babylons Könige
Spieß
lat. stimulus
gerade 1-spitzig Partholz, Schweinespieß Viehhirten
ind. Lokapala
Rohrstock
lat. ferula
hohl, Knoten
regelmäßig
Thyrsos, Narthex
Ferula, Kerykeion
Bacchus, Dionysos
Papst, Patriarch
Rute
lat. ferula
biegsam, dünn Gerte, Zuchtrute
Lebensrute
Ruprecht, Perchta
Nerthus, Herta
Knotenstock verdickt ungleichmäßig Stenz
Ziegenhainer
Wandergesellen
Studenten
Keule
lat. fustis
dicker werdend verdickt Kolben, Shillelagh
Knobkierie
ind. Lokapala
Wilder Mann,
phön. Melkarth,
Baal, gr. Herakles
heth. Berggötter
bearbeitet
Keule
lat. pilum
dicker werdend Griff mittig dicker werdend Mörserkeule
vajra (Donnerkeil)
ind. Lokapala
Zeus, Salii, Silvanus
Ritus `pilo ferire´
Zwieselformen n 1 n
Grabstock ungleichmäßig ᴧ-Form spitzer Haken Jäger & Sammler
Lagobolon dünner werdend ᴧ-Form
verdickt
Pan, Wurfstock, Amtsstab etrusk., griech.
(Ast-)gabel
lat. furca
∪-Form Heu-, Mistgabel phön. Moloch
Dreizack
lat. tridens
gr. θρῖναξ
Ψ-Form ind. Trishula ind. Lokapala, ägypt. Serapis
gr. Poseidon, Triton, röm. Neptun
»Blitz«
lat. fulmen, fulgur
Astform
gezwirbelt
Vorform für Caduceus etrusk. Turms
Blitzsymbol
Wünschelrute
lat. virgula divina
Y-Form
??? r-Form Kultstab 32) Etrusker
Schächerkreuz Y-Form Tragstange
Furca, Deichsel
Legionäre
Krummstäbe gebogen
Heqa- ∩-Form Versatz Hekat-ZepterPharao, Magier
Krümme
lat. curvatura
∩-Form Gamlu(m) akkad. Könige, Exorzist
Hirtenstab
lat. virga, pedum
baculum pastorale
∩-Form Auet-Zepter Pan, Faunus, Thaleia, Hirten
Abt, Bischof
Volutenstab
∩-Form
spiralig
Abt, Bischof
Baselstab ∩-Form 3-spitzig BaslerstabBischof
Lituus ∩-Form
spiralig
Kalmuš
Lituus
Hethiterkönig
Etrusker, Auguren
röm. Könige
Stab mit Erweiterung
Tau-Stab, lat.
crux commissa
T-Form gegabelt Was-Zepter
ägypt. Kreuz
Pharao, Antonius
Eremiten
Henkel
lat. crux ansata
Anch-Aufsatz kopt. Kreuz kopt. Christen
Kugel O-Aufsatz Zepter röm. Herrscher
scipio eburneus
Kugel O-Ende Streitkolben
Knoten 1 verbindender Nodus
Knoten min. 3 Rohrstock Ferula, Bambus
Eisenspitze 1-spitzig Speer
Ferule Metallkapsel
Stab mit Halbkreis-Kreis
Sichel ∪-Aufsatz Mondsichel Hekate
Schlangen
Mond-Sonne
∪ auf o
∪ auf oo
Was-Zepter, Caduceus
Kerykeion, Dikanikion
Hermes, Äskulap
Patriarch
Dreieck ∇-Aufsatz Hacke `marru´? babyl. Marduk, Schäfer
Korb Metall/Bronze Seiðr-Stab germ. Seherinnen völva
Attribut
Bänder, Tuch Pannisellus, sudarium Bischof-, Abtstab
Laub & Zweige Efeu, Wein gr. Apollon, Bacchus
röm. Fidius
Pinienzapfen Thyrsos gr. Dionysos
(Seil-)Ring kippatu babylon. Stadtgott
Bel-Marduk mit Ring & Stab hattu
daNDapAza Stab danda & Seil von Yama, hind.
petîlāh Seil & Stab/Siegel
hôtām, hebr.
Hira, Judas
Vogel röm. Fidius, Juno

Zwiesel und Knoten

Stämmchen oder Äste, die nicht gerade gewachsen sind, ermöglichen neue Werkzeuge, etwa als zwei- oder dreizinkige Gabel (ahd. gaffel, lat. furca) für Heu 33) oder für Wünschelruten, als Tragstange oder Folterinstrument 34). Solche gestörten Wuchsformen heißen allgemein Zwiesel (z.B. im 12. Jh.: furca zvisela, furgca haggo vel zuisilla).

V-förmige Gabelungen sind instabil und neigen zum Spalten; U-förmige Zwiesel sind stabil. Solchen Gabelformen wurden oft magische Eigenschaften zugeschrieben, vielleicht weil die Gabel als abstrakte Form des menschlichen Körpers erscheint wie das chinesische Zeichen 人 rén für Mensch. Solche Vorstellungen spiegeln sich in Bezeichnungen wie Alpruthen oder niedersächsich Marentakken. So wird die krüppelig wachsende und immergrüne Stechpalme zwar sachlich zum Zwieseldorn, englisch aber zum Holly-tree (Baum der Frau Holle), dänisch zu Maretorn. Auch die immergrüne Mistel wächst wild als Zwiesel, ist pharmazeutisch wirksam und zeigt im Volksmund als Albranke, Donnerbesen, Druidenfuß, Hexenbesen ebenfalls den Glauben an übernatürliche Kräfte 35).
Hexenbesen (auch: Donnerbesen) sind buschartige Wucherungen von kurzen, dünnen Zweigen an Bäumen, die an die früher gebräuchlichen Reisigbesen erinnern. Meist durch Schlauch- oder Rostpilze wie Taphrina-Arten verursacht, zeigen sich solche Phänomene besonders an Birken (mit T. betulina), Kirschbäumen (T. Cerasi), Pflaumenbäumen (T. insititiae), Hainbuchen (T. Carpini), Erlen (T. epiphylla), Berberitzen (Aecidium magelhaenicum), Akazien (Uromyces).

Der Begriff »Knoten« wird mehrdeutig verwendet. Beim Knotenstock ist der Knoten eine natürliche Verwachsung, die sich als Verdickung zeigt. Als Knoten wird aber auch der Übergang des Stabes zur Wurzel oder des Astes zum Stamm bezeichnet. Botanisch korrekt werden mit Knoten (engl. node) die Stellen am Rohrgewächs bezeichnet, an denen die Blätter sprießen und die sich als ringförmige Verdickung zeigen. Solche auf Abbildungen von Stäben dargestellte Knoten können also auf ein natürliches Rohrgewächs hinweisen oder sie erinnern an ein solches, indem sie tradiert sind, dekorativ oder als verbindendes Element konstruktiv bedingt sind.

Mehrdeutigkeit der Formen

Diese Typologie differenziert nach den Formen des Stabes, daher zeigen sich ursprüngliche Eigenschaften des Materials oder der Kräfte nur angedeutet oder indirekt. Äußerlichkeiten wie Krümme oder Knoten lassen ursprünglich auf ein biegsames Material oder ein hohles Rohr schließen, sie können jedoch auch konstruktiv bedingt sein, etwa indem eine Krümme auf ein Rohr aufgesetzt wurde.

Griechischer Kerykeion 36) und römischer caduceus 37) sind im Prinzip identisch, werden jedoch über die Jahrhunderte äußerst unterschiedlich dargestellt. Je nach Genauigkeit einer Darstellung ist es schwer oder auch unmöglich ähnliche Symbole zu unterscheiden: zwei Spitzen könnten Triebe sein, eine Mondsichel, stilisierte Schlangen 38). Die Darstellung mit zwei Schlangen - bis heute Zeichen der heilenden Berufe - ist die jüngste und vieldeutigste, sie vereint: den Äskulapstab, den Patriarchenstab Kerykeion, den Bischofstab von Otto von Bamberg, den Caduceus von Hermes, Merkur, Turms, die Stäbe von Moses und Aaron, die Stäbe der ägyptischen Pharaos und Magier. Ob der Schlangenstab in Ägypten (dem Mutterland der Magie und Chemie) wurzelt oder in Mesopotamien 39) sei dahingestellt. Allerdings ähnelt das Keilschriftzeichen für Schlange (BU) dem WAS-Zepter; die gegabelte Spitze stellt deutlich eine doppelzüngige Schlange dar.
Ältere Darstellungen zeigen Halbkreise und Kreise, die sich als Sichel, Mond, Sonne oder Acht deuten ließen. Die Vielzahl der Caduceus-Formen hat de Waele zusammengestellt und geordnet 40) und führt die abstrahierten geometrischen Formen letztlich zurück auf den `gegabelten Ast´, dessen lange Zweigspitzen mehr oder weniger gekrümmt, gebogen, verzwirbelt wachsen oder so geformt werden. Stäbe, denen diese natürliche Form des Astes noch anzusehen ist, führt der etruskische Reisegott Trums und selten sind sie auch in griechischen Motiven zu finden 41). Die verzwirbelte Astgabel dient oft auch als Symbol für den Blitz 42).

Zweckoptimierte Formen am Beispiel von Gerätestielen

Eschenholz wird für die Stiele von Schaufeln, Hacken und Hämmer verwendet, also für große Kräfte. Aus leichtem Lindenholz werden Stiele für Besen, Rechen und andere Geräte mit geringem Krafteinsatz gefertigt. Linde, Buche, Esche eignen sich nicht für den ständigen Einsatz im Außenbereich. Krafteinleitung, Ergonomie und Materialeigenschaften führen zu zweckoptimierten Formen und Dimensionen sowie zu unterschiedlichen Schäftungen.
Hinweise zur Tabelle:
D Durchmesser, Maße in mm, Knopf: Verdickung der Handhabe, Konus: Verdickung im Schuss

Werkzeugstiel Handhabe Schuss Zwinge Länge D
Handhabe
D
max
Druck & Zug
Besenstiel gerade stumpf 1.600+-200 24 24
Gerätestiel Knopf (Konus) gespitzt 1.800+-400 28 28
Heben
Schaufelstiele Knopf gebogen stumpf 1.400+-100 40 40
Druck & Heben
Gabelstiele Knopf /T gebogen gespitzt 1.600+-200 36+-3
Spatenstiele Knopf/T (gebogen, Konus) 1.000+- 50 40+-2
Schlagen
Beilstiele Knopf fast gerade Kuhfussform 450+-50 25+-3 55+-5
Axtstiele Knopf fast gerade Kuhfussform 800+-200 28+-2 60+-5
Spaltaxt Knopf fast gerade Kuhfussform 850 40+-4 65+-5
Hammerstiel
100-400 g
Knopf geschweift oval 290+-30 11+-2 20+-3
Hammerstiel
500-1.000 g
Knopf geschweift oval 340+-20 17+-2 28+-2
Fäustelstiel
1-2 kg
Knopf geschweift oval 280+-20 20+-2 34+-3
Vorschlaghammer
3-15 kg
Konus 750+-150 29+-5 50+-8
Kreuzhacke Knopf Konus verdickt 1.000+-50 40+-5 70+-5

Die Bezeichnungen für Stäbe

Begriffe, Beschreibungen, Abbildungen und untersuchte Artefakte beleuchten Stäbe mehr oder weniger vollständig, so dass sich die Quellen gegenseitig ergänzen müssen. Die Begriffsfelder enthalten semantische Informationen, die den Stab in unterschiedlichen Relationen bezeichnen:

  • als Hinweis auf das Gehölz,
    also Holz oder Rohr, Stamm, Schößling oder Ast;
  • als Analogie zur Wuchskraft des Gehölzes (immergrün, blühend, kraftvoll, aufschießend)
    Zwiesel, Lebensrute;
  • als Hinweis auf die zweckoptimierte Gestalt,
    also Stange, Rute, Gabel, Dreizack, Knotenstock u.a.
  • als Analogie zur menschlichen Gestalt wie etwa
    die Gabel, der verlängerte Arm, die Keule als Faust, die Krücke als Ersatz;
  • als Hinweis auf primäre Handlungen durch Kraft wie
    schlagen, stampfen, stechen, stoßen, stützen, werfen, ziehen usw.
  • als Hinweis auf die primäre Nutzung als Werkzeug, also beispielsweise
    ein Werkzeug zum Sammeln und Jagen wie der Grabstock und das Wurfholz;
    ein Feldwerkzeug wie Heugabel, Furchenstock, Dreschstange;
    ein Werkzeug zur Viehhaltung wie Ochsenstachel, Krummholz;
    als Wanderstab zum Stützen beim Gehen (stapfen, engl. step < indogermanisch steb(h)-);
  • als Hinweis auf die sekundäre Nutzung als Waffe
    wie etwa ein Dreizack, Stachelholz, Keule;
  • als Hinweis auf neue Nutzungsmöglichkeiten, etwa als
    mechanisches Werkzeug, Behälter, Tragehilfe, Messhilfe, Medizin u.a.
  • als Oberbegriff (Kategorie) für sich selbst, also verallgemeinernd als
    der Stock, die Rute, das Rohr, die Stäbe.

Bei allen Übergängen zeigt im Deutschen `Stock´ ältere Wortwurzeln und verweist in der Regel auf natürliche rohe, grobe, Formen. Der Stock bleibt in seiner ursprünglichsten Form erkennbar, wenn Nebenbedeutungen auf Holz, Stamm, Wurzel, Ast, Zweig, Schößling verweisen (s.o.). Das hebräische ʽez/ʽes bedeutet Baum, aber auch Schaft und Speer; das griechische xýlon bedeutet Holz, aber auch Knüppel; das hebräische maqqel bedeutet Ast, aber auch Stab.

Mit dem Bezeichnen des Primärzwecks - also etwa der ortsfesten Verwendung als Stecken, dem Schlagen mit Keule oder Knüttel, dem Stützen mit der Stange, dem Stoßen mit Spieß, Gabel, Speer - ist eine Bearbeitung als Werkzeug zu erkennen; der Stab unterscheidet sich damit sachlich und begrifflich vom rohen Stock. Zugespitzt ließe sich formulieren: das Begriffsfeld um den Stock ist botanisch bestimmt, das Begriffsfeld um den Stab dagegen handlungsorientiert und zweckgerichtet, also technisch.

  • Im Lateinischen werden drei von fünf Begriffen - baculum, fustis, pertica - auch im Sinne von `Dreschflegel´ benutzt und betonen so die frühe Bedeutung dieser Anwendung 43), die auch alttestamentarisch erwähnt wird (Richt. 6:11; Ruth 2:1; Jes. 28:27), dort ähnlich auch zum Ernten von Oliven (5Mo 24:20; Jes 17:6;24:13).
  • Über ihren primären Zweck als Werkzeug hinaus werden Stäbe häufig als Transporthilfe und Behälter 44) verwendet. Das altgriechische `ζυγός zygos´ umfasste mit den Bedeutungen `Gabel, Tragstange, Schultertrage, Joch, Bügel´ eine ganze Reihe von Tragwerkzeugen.
  • Im Unterschied zum Deutschen finden sich in manchen Sprachen 45) häufiger Hinweise auf den Stab als Messwerkzeug, etwa für (z.B. Länge, Pegel, Volumen).

Virga, die Lebensrute

Der Gebrauch der Lebensrute als Mittel, die Kraft der Pflanze zu übertragen, findet sich auch in anderen Begriffen für Stäbe:

  • Im sizilianischen Dialekt bedeutet `verga´ heute noch `Hirtenstab´. Die Ähnlichkeit von `Virga´ mit `virgo´ (Jungfrau), `vir´ (Mann), `viridere´ (grün) führt zu einer gemeinsamen ursprünglichen Bedeutung `jung, grün, lebendig´, so dass `verga´ nichts anderes ist als der junge und noch grüne Stock, der sich biegen lässt 46). Aarons blühender Stab - der Mandelzweig (Num 17,18) - wurde lateinisch mit `virga´ übersetzt und galt im Mittelalter als Symbol der wunderbaren Geburt Christi aus der Jungfrau Maria. Es fällt auf, dass der Krummstock nie als Waffe benannt wurde.
  • Das griechische Narthex könnte mit nartaka verwandt sein, welches im Sanskrit vieldeutig bezeichnet: Schilfrohr, eine Waffe aus dem Mythos, einen Herold, eine Tänzerin, die sich bewegt wie ein Schilfrohr im Wind und führt zur indogermanischen Wurzel ner-1(t)-, also ('magische) Lebenskraft'; `Mann', zu der auch die Namen `Nero´ und Nerthus, eine germanische Göttin, gehören.

Wortwurzeln der Begriffe

Sprache Begriff ig. Wurzel Bedeutung
Deutsch Stock (s)teu-1
*(s)teug-
`stoßen, schlagen; Stumpf
abgeschlagener Ast, Stamm´
Deutsch Stecken steig- stechen ortsfest wie Pfahl, Pfosten
Deutsch Stange (s)teg-2 die Länge betonend
Deutsch Stab steb(h)- stützen, stemmen, stampfen
starr, festwerden, halten, hindern
Kraft, Stärke, Gewalt
Deutsch Rute u̯(e)rād-
u̯erəd-, u̯rəd-
Zweig, Rute, Wurzel
Deutsch Keule *geu-, gū- biegen, krümmen, wölben > Kugel
Deutsch Knüttel gn-eu-t- etwas verdicktes > Knotenstock
Deutsch Krücke ger-3
> greu-g-
*krukjō(n)
`drehen, winden´
sich krümmen, kriechen
> Krummstab
Deutsch Gabel ghabh(o)lo-Astgabel, Gabelung, Gabel > Dreizack
Deutsch Ger *ĝhaiso > *gaiza antreibend > Gerte
Speer, Wurfspieß
Deutsch Speer (s)per-1 verspreizen, stützen
stemmen, sperren
> Sparren
Latein Baculum bak- stützen, stechen,
stoßen, schlagen
als Gegenteil von
schwach, zerbrechlich
Pegel als Maßstab
Latein Fustis bhā̆u-1 schlagen, stoßen > Strunk, Knorren, Stumpf
Latein Pertica perth- Stange, Schößling Weinstock
Latein Pedum pē̆d-2, pō̆d- Fuß, gehen, fallen Fuß als Maß
Latein Stimulus ĝhasto-1 Rute, Stange > Hasta, Gerte, Meßrute
Latein Virga Hirtenstab

Stäbe in anderen Sprachen

Deutsch Engl. Franz. Latein Griech. Russ. Norw. Hebräisch
Stock stick canne scēptrum σκῆπτρον
skêptron
ски́петр
skípetr
stock מַקֵּל maqqél
1Mo 30:37
1Sa 17:43
shärvet, schévet 3Mo 27:3
Stecken stake bâton radius τρίστεγον
tristegon
прут
prut
pinne motil > Metajel (Wanderer) > `Last, beladen´
Stange rod rondin
barre
pertica δορᾰ́τιον стержень stérženʹ stang mot(ah)
`Tragstange´
1Kön 8,8
מטּה mattéh `Stamm´
Jes 28:27
Stab staff bâton baculum ῥάβδος rhabdos
βάκτρον bactron
брусок
brusok
stav שֵׁבֶט ševæṭ
2Sa 18:14; 21:19
mischʽéneth
Ri 6:21, 2Kö18:21
Rohrstock cane canne
rotin
canna νάρθηξ
narthex
камышо́вая
трость tróstʹ
kjepper קנה kane
shot, s(h)vot
Rute ferule verge virga νάρθηξ
narthex
прут
prut
ris
riset
זנב zanáv
Keule club, bat batte
massue
clava ῥόπαλον
robalon
дубина
dubína
klubba תּוֹתָח tôtāḥ > `zerlegen´
Knüttel cudgel gourdin
massue
fustis σκύταλον
skutalon
дуби́на
dubína
knoke Matt. 26:47, 55
Krücke
Krummstab
crook crosse lituus ῥάβδος
rhabdos
клюка́
kljuká
krykke kaw, auch Hohlmaß, 1-2 l
Gabel fork fourche vara, furca ζυγός
zygos
вилка
vílka
gaffel masleg, kilschon
`Heugabel´
Dreizack, -zahn trident trident tridens
fuscina
Τρίαινα
Thrinakíe
Трезу́бец trefork טריידנט Trident 2Sa 18:14
Spieß goad, pike pique stimulus λόγχη
logchē
копьё
kopʹjó
spyd כִּידוֹן
kîdôn, kajn
1 Sam 17,6-7-45
Speer spear lance hasta δόρυ
dory
копьё
kopʹjó
spjut חֲנִית ḥǎnît
רֹמַח1 Sam 26,16
romaḥ
1 Chron 12,8
hastate
Ast branche branche ramus φρύγανον
phrýganon
сук
súk
gren onaf
Zweig twig brindille ramus τρίβος
tribos
ве́тка
vétka
kvist Chotär > `hacken´
Schilfrohr reed roseau calamus
arundo
κάλαμος
kalamos
камы́ш
kamýš
takrør קנה kanäh
Ssuf

Für das hebräische maqqel finden sich 18 Belege im Alten Testament 47):

  • mit Bezug zum Baum (maqqel säqed Jer 1,11 )
  • zur frisch geschnittenen Rute (Gen 30,37-41)
  • für den leichten Wanderstab (Gen 32,11; Ex 12,11)
  • die Rute zum Antreiben des Esels (Num 22,27)
  • den Hirtenstab (1Sam 17,40.43; Sach 11,7.10.14)
  • als Waffe (maqqel yäd `Lanze´ ?) (Ez 39,9)
  • als Herrschersymbol (mattreh) (Jer 48,17)

Der Stab als Werkzeug der Informationstechnik

Informationen durch Beispiel
… erfassen Tasten Langstock
… erfassen Vergleichen Elle, Jakobsstab/Stephanom, Meßstab
Gewichtsteine mit Balkenwaage
… erfassen Messen Setzwaage (gr. diabetes, auch: Zirkel)
lat. radius `Stecken´
gr. tornos (Kreisstift) mit Messschnur (gr. stathme)
babyl. (Seil-)Ring kippatu und Stab hattu
hebr. 48) Seil petîlāh in V 18; petîlîm in V 25; Stab mataeh, Siegel hôtām
… erfassen Skalieren Lineal (gr. kanon), Zollstock, Messlatte
… anzeigen Vereinbarungen Schulzenstab als Einladung
mit Kerben als Zeichen des Erhalts
… anzeigen Systemwissen Zeiger, Polstab (Sonnenuhr)
Skiotherikós Gnomon
Richtungsweiser …
… verarbeiten Systemwissen Abakus
… speichern Systemwissen Buchstabe, Runenstab,
Eibenstäbe mit Ogham-Schrift,
Kerbholz (lat. festuca, -notata)

Beim Vergleichen ist zunächst der Mensch selber das Maß aller Dinge; es entstehen Faustregeln wie Klafter, Elle, Fuß usw.
Wird das Vergleichen mit Zahlen kombiniert, so wird aus einem regelmäßigen Abzählen ein Messen. Spätestens beim Verteilen von Feldern und beim Bauen wird ein systematisches Messen und die Organisation des Wissens erforderlich 49). Das ausgewachsene Rohr stabiler pseudoverholzender Gewächse (Steckenkräuter, Papyrus, Bambus) wird durch Knoten regelmäßig unterteilt in abzählbare Abschnitte, deren Länge zum Vergleichen genutzt werden kann.

»Und es wurde mir ein Rohr gegeben, einem Messstab gleich, und mir wurde gesagt: Steh auf und miss den Tempel Gottes und den Altar und die dort anbeten.« 50) »Und der mit mir redete, hatte einen Messstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer. Und die Stadt ist viereckig angelegt und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte.« 51) Geplante Siedlungen mit Bauten und Feldern bedürfen der vorherigen Ausmessung. Die indischen Veden (2. Jahrtausend v. Chr.) kennen ursprünglich vier Richtungsgottheiten (Dikpala, Lokapala) wie Agni (Süden, āgneya), Kubera (Norden, uttera), Yama, Indra. Zu deren Attributen gehören auch Stäbe (danda, shakta) und Seile (pasam, pasa), die sich als Messwerkzeuge deuten lassen. Auch der babylonische Gott Marduk trägt Messseil und Messstab 52), wobei das Messseil durch Knoten in Abschnitte unterteilt wurde 53).
Das sumerische `gin´ mit dem Ideogramm »Halm« war ein (Schilf-)rohr als Längenmaß mit einer definierten Länge von etwa drei Metern, gelangte über das akkadische qanu und das hebräische קנה (kane, als Messrute von 6 Ellen in Hesekiel 40,5) ins Griechische xaváv und schließlich als kanon ins Griechische (`Lineal´) und Lateinische mit der bis heute gleichbleibenden Bedeutung, nämlich als verbindlicher Maßstab, als strenge Vorgabe 54). Als canna blieb es bis in die Neuzeit ein italienisches Längenmaß von etwa 2 m und als canne ein französisches Längenmaß etwa 2,3 m.

Die Rohrabschnitte wurden als Behälter für Flüssigkeiten genutzt, etwa als `Kanne´. Ein Riesenfenchelstängel von 3 Metern Länge und mit 4 Zentimetern Innendurchmesser hat ein Volumen von 3,7 Litern, darauf könnten alte Maße beruhen: z.b. altägyptisches Heqat 4,75 l; hebräisches הִין hîn etwa 3,7l 55).

Mit Stab und Seil wird das Unterteilen von Flächen möglich 56); mit dem Stab als Polstock lässt sich ein Kreis schlagen; mit dem Stab als Schattenstab eine Sonnenuhr konstruieren und die Himmelsrichtungen festlegen (siehe Lituus). Der älteste Schattenstab (Gnomon) für astronomische Messungen wurde in Taosi (China) ausgegraben und auf ca 2.3000 vor Chr. datiert 57).

Der Stab als Medium der Kommunikation

Bis ins 19. Jahrhundert ersetzten Zeichen und Riten das Lesen und Schreiben. Wollte der Dorfschulze die Gemeinde zusammenrufen, so ließ er einen geschälten Weidenast von Haus zu Haus gehen, in den jeder seine Hausmarke bestätigend einritzte: »De Knüppel geit um« 58). Dieser Brauch scheint uralt zu sein, denn er findet sich von Litauen bis Island 59) als:

  • Schulzenhand, Schulzenkeule in Pommern, Schulzenstock in Siebenbürgen;
  • Kringel, Kriwule, Grivule in Ostpreussen;
  • Krzywula(krzywuła), kluka, kula in Polen, krivule, krievas, krive in Litauen 60) mit eigentümlichen Formen 61), die das `Andere´ symbolisiert;
  • Kull(e) in Ostpreussen, Klapak (Köppel, Schlägel) bei den Sorben, Kunna in Polen, Klucke, Kluka (`Krummholz´) in Pomerellen und Tschechien;
  • buokafli auf Island, buthkafli in Skandinavien, budstikke in Norwegen;
  • Nabastock (> Drehholz, Nabenstock), Tingvol in Schleswig.

Seine Bedeutung hat er als Botenstab, weil er ein Gebot darstellt, doch mahnt er durch seine bäuerlich-derbe Form auch an Gewalt. Als »kafli« verweist er auf eine Urform `Kiefer´, die sich in den gekrümmten Formen von Kringel und Kriwule erhalten hat 62). Als Amtszeichen wurde er zum baculus nuntiatorius oder tabellarii, zum Kerykeion und Caduceus.

Der Stab als Träger von Zeichen

Wer das Symbol deutet, tut es auf eigene Gefahr.
Oscar Wilde (1854 - 1900)

Die »Kommandostäbe« 63) oder Lochstäbe aus Knochen 64) wurden vielfach, jedoch meist wenig überzeugend interpretiert als Trommelstock, Pfeil-, Speerstrecker, Gerät zum Korbflechten oder Leder bearbeiten, Schleudergriff, Gewandschließe, Spitzhacke 65), Jagdwaffe.

Sofern jedoch zum einen keine wesentlichen Spuren mechanischer Nutzung erkennbar sind und zum anderen Zeichen auf dem Stab eingeritzt sind, ist die Nutzung wahrscheinlich über die Zeichen zu deuten. Bei dieser Art von Stäben geht es nicht um Kraft, Hebel oder Drehmoment. Diese Art von Werkzeug setzt Regeln und Normen in einer Gruppe voraus; diese festzusetzen und durchzusetzen erfordert Herrschaft; sie zu verstehen erfordert Bildung. Das mechanische Stabwerkzeug kann jeder mehr oder weniger gut handhaben; das informationstechnische Stabwerkzeug erfordert kognitiv Abstraktionsvermögen und sozial einen Zugang, eine gemeinschaftliches Übereinkommen, ein Vorwissen oder ein hermetisches Wissen.

Ein informationstechnisches Werkzeug kann Informationen erzeugen (wie der Zeiger der Sonnenuhr), Informationen verarbeiten sowie Informationen speichern (Kerbstab). Es kann als ein Zeichen erscheinen (wie der Schulzenstab) und kann zum anderen Zeichen tragen. Das Wort `Zeichen´ 66) meint ursprünglich `sehen´ verbunden mit Aufmerksamkeit, Einsicht, Verstehen, also ein Schauen hinter das oberflächlich Gesehene, das ein Denken auslöst und zum Erkennen führt. Das Zeichen ist mehrschichtig 67):

  • Als Ikon aktiviert der gezeichnete Strich die Vorstellung eines Stabes, welche auf der formalen Ähnlichkeit als Relation zum Stab beruht und diese auf die Gesamtheit der Stäbe abstrahiert. Dieser Strich ist aber auch mit der Bedeutung des Wertes „1“ verbunden oder mit „Finger“ oder mit „diese Richtung“.
  • Als Symbol ruft das Zeichen eine soziale Konvention auf, also eine gesellschaftlich übereinstimmende Reaktion: Wer den Rednerstab hat, darf reden. Wer den Schulzenstab erhält, muss kommen.
  • Als Index verbindet sich das Zeichen über eine als kausale Relation mit einem realen einzelnen Objekt in dessen Raum-Zeit-Existenz, also etwa ein konkreter Fund, dessen Beschreibung, Abbildung, Bemaßung, Katalogisierung.

Index sind beispielsweise

  • 80.000 Jahre alte Funde von Kerbstäben in Namibia lassen sich als Zählmarken deuten 68).
  • Die Kerben (60+48+60) auf dem 20.000 Jahre alten Ishango-Knochen 69) aus dem Kongo und ein zweiter Knochen aus Ishango mit 90 Kerben lassen auf ein Dezimal- und Duodezimalsystem schließen oder sogar als Rechenwerkzeug 70)
  • 29 Kerben auf einem rund 30.000 Jahre alten Pavianknochen im südlichen Afrika, dem »Lebombo-Knochen« werden als Kalender gedeutet, da Kalenderstäbe bei den San bis in die Neuzeit gebräuchlich waren 71).
  • Der Lochstab von Grube-Rosenhof 72) in Ostholstein wurde zwischen 4800 und 4600 v. Chr. datiert. Er besteht aus einer 58 Zentimeter langen Rothirschgeweihstange. Ein konisches Schaftloch diente als Aufnahme für einen 26 Zentimeter langen Eschenholzstiel. Er gehört zwar zu einer Gruppe von Lochstäben im südlichen Ostseeraum, unterscheidet sich von diesen jedoch sowohl durch (1.) den Stiel, (2.) seine abschnittweise siebeneckige Facettierung und (3.) durch 280 bedacht gruppierte Kerben auf der Geweihstange.
    Das Objekt erscheint als ein geschäftetes Werkzeug, der Stiel könnte ebenso als Griff wie als Stütze gedient haben. Damit erschließt sich sein mechanischer Zweck jedoch nicht. Eingedenk der Kerben liegt es nahe, hier ein primär informationstechnisches Werkzeug zu vermuten. Ein einfacher Kerbstab zum Speichern einer Information benötigt aber keinen Stiel, also könnte dieser für eine Messung gedient haben.
  • Der Wolfsknochen aus dem tschechischen Dolní Věstonice ist rund 30.000 Jahre alt und zeigt 25+30 Kerben. Dort fanden sich allerdings weitere Kerbstäbe, die als Mondkalender gedeutet wurden 73).

Als Symbol ist die Deutung nur möglich, wenn die soziale Konvention bekannt ist. Je weniger Symbolgehalt den Zeichen zugeschrieben werden kann, desto wahrscheinlicher speichern die Zeichen jedoch Informationen 74):

  • Zählkerben sind die einfachste Deutung für Striche 75).
  • Äquidistante Kerben lassen sich als Maßstab zum Messen deuten.
  • Strukturierte Anordnungen von Kerben können Dekoration (Symbol) sein oder auf eine Systematik hinweisen.
  • Kerbanordnungen in Spalten und Zeilen können entweder
    als Beobachtungsprotokoll gedeutet werden (z.B. Tage zwischen den Mondphasen oder Menstruationszyklen), dann stehen Kerbe & Nichtkerbe für Ja & Nein auf einem Zeitstrahl und die Gruppe für Tage oder Vollmondzyklen;
    oder als Rechenwerkzeug (z.B. Additionstabelle), dann entsprechen den Kerbengruppen Ziffern.

Der Stab als Kennzeichen für Gruppenzugehörigkeit

In der griechischen Mythologie schenken die Musen dem Hirten Hesiod einen Krummstab zum Führen und Lenken 76). Die griechische Göttin Athene schenkt dem blinden Theiresias einen Krummstab als Blindenstock 77). Das σκῆπτρον skeptron (> Zepter) der griechischen Sänger legitimerte deren Auftritt vergleichbar dem rhabdos der Barden (rhapsodos). Jesus befahl den Aposteln ihren Stab zu nehmen und sandte sie in die Welt hinaus den Glauben zu verbreiten (»Aussendung«). Die Nachfolger der Apostel waren über Jahrhunderte hinweg »Gesandte Gottes« 78), also Wanderprediger, die »per pedes apostolorum« den Stab als Wanderstock führten, bis die stabilitas loci zur Seßhaftigkeit rief und der Wanderstab in die Ecke gestellt wurde. Die irischen Wandermönche des Mittelalters führten den Krummstab und verbreiteten dieses Symbol in weiten Teilen Europas 79).

An Stäben war erkennbar, ob jemand zu einer bestimmten Gruppe gehörte oder auch nicht. Dann dient der Stab als Kennzeichen im Sinne einer reinen Information über den Stabträger:

  • Der Äskulapstab kennzeichnete heilende Berufe, Ärzte und Apotheker 80).
  • Der weiße Bettelstab, baculus mendici, im Schwedischen hieß der Bettler stafkarl, Stabkerl 81).
  • Der Knotenstock (»Stenz«, Knüttel, Knotenholz) kennzeichnete wandernde Gesellen.
  • Der Spazierstock als Zeichen für Freizeit zeigte in der Moderne an, dass man nicht arbeiten muss und Zeit verschwenden konnte, etwa als Flaneur.
  • Der Danda `Stock´ als Kennzeichen indischer Wandermönche `Dandin´
  • Der Waller- oder Pilgerstab kennzeichnete Wallfahrer oder Reisende.
  • Der Ziegenhainer kennzeichnete Studenten.

Der Stab als Auszeichnung, Rechtssymbol und Insigne

In manchen Sprachen findet sich ein expliziter Begriff für `Stabträger´ 82) . Dann ist der Stab mehr als ein Kennzeichen und eine Auszeichnung mit Rechten oder eine Ausgrenzung mit Rechtlosigkeit. Die Gültigkeit der Zuordnung leitete sich dabei von einer hierarchisch höheren Macht ab; der Stab ist daher Insigne, die gegeben und entzogen werden kann.

  • Als Zeichen für erweiterte Rechte für Befehlshaber als Kommandostab (Stabsoffizier), Marschallstab.
  • Als Zeichen für Rechtsprechung: Den Stab zu zerbrechen, beendete einen Zustand, also einen Auftrag, ein Rechtsverhältnis oder ein Urteil des Richters. 83)
  • Als Rednerstab Zeichen für das Rederecht des Redners vor einer Versammlung.
  • Als Zeichen für beschränkte Rechte:
    Ein weißer Stab kennzeichnete immer ein außergewöhnliches Rechtsverhältnis:
    der Bettlerstab (Lasterstab) war weiß (»an den weißen Stab kommen«, besagt eine alte Redensart),
    Verstoßene erhielten einen weißen Stab,
    aber auch Büttel, Boten und Botschafter, weil sie auf fremdem Territorium rechtlos waren,
    ebenso Wächter an Schwellen nach außen 84).
  • Als Zeichen der Schwäche die Krücke oder Stütze für Alte und Gebrechliche und damit einhergehend dem Verlust von Rechten. Im germanischen Rechtssystem war nur der »ungestabte« rechtlich vollwertig.

Der Stab als Zeichen für Macht und Herrschaft

Als Zepter wird der Stab zum Zeichen für die oberste weltliche Macht von Herrschern, Priesterkönigen und Gottkönigen. Einerseits zeigte das Zepter die Aufgabe des Königs sein Volk wie ein Hirte zu behüten. Andererseits wurde davon die delegierte Macht (»im Namen des Herrn«) abgeleitet und gleichfalls durch (geringere) Stäbe als Insignien symbolisiert. Indem sich der Besitz eines Zepter von einem höheren Wesen ableitet, wird es schwer, dessen Gültigkeit anzuzweifeln. Derart verbinden sich weltliche und geistige Macht und deren Machtinhaber (engl. rulers & dignitaries).

Der Begriff Zepter ist ein Lehnwort aus dem Griechischen σκήπτω `stützen´ und σκίπων, σκῆπτρον skeptron `Stab´. Wie die deutschen Begriffe `Schaft´ und `schaben´ führt dies zurück auf indogermanisches `(s)kā̆p-´, also `mit scharfem Werkzeug schneiden, spalten´, hier im Sinne eines abgeschnittenen Astes als Stab. Seine Bedeutung als Zeichen für absolute Macht im Sinne von `Zepter´ erfolgte in Europa in der römischen Antike, wo zuerst das `scipio eburneus´ 85) als Insigne der `viri triumphalis´ erscheint, hatte sich also bereits vor 2.500 Jahren als elfenbeinerner Stab weit entfernt von einem ursprünglichen Ast.

Älter ist das Zepter in den altorientalischen Gesellschaften. Herrschaft bedeutete zwischen Nil und Euphrat den Zugang zum Wasser zu kontrollieren. Ägyptische Göttinen tragen ein Papyruszepter mit glatten Blütenrändern, Götter einen Lotosblütenstab mit gezackten Blatträndern, weil die Wasser-Hieroglyphe gezackt ist. Auch die Bibel weist ein breits Spektrum von Insignien und Zepter auf 86). Gab man jemandem aber ein Zepter aus Rohr, so machte man ihn lächerlich 87).

In den europäischen Waldgebieten konnte es ein solches zentrales System nicht geben. Der Herzog oder König zeigte hier stattdessen das eiserne Schwert und der nordische Gott Thor führt den Hammer als geschäftetes Werkzeug und Waffe.

Der Stab in Ritus, Kult, Magie

Vor den Eiben kein Zauber kann bleiben.
K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexcon

Auf Glaubenssysteme und spirituelle Aspekte weisen Handlungen in unterschiedlichem Grade hin, etwa:

  • als Abwehr- oder Gegenzauber
    Eine bestimmte Rute zum Schutz vor »bösen Geistern« im Stall, über der Haustür, auf dem Misthaufen.
    Noch im Mittelalter kämpften die italienischen Benandanti 88) als Boten des Guten mit den Stängeln des Riesenfenchels gegen Hexen.
    als Lebensrute
    zum Beschwören der Fruchtbarkeit von Vieh und Feld 89) vor und nach dem Winter von Knecht Ruprecht zu Sankt Martin oder am Walburgiabend schützt das Vieh über den Winter bis zum Frühjahr, dann erfolgt das Austreiben mit derselben Rute.
  • als Grabbeigabe:
    Hacke, Keule, Speer, Stab, Waage.
  • als Kultgerät (instrumental)
    wie Pilum im Geburtsritus, Lituus, Bacchos (eleusinische Mysten) und Thyrsos (Dionysien) für die Teilnehmer; hasta fetialis, mit der die römischen Priester (Fetialen) einen Krieg erklärten; als Zerschmetterer wie die Mörserkeule (pilum) als Blitzsymbol des Jupiter (`Der Zerschmetterer´) und des Blitzgottes Pistor (`Der Zerstampfer´) 90).
  • als Kultobjekt (Identifikation mit dem Heiligen):
    die Hacke 91); der Speer als Kultgegenstand 92).
  • als Wünschelrute (lat. virgula furcata, engl. dowsing rod)
    zum Finden oder Wiederfinden;
  • als Hilfe zum Wahrsagen
    bei der Rhabdomantie mithilfe von Stäben (griech. ῥάϐδος rhabdos `Stab´);
  • als Zauberstab (lat. virga thaumaturgica, engl. wand)
    zum Beschwören 93), wie ihn die griechischen Götter nutzen:
    Athene verwandelt Odysseus in einen Bettler 94);
    Kirke verwandelt Odysseus' Männer in Schweine 95);
    aber auch zum Erwecken der Toten mit dem Schlangenstab (pharaonisches Ägypten) bis zur Auferweckung des Lazarus durch Christus 96)
  • als Reittier (Hexenbesen).

Dieses Spektrum spiegelt eine Hierarchie der Benutzer:
Eine Lebensrute kann sich jeder suchen und damit sein Vieh schlagen;
die Grabbeigabe wird von den Glaubensvorstellungen der Gemeinschaft geprägt;
das kultische Instrument setzt Zugehörigkeit zum Kult sowie Kenntnis der und Teilhabe an den Riten voraus;
der erfolgreiche Einsatz der Wünschelrute setzt eine gewisse Disposition des Benutzers voraus;
aber nur Berufene wie Hohepriester, Seherinnen, Schamanen in Zentralasien und Nordamerika (Poro) 97) können über den Zauberstab verfügen, wie dies in Goethes Zauberlehrling sehr anschaulich geschildert wird.

In der »weißen« Magie ist der Zauberstab kein Zeichen, an ihm hängen keine Rechte und er steht auch nicht für Macht, denn die magische Wirkung ist dem Stab nicht immanent, sondern dieser vermittelt lediglich zwischen seinem Benutzer und höheren Mächten, setzt also Glaube, Fähigkeit und Bereitschaft voraus. In der Bibel tadelt Gott den Moses, weil er den Stab für ein Wunder nutzt, wo doch seine Hand genügt hätte.

Daher ist der Zauberstab auch nicht heilig und kein Gottesstab, sondern ein in der Natur verfügbarer, der sich jedoch durch besondere Eigenschaften auszeichnet und in ritualisierter Weise gefunden, geschlagen, hergestellt wird 98).

Der Stab als Attribut des Göttlichen

in Arbeit

Kultur Archetyp Ur-Funktion Stab Merkmale Vorläufer
ägyptisch Osiris Vegetationsgott Krummstab Wedel
phönizisch Astarte
hebräisch Aaron HohepriesterSchlangenstab
Aronstab
Ferula
blühender (Mandelholz)stab
etruskisch Turms Bote Astgabel
griechisch Asklepios Heiler Äskulapstab Schlangen
griechisch Chronos
griechisch Circe Zauberin Zauberstab
griechisch Hermes Bote Botenstab
Iris
römisch Bacchus Weingott Thyrsos Fenchelstängel
römisch Merkur Marktschützer Caduceus Hermes
römisch Janus liminal deitie Stab Schlüssel
römisch Urania Muse der Sternenkunde Zeigestab Himmelskugel
christlich Christophorus Träger
germanisch Hertha Erdgöttin Baldrianrute Blüte, hohl Frau Holle

Stäbe und ihre Kulturräume

Der Wanderstock gehört zu den selbstverständlichen Dingen; er kann dem Einzelnen bedeutsam sein, aber er scheint nirgends als Wanderstab kulturelle Bedeutung erlangt zu haben. Mag er als individuelles Werkzeug noch so nützlich gewesen sein, so bekam er nur als Pilgerstab vorübergehend eine weitgehend wertneutrale, kennzeichnende Bedeutung.

Individueller Nutzen begründet anscheinend keine kulturelle Bedeutung. Der Stab des Hirten ist jedoch nicht nur individuelles Werkzeug, sondern Kennzeichen einer Berufsgruppe, die als Hüter des Viehs Verantwortung für Gruppe und Gemeinschaft übernimmt. Der krumme Hirtenstab wurde von seiner Erfindung vor rund 11.000 Jahren zum ägyptischen Herrscherstab und schließlich zum heute weltweit bekannten christlichen Symbol.

Älter könnte das Zepter sein, als Waffe des Herrschers und als Zeichen seiner Macht: `Es kann nur einen geben´.

Auch esoterisches Wissen wurde von einer Minderheit gehütet und war mit Macht verbunden. Sofern diese Gruppen kennzeichnende Stäbe trugen, sollten sich diese auch als Werkzeug deuten lassen. Da Riten und Kulte eher im Verborgenen stattfanden, führen solche Deutungen zu Vermutungen und Hypothesen, etwa:

  • Ring und Stab des baylonischen Stadtgottes könnten Messseil und Messstab für Vermessungen gewesen sein;
  • der Lituus könnte ein Schattenstab im Indischen Kreis für das Ermitteln der Himmelsrichtungen gewesen sein;
  • die Ferula der Magier und Hohepriester war Behälter für Drogen im medizinischen Sinne;
  • der Taustab des Pharao könnte ein Werkzeug zum Schlangenfang gewesen sein;
  • der Stab der germanischen Seherinnen könnte … ?

Der Stab bei den Germanen; Seiðr-Stab, Gandr, Waller

Ein den antiken Herrscherstäben in seiner Bedeutung vergleichbarer Stab ist bei den keltischen und germanischen Völkern nicht zu finden, auch kein »Gottesstab«: Thor führte den Hammer, die Könige das Schwert. Der Stab war dabei ein profaner Stiel.

Außergewöhnliche Stäbe kennzeichneten jedoch die germanischen Seherinnen, die daher auch als völva `Stabträgerin´ bezeichnet wurden.
Sprachlich verwandt damit ist der altfriesische walu-berа `Stabträger´, ein »Fahrender Mann, Wanderer, Pilger, Wallfahrter« oder Waller, daher auch `Wallfahrt´. `vǫlr´ und got. walus `Stab´ führen zu einer gemeinsamen indogermanischen Wurzel `u̯el-7, also ´rollen´ > `runder Stab' 99).
Der ostfriesische wālrīder, wōlrīder, der im Saterland als weibliche walriderske und in Westfalen als walrieske ist analog zu walubera ein 'stockreiter', ein Nachtgespenst.

Häufig aus Metall und durch ihre Formen ungeeignet als Alltagswerkzeug, zu kurz und zu schwer, taugten die Stäbe der völr eher als Waffe, dienten als Symbol und magisches Instrument. Die Saga von Erik dem Roten erwähnt im dritten Kapitel eine Seherin mit einem bemerkenswerten »Stab mit Knauf, Kupfer und Steinen«. Ein außergewöhnliches Frauengrab der Frühlatènezeit wurde in Reinheim gefunden. Ein darin enthaltenes fünfteiliges Objekt mit Bernsteinperlen und Silberketten mit Klapperperlen wurde als Stab einer Seherin gedeutet und verglichen mit einem spindelförmigen Gerät aus Bronze und Eisen aus Dürrnberg bei Hallein sowie zahlreichen weiteren ähnlichen Objekten 100). Die meisten 101) dieser Stäbe in Frauengräbern sind aus Eisen, 45 bis 82 Zentimeter lang, mit Bronzebeschlägen und zum Käfig aufgeweiteten Korb. Es liegt nahe, dass dort Seherinnen bestattet wurden 102). 2005 wurde eine Statue gefunden, die von manchen als Völva interpretiert wird 103).

Materiell findet sich ein Ringstaf oder Klingerstaf 104) noch bis in die Neuzeit im Schwedischen als Hirtenstab:
»Außerdem führeten sie [die Kühehirten] auch einen besondern Hirtenstab in der Hand, welcher nicht wenig das Vieh in Furcht regte. Dieser Hirtenstab, der hier wegen der an ihm befindlichen Ringe, Ringstaf genannt ward, war eine halbe Elle lang, und besteht aus einem Stocke, oder hölzernen Schafte, mit einer umgebogenen und gedreheten Eisenstange, welche am Ende und in der Mitten festsaß. An dieser Stange hiengen fünf eiserne Ringe, welche ein Gerassel an der Stange machten.« 105) sowie in Ostpreußen 106) und Westfalen als Klingelstab 107).

Mehr als dreitausend Goldbblechfiguren »guldgubber« aus Schweden, Dänemark und Norwegen zeigen Männer und Frauen in unterschiedlichen Positionen - das häufigste Attribute ist der gerade Stab, 474 Exemplare zeigen Stabträger, meist Männer, meist mannshoch, selten kurz. Nur einmal hält eine Frau einen kurzen Stab 108). Ratke vergleicht die Symbolik mit anderen Quellen wie Brakteaten, Literaturquellen, Abbildungen aus dem Sachsenspiegel und Kenningars un dkommt zu interessanten Ergebnissen:

  • Ein kurzer Stab lässt sich als Rechtsstab deuten, wie er im ältesten Rechtsbuch, dem Gulaþingslög erwähnt wird (vor 1164).
  • Der kurze Stab der Frau kann als magischer Stab gedeutet werden, zumal er eine Verdickung aufweist 109).
  • Halbhohe Stäbe in ikonographischen Vergleichsquellen stehen fast immer für »weise Handlungen, weiser Rat, gerechte Behandlung, ein Urteil« - mannshohe Stäbe sind dort nicht zu finden.
  • Stab/Pfahl und Mann stehen in Kenningars immer für Schutz oder weisen Rat, insbesondere gegen Schlangen.
  • Stab und Frau finden sich nur einmal in Kenningars als »Stab des Irrlichts« (tróka fenglókar).
  • Stab und Pfahl finden sich auch im Zusammenhang mit Beerdigungen 110).

Die einfachste Erklärung wäre allerdings, den langen, einfachen Stab als Wanderstab zu deuten und die ihn betreffenden Goldgubben in einen entsprechenden Deutungszusammenhang zu stellen: als Amulett, als Opfer vor der Reise.

Der Lituus: hethitisch, etruskisch, römisch

Der Lituus des römischen Kaisers war ein stark gekrümmter bis spiralförmig endender Kultstab ohne Knoten mit leicht verdickter Handhabe 111). Dieser Stab stand für weltliche Herrschaft aber auch für die Eigenschaft des Herrschers als Augur 112) zur Deutung des Vogelflugs 113). Unter Kaiser Augustus wurde er zum häufigsten religiösen Symbol und verdrängte den Thyrsos 114). Etymologisch wird `lituus´ auf `krümmen, biegen´, aber auch `verbergen´ zurückgeführt 115). Der Sage nach soll der Stadtgründer Romulus damit die Bezirke der Stadt gekennzeichnet haben 116). Tatsächlich übernahmen die Römer diesen Stab von den Etruskern, deren Wurzeln zu den Hethitern führen 117). In der etruskischen Religion diente der Lituus als Kultstab zum Bestimmen der Himmelsrichtungen, nach denen die Tempel und Felder ausgerichtet wurden. Er könnte dabei als Werkzeug gedient haben. Die Lituus-Funde in Kalkriese könnten so gedeutet werden 118).

Im Hethitischen wird ein dem Lituus ähnlicher Stab als `Kalmus´ bezeichnet. Im Hieroglyphenluwischen (wie das Hethische zur anatolischen Sprachengruppe gehörig) ist der Lituus als Hieroglyphe HH 378 eines der frühesten Zeichen 119). Das Zeichen selbst ist ungedeutet, findet sich jedoch beteiligt an den Begriffen für Auge, Pupille, beobachten, bewachen, kennen, finden, sehen und wird mit den Hieroglyphen für Oculus (Auge), Caelum (vom Himmel), Avis (Vogel) kombiniert, dann vereinzelt mit Bezug auf Augenheilung und den Sturmgott 120).

Es gibt keinen Hinweis, dass sich der Lituus von einem Hirtenstab ableiten lässt: als funktionales Werkzeug ist er dafür zu kurz und die Krümme ist zu stark. Etymologisch sind Name und Hieroglyphe sehr stabil und weisen gleichermaßen auf eine Bedeutung um `Vorhersehen, Deuten, Erkennen´.

Schattenstab und Indischer Kreis

Spekulieren ließe sich über einen instrumentellen Einsatz als Gnomon (Schattenstab), allerdings nicht für eine Sonnenuhr, denn für diese genügt ein einfacher Stab, der ortsfest und geneigt durch die Richtung des Schattenwurfs auf einer Skala die Tageszeit anzeigt. Komplexere Anwendungen wie den Umgang mit Gnomon und Polos sowie die 12-Stunden-Teilung des Tages haben die Griechen von den Babyloniern übernommen 121).

Mit dem Lituus wurden jedoch die vier Himmelsrichtungen festgelegt, auch als Grundlage für das Anlegen von Siedlungen und Feldern 122) Himmelsrichtungen sind nicht naturgegeben, sondern ein Denkmodell, das den Stand der Sonne und der Sterne zugrundelegt. Überall dort, wo Gräber, Megalithbauten, Tempel, Pyramiden sehr genau nach den Himmelsrichtungen angelegt wurden, muss es auch ein präzises Messverfahren gegeben haben. Ein solches ist als »indischer Kreis« aus der späten Antike überliefert und nutzt auch einen Schattenstab 123). Eine entsprechende Anlage scheint auf der türkischen Insel Kekova erhalten zu sein 124).

In seiner einfachsten Form kann dieses Verfahren überall im Laufe eines sonnigen Tages durchgeführt werden; die Optimierungen steigern die Genauigkeit. Ziel ist es, vormittag und nachmittags die beiden Punkte zu markieren, an denen das Schattenende des Stabes exakt auf einem Kreisradius um den Stab liegt.

  • Das setzt auf jeden Fall voraus, dass das Ende des Schattens gut erkennbar ist, also Sonnenschein zu beiden Zeitpunkten. Zieht man mehrere Kreise mit tornos (Kreisstift) und stathme (Schnur), wird das Verfahren weniger störanfällig gegen Wolken.
  • Das Stabende des Lituus fokussiert durch seine Form den Schattenwurf.
  • Die Schattenlänge des Stabes bestimmt den Durchmesser des Messkreises. Beispielsweise wirft ein Stab von 0,7 Metern Länge am 30. Oktober um 9 Uhr morgens in Zürich einen Schatten von 2,16 Metern Länge 125).
  • Der Stab muss genau senkrecht aufgestellt sein, also wäre ein Lot (staphyle) hilfreich.
  • Ein perfekter Kreis verlangt einen ebenen und horizontalen Untergrund, also wäre eine Wasserwaage oder eine Setzwaage (diabetes) hilfreich.
  • Der Schatten soll möglichst scharf abgegrenzt sein, setzt also einen möglichst hellen Untergrund voraus, der sich markieren lässt.
  • Der Meßbereich sollte von vormittags bis nachmittags unbeschattet sein, also kann ein erhöhter Standort vorteilhaft sein.

Die Auswertung ist einfach: Die beiden Schnittpunkte des Stabendes mit dem Kreis werden durch einen Strich verbunden. Diese Sekante verläuft in Ost-West-Richtung; die senkrecht darauf stehende Winkelhalbierende verläuft in Nord-Süd-Richtung.

Altorientalisch: Gamlum, Kalmus und Kalmi

Die ältesten Darstellungen von Stäben zwischen Anatolien und Zweistromland werden immer Herrschern und Göttern zugeschrieben. Ihre Bezeichnungen klingen verwandt, unterscheiden sich jedoch etymologisch ebenso wie ihre Formen und ihre Ursprungsfunktionen.

Der Kalmuš ist Attribut der hethitischen Könige von Hattuša und des Sonnengottes 126); etymologisch gedeutet als `Holzscheit´ aus einem indogermanischen `schlagen, hauen, schneiden 127) und wird meist mit dem Lituus gleichgesetzt, weil er stärker gekrümmt ist als der Gamlum. Krummstab (kalmus) und Krummschwert (engl. scimitar) waren die Attribute der hethitischen Herrscher. Beide wurden auch in Westschweden gefunden, als Felszeichnung in Bohuslän, und werden dort von einem Sonnenwagen getragen 128). Die ersten Götterstäbe (von Rasap, Hadda, Ilam, Kamis) werden im Kult von Ebla erwähnt, danach im Kult von Hattusa sind sie belegt für mehrere Wetter-, Schutz-, Berg- und Kriegsgötter 129).

Der hethitische Kalmi, Kalmar wird dagegen als `Feuerholz´ im Sinne eines Narthex gedeutet, also als ein Rohr (griechisch κάλαμος kalamos `Rohr´), in welchem Glut bewahrt wurde 130).
Ein kurzes gekrümmtes Wurfholz diente als Hilfsmittel bei der Jagd mit Falken; der Name ist unbekannt, ein Vergleich mit dem etruskischen Lagobolon möglich.

Zu den fünf königlichen Insignie der babylonischen Herrscher gehörten neben Krone und Bogen drei Stäbe: eine Keule, ein Zepter (ḫaṭṭu) und ein einfacher, langer und gerader Stab (šibirru) 131).

Der akkadische Gamlu, Gamlum (sumer. gam, zubi, zubu) war zwar auch Zeichen für Herrscher und für Götter, gleichzeitig aber auch Waffe und Werkzeug. Ein Siegel zeigt das Symbol kalbum, einen Hund mit Krummstab `gamlu´. Dieser zeigt zwar die typischen Knotenringe des Rohrstabes und am Übergang von Krümme und Schuss einen (verbindenden?) Doppelring, doch bedeutet akkadisch gamlu `Krummholz´. Das Symbol steht für magische Kraft, weil die Heilgöttinnen (z.B. Nininsina oder Ninkarak) auch als Beschwörerinnen auftraten; der Hund mit Stab ist das Symboltier der Gula und des Marduk 132). Der Gamlu kennzeichnet Exorzisten, die mit ihrem Gamlu als ğiš-­búr erlösend wirken. Sehr eingehend werden die vorderasiatischen Krummstäbe von Ambos & Krauskopf diskutiert und mit den etruskischen verglichen 133).

Hüter, Hirte, Herrscher: Krummstab

Der Stab mit Krümme (lat. volute, curvatura) ist ursprünglich ein Werkzeug und seiner Herkunft nach ein Hirtenstab (baculum pastorale), dessen Krümme dazu diente, die Tiere an den Beinen oder Hörnern zu halten und zu lenken. In der Heraldik ist der Schäferstab eine »Gemeine Figur«. Etwa mannshoch zeigt er als Funktionsteil eine Schaufel und einen abgerundeten Haken zum Ziehen. Die Ziege als ältestes Nutztier wurde im Zagrosgebirge (Iran/Irak) vor rund 11.000 Jahren aus der Bezoarziege domestiziert; das Schaf aus dem armenischen Mufflon vor rund 8.000 Jahren; dort dürfte also auch der Hirtenstab als Werkzeug entwickelt worden sein. Als solcher wird er in der Bibel erwähnt 134) und auch zum Zählen des Viehs genutzt (3 Mos. 27:32).

Als auet-Zepter (heqa, ḥq3) ist der Hirtenstab altägyptische Insigne seit dem Alten Reich (2707–2216 v. Chr.) bekannt 135) und steht für die Bedeutung des Hirten als Vorbild eines Herrschers und des Viehs als wirtschaftlicher Basis. heqa ḥq3 ist die altägyptische Bezeichnung für Herrschaft und bezeichnete ursprünglich als `Hyksos´ ausländische Herrscher der Hirtenvölker aus dem vorderasiatischen Raum 136).
Das mit heqa fast identische Zeichen heka ḥk3 steht für `Magie´ und wird durch das was-Zepter symbolisiert, einen »Schlangenstab«, wie er seit etwa 3.600 v. Chr. belegt ist. 137). Seiner Funktion nach (Schlangen fangen) ist er älter als der Hirtenstab (Ziegen fangen).

Die Bibel erhöht den Krummstab vom Herrscherstab zum Gottesstab beim Kampf von Moses und Aaron gegen die pharaonischen Magier vor dem Auszug aus Ägypten. Die Bibelexegeten sind sich uneins, wie viel Stäbe dabei nun eigentlich im Spiel waren; die Bibelübersetzer zogen sich meist aus der Affäre, indem sie die hebräischen Umschreibungen meist als `Stab´ vereinheitlichten. Dennoch zieht sich ein erkennbarer Dualismus der Stäbe von den ägyptischen Stäben Ober- und Unterägyptens über Moses und Aaron zu den jeweils zwei Stäben der zwei Oberhäupter der christlichen Kirchen:

Unterägypten Oberägypten
heqa ḥq3 heka ḥk3
auet-Zepter was-Zepter
Krummstab Taustab
Herrschaft Magie
rulers dignitaries
Pharao Magier
Jannes Jambres
Moses Aaron
Bischof Papst
Virga pastoralis Ferula
(Krummstab) Kerykeion
Dikanikion

Die Stäbe von Moses und Aaron

Hirtenstab und Ferula finden ihre biblischen Vorbilder in den Stäben von Moses 138) und Aaron 139), die mit ihren Stäben gegen die beiden ägyptischen Zauberer Jannes (der von Gott Gesandte) und Jambres (der Widerspenstige) (2 Tim., 3,8) und deren Stäbe kämpfen. Alle vier haben ähnliche Eigenschaften, sind vergleichbar stark und können ihre Stäbe in Schlangen verwandeln und zurück 140). Moses ist wie Jannes von Gott gesandt, Aaron und Jambres sind `widerspenstig´. Alle vier treten als Magier auf, also als `Wissende´, Heiler, Priester. Letztlich siegt Moses mit dem von Gott erhaltenen Hirtenstab (2 Mose 4,2-5). Dieser ist stärker als die `heidnischen´ Schlangenstäbe der Magier 141).

Zwar siegt der Gottesstab (Hirtenstab, virga) des Moses über die Magierstäbe (Schlangenstäbe), doch führt Aaron weiterhin den Magierstab als Hohepriester: Herrscher und Hohepriester besetzen zwei Ämter. Der Stab des Pharao wurde nach seinem Tod vor dem Sarkophag abgelegt. Der Stab des Hohepriesters Aaron wurde vor der Bundeslade abgelegt; die Stäbe von Papst (Ferula) und Patriarch (Kerykeion) werden ihnen vorangetragen - anders als der Krummstab. Der Vorgang lässt sich so deuten, dass die Personalunion von Herrscher und Hohepriester, die der Pharao verkörpert, getrennt wird: Der gekrümmte Hirtenstab kennzeichnet den Herrscher und Beschützer, die hohle Ferula den Magier und den Hohepriester.

Die Stäbe der christlichen Kirchen

Nach dem Tod des heiligen Patrick von Irland (461 oder 493) entstand die Legende, er habe mit seinem Stab die Insel von Schlangen befreit, eine Metapher für die Vertreibung des heidnischen Glaubens.

Der älteste erhaltene Abtsstab 142) ist ein Krummstab aus der Tradition der iroschottischen Wandermönche, der Stab des Heiligen Germanus von Trier (612 - 675), Abt des um 640 nach den Regeln des Columban von Luxeuil gegründeten Klosters Moutier-Grandval (Münster-Granfelden). Columban verließ als erster irischer Mönch mit einigen Begleitern die Britischen Inseln mit dem Ziel, auf dem Kontinent den christlichen Glauben zu verbreiten. Nach seinem Tod 615 vermachte er seinen Krummstab dem Gallus 143), wie er ein irischer Wandermönch, der Sankt Gallen gründete. Die damit eingeleitete iroschottische Mission ging nicht vom Papst in Rom aus, sondern orientierte sich an der peregrinatio als Lebensform und stand damit auch im Gegensatz zu den Klostergründungen nach der regula benedictio.

Ein in der christlichen Kirche liturgisch verwendeter Stab wird erstmals 623-633 erwähnt 144) und entwickelte sich langsam zum heutigen Krummstab als Abt- und Bischofsstab 145); er steht für `lenken, aufrichten, strafen´ 146) und zeigt mit seinen Namen - oft mit dem Zusatz pastoralis - :

  • seinen natürlichen Ursprung aus lat. virga, also `Rute, Zweig, Ast, Gerte´
  • seinen primären Zweck als lat. pedum, also `Krücke, Stütze´ 147)
  • seine Werkzeugform als lat. baculus retortus, also `krummer Stab´
  • und gr. καμπύλη, also `krummer Stab´ 148)
  • sowie seine Herstellungsweise als cambuta 149), also aus indogermanisch kam-p- `biegen'.

33 Tau-Stäbe europäischer Herkunft zwischen Portugal und Skandinvien sind erhalten und stammen aus de 8. bis 12. Jahrhundert 150).

Die vielen reisenden irischen Wandermönche dürften den Krummstab im fränkischen Raum bekannt gemacht haben. Erst danach erscheint der Krummstab kirchlich und päpstlich, während die Lebensform der Wandermönche verdrängt wird von der stabilitas loci. Danach kam der Krummstab der Äbte und Bischöfe vom Papst. Der Papst der römischen Kirche hat wie der Patriarch der Ostkirche ursprünglich zwei Stäbe geführt.

Die Ferula des Papstes der römischen Kirche

Der Stab des Papstes wird im 10. Jahrhundert»ferula quam manu gestabat« 151) genannt und ist kein Hirtenstab wie ihn die Bischöfe tragen sondern eine Ferula „ex apparatu imperiali“, also vom römischen Kaiser übernommen. Der Papst bedient sich des Bischofsstabes nur dann, wenn er sich auf dem Gebiet der Diözese Trier befindet, also dort wohin der Legende nach Petrus seinen Hirtenstab an Eucharius - den ersten Bischof von Trier - übergeben hat. Dieser Petrusstab wird heute im Limburger Domschatz aufbewahrt 152). Tatsächlich nutzte der Papst den Krummstab noch bis um 1200 153).

Statt des Krummstabes ist die »Ferula« (lat. Gerte, Rute, Stock) gerade und in den ältesten Darstellungen oben kugelförmig verdickt 154) - so wie der Petrusstab. Zum Kreuzstab wurde die Ferula erst später, zumal das Kreuzzeichen als christliches Symbol sich erst im angehenden Mittelalter entwickelte. Formal entspricht die Ferula des Papstes als Oberhaupt der Westkirche dem Kerykeion des Patriarchen als Oberhaupt der Ostkirche. Beide sind Rohrstöcke, weil sie ursprünglich aus einer pseudo-verholzenden Pflanze hergestellt wurden, etwa aus Riesenfenchel (ferula communis) 155).

Kerykeion und Dikanikion des Patriarchen von Konstantinopel/Byzanz

Die altgriechische Stabbezeichnung Kerykeion (κηρύκειον kērýkeion) leitet sich mythologisch ab von einem Priestergeschlecht Kerykes, das von Keryx abstammt, dem Sohn des Hermes (daher auch κῆρυξ kēryx `Herold´) und der Pandrosos und bezeichnete ursprünglich das Amt der Opferschlächter 156). Der Stab des Hermes ist der `Caduceus´, also ein Tau-Stab; auf den ältesten Abbildungen noch ohne die später typischen Schlangen.

Die griechische Stabbezeichnung Dikanikion verweist vielleicht auf Dike, die Göttin der Gerechtigkeit, die ihren Stab zum Züchtigen einsetzte 157), ist vielleicht auch zu verstehen über angelos = diakonos. Diesen »Stab des Patriarchen« - also des Oberhauptes der Ostkirche - führte dieser neben dem Hirtenstab 158). Dieser Stab zeigt (Abb.) oben zwei gegeneinander gerichtete Schlangen (die oft auf eine T-Form reduziert sind) 159) sowie sechs »Knöpfe« (Verdickungen, Knoten) auf seiner ganze Länge, die auf einen Rohrstock wie die Ferula hinweisen.

Die Stäbe und Säfte der Steckenkräuter

Ferula, Thyrsos und Narthex

Seit dem 18. Jahrhundert dient Ferula als Gattungsname der `Steckenkräuter´ in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) mit mehr als 150 Arten zwischen dem Mittelmeerraum und Zentralasien. Ursprünglich bezeichnete `Ferula´ lediglich die Fenchelpflanze `sesel´ und ist in diesem Sinne wahrscheinlich ein Lehnwort aus dem Arabischen `fiyārlah´ 160).

Der Riesenfenchel (heute: ferula communis) lieferte einen hohlen Stab, gerade gewachsen und mit den typischen Verdickungen (Knoten) eines Rohrstängels oder Rohrstocks. Theophrast 161) beschreibt diese Ferula communis, den bis zu drei Meter hohen und gelb blühenden Riesenfenchel mit einem zwar hohlen, doch stabilen Stängel, dieser heißt bei ihm Narthex (griechisch νάρθηξ) oder Thyrsos 162). Auch Euripides benutzt in seiner Tragödie die Bakchen die Bezeichnungen Thyrsos und Narthex synonym für Fenchelstängel.

Ferula, Thyrsos und Narthex sind fremde Lehnworte im Griechischen, weil sie mit Eigenschaften verbunden sind, die den Griechen neu waren. Es sind drei verschiedene Namen, weil hinter der gleichen Pflanzenart drei verschiedene Zwecke stehen. Der Stängel dieser pharmazeutisch und ökonomisch wertvollen Pflanze 163) wurde zum Symbol für die Macht des Heilens und zum Kennzeichen der Magier. Beschränkt auf den medizinischen Aspekt wurde er zum Äskulapstab (Caduceus) mit den zwei Schlangen und als hohler Rohrstängel (Ferula) zum Behälter (Narthex) für Arzneien (Galbanum) und Bücherrollen; in einer solchen bewahrte Alexander der Große seine Ilias von Homer auf 164). Und `Narthex´ hießen auch die medizinischen Werke von Heras, Cratippus, Soranus.

Die Ferula als Zuchtrute

Die Rute zum Züchtigen der Kinder und Sklaven wird bereits im Alten Testament erwähnt 165) und im Persischen 166); es gab sie bis in die Neuzeit, wahrscheinlich in den meisten Haushalten; mit dem »Tatzenstecken« gab es Schläge auf die Handflächen oder Fingerspitzen, in Deutschland noch bis 1970.

Die Ferula war in der römischen Antike das mildeste Werkzeug zum Strafen und Züchtigen für Sklaven ebenso wie für Kinder und insbesondere in der Schule als »Zepter der Pädagogen« 167). »Warte nur, die Ruthe ist schon eingeweicht.« 168), denn der getrocknete und wieder eingeweichte Rohrstängel der Ferula wurde elastisch und die Schläge waren schmerzhaft; trocken zerbrechen sie extrem laut ohne weh zu tun, solche Schläge waren scherzhafter Natur. Im deutschen Dialekt gab es das `Batzenferl´ 169) und im Englischen heißt der Rohrstock heute noch ferule im Sinne von `Zuchtrute´; fachsprachlich ist die Ferrule eine Metallhülse am Stabende. Vor diesem Hintergrund wird Ferula wird oft von lateinisch ferire `schlagen´ hergeleitet. Das klingt belastbar, wird aber etymologisch abgelehnt 170).

Seltsamerweise wird auch die Vorhalle von Kirchen architektonisch mit Narthex und Ferula bezeichnet. Diese Vorhalle war für die Büßenden vorgesehen, die die Kirche nicht betreten durften und stattdessen angesichts eindringlicher Bilder - oft sind dort die drei Jünglinge im Feuerofen abgebildet - büßen sollten. Im Sinne von Narthex würde dort das Feuer aufbewahrt, im Sinne einer Ferula wäre es plausibel, dass sich die Büßenden hier möglicherweise mit der Ferula schlugen und sühnten 171). Die Selbstgeißelung als Buße und Sühne ist alt, denn »Flagellanten« gab es bereits im jüdischen Glauben, bei den Dionysien und im Isis-Kult.
Architektonisch vergleichbar ist der Gawit 172) bei armenischen Kirchen. Dieser ist als Ort der Rechtsprechung belegt 173) und als Ort für Unterricht; in den Wandnischen wurden Bücher aufbewahrt.
Dem entspricht der Litai der byzantinischen Architektur. Litae Λιταί sind in der griechischen Mythologie 174) Töchter des Zeus mit heilenden Kräften die durch die Gebete der reuigen Sünder wirksam werden.

Thyrsos: Der Rohrstock als Behälter

Mit diesem Stängel konnte man zwar schlagen, aber kaum verletzen und so wurden solche Rohrstöcke zum scherzhaften Schlagen beim wildem Feiern (Bacchanalien, Dionysien, Karneval) eingesetzt, dann aber meist Thyrsos genannt, weil dieser Name das hohle Rohr in seiner Nutzung als Trinkgefäß für `(neuen) Wein´ (hebr. j'ajin chadash für kultische Zwecke) bezeichnet und aus dem Ugaritischen und Hethitischen ins Griechische gelangt ist 175). Teile des Kultes haben sich im Brauchtum bis heute erhalten. Auf der Insel Naxos stellen die Hirten (koudhounáti) aus dem Riesenfenchel »sómbes« her, die den Thyrsos-Stäben genau gleichen und tanzen damit beim Karneval lärmend durch die Straßen von Apíranthos. Der heutige Karneval soll auf die Dionysien zurückzuführen sein.

Nach Isidorus Hispalensis (ca. 560 - 636) hat der römische Weingott Bacchus (gr. Bakchos, Βάκχος) den Stab (baculus) eingeführt 176). Die Bacchanten (auch: Narthekophoren, Thyrsophoren) nutzten den »Bacchos« bei den eleusinischen Mysterin ebenso wie Anhänger des griechischen Weingottes Dionysos den Thyrsos bei den Dionysien 177) und feierten die Hochzeit von Dionysos und Ariadne. Beide Kulte zeichneten sich aus durch zügellose Ausgelassenheit, im Sinne von `Wein, Weib und Gesang´ 178).

Narthex: Der Rohrstock als Feuerzeug

Als Narthex 179) wird die Bedeutung der Ferula als Behälter (Akkadisch > talm. nastik und nartik `Büchse´, hebr. nār >Licht, Lampe) für Feuer (arabisch `nar´) 180) betont, denn der Sage nach soll Prometheus den Menschen das Feuer in einem Fenchelstängel gebracht haben: »Iápetos’ Sohn (Prometheus), der berühmte, stahl dem allweisen Zeus nun dieses zurück für die Menschen in einem hohlen Narthex, dem Donnerfrohen verborgen.« 181). Tatsächlich läßt sich das trockene innere Mark entzünden und glimmt dann stundenlang ohne das Rohr zu beschädigen. So diente es unter anderem den Seeleuten als Feuerzeug. 182). Dies zeigt an, dass der Narthex etwas Neues war, das die üblichen griechischen Begriffe für `Behälter´ nicht vermittelten, also etwa der Rohrstängel als Glutbehälter: »Zu den Wundern Ägyptens ge­hört ein Kraut, das man al Dis 183) nennt. … es wird wie die Kerze angezündet, dann löscht man es aus und es bleibt so die ganze Nacht. Wollen sie es benutzen, so nehmen sie sein Ende und drehen es um wie ein Michrâq (miḫrāq, Spielschwert) und es brennte« 184). Schon die vorchristlichen hebräischen Schriften wie Talmud und Targum erwähnen wiederholt den Narthek als `Lichtbehälter´, δηπη 185). »Das Sumerogramm GIBIL6, bestehend aus GI „Rohr“ und BIL „Brennen“ wird auch als Götternamen d-GIBIL4 gelesen und als das vergöttlichte „brennende Rohr“, „das brennende Schilf“ gedeutet« 186).

Die Säfte der Steckenkräuter: Silphium und Galbanum

Das Galbanum (auch: Galmum) der Bibel (Ex 30:34; Sir 24:27) ist ein Harz, das aus »Silphium« gewonnen 187) wurde. Die Silphiumpflanze ist aus antiker Zeit als Ferula überliefert und durch Abbildungsvergleiche als solche bestätigt worden 188). Deren Saft war wohlriechend (odos), wohlschmeckend und neutralisierte viele Gifte 189). Als »Mutterharz« wurde es bei Frauenkrankheiten verwendet und erleichterte die Geburt; wahrscheinlich wurde auch ein Verhütungsmittel daraus hergestellt 190), ebenso Abtreibungsmittel 191). Im Judentum durfte es nur innerhalb des Jahwe-Kults - dessen Hohepriester Aaron war - als Räucherwerk benutzt werden, formal also dem Weihrauch vergleichbar. Bei den Touareg galt es als »Enthexungsmittel« und wurde bei exorzistischen Riten als Räuchermittel verwendet 192). Die Region um Cyrene wurde damit reich, denn das Harz wurde nach Plinius mit Silber aufgewogen. Der Stängel dieser pharmazeutisch und ökonomisch wertvollen Pflanze wurde so zum Symbol für die Macht des Heilens und zum Kennzeichen der guten Magie. Beschränkt auf den medizinischen Aspekt wurde er zum Äskulapstab (Caduceus) mit den zwei Schlangen und als hohler Rohrstängel (Ferula) zum zylindrischen Behälter (Narthex) für Wein, Arzneien (Narthecium), gerollte Dokumente und als Feuerzeug; er diente zur Vertreibung böser Kräfte insbesondere nach dem Ende des Winters in Bacchanalien, Dionysien und im Karneval, war Lebensrute und Zuchtrute.

  • Hebräisch Chelbeneh > griechisch Chelbane 193), Chalbane > Galbanum erklärt sich aus hebr. chelb `Milch, Schleim, Gummi´ und könnte durch lateinisches galbanus `grüngelb´´ geformt worden sein 194).
  • Die Griechen nannten die der Petersilie ähnlichen Blätter `maspetum, maspeton´; Stängel/Wurzel `magydaris´, die Pflanze `metopium´.
  • Die Römer nannten den Saft Laserpitium und das Harz Laser.
  • Die Touareg nannten es Fásūh, Hilbina 195).

Exkurs: Die Nachfolger des Silphium

Das antike Wundermittel Silphium wuchs ausschließlich in der heutigen libyschen Provinz Kyrenaika an der Grenze zu Ägypten. Hier lebten Berber, es herrschten Phönizier, Griechen und Ägypter; diese Kulturen nutzten die Pflanze. Nach dem Aussterben dieser Pflanze suchte man nach Pflanzensäften und Harzen bei verwandten Arten, auch solchen aus entfernteren Regionen wie Syrien, Iran und Pakistan, etwa Ferula gummosa 196), so dass zwar weiterhin Galbanum angeboten wurde, jedoch waren diese Sorten nicht identisch mit dem antiken Galbanum 197). Es ist daher nicht offensichtlich, welche Bezeichnungen sich wann und wo auf welche Ferualaart oder welches Harz beziehen 198). Die Vieldeutigkeit gab es bereits in der Antike. Bereits Theophrast 199) verwies darauf, dass es im syrischen Raum die Pflanze Magydaris 200) gäbe, die zwar kein Silphium sei, jedoch auch so genannt würde. Diese Verhältnisse haben sich in Algerien erhalten201):

  • Magydaris tomentosa Koch = Kabyl. Berb. Ouffel; Arab. K'elakh, Kelek'h
  • Ferula communis = Kabyl. Berb. Ouffal; Arab. Kelkha, Besber-Ar'ami

Die vielen Ferulaarten im arabischen Sprachraum 202) führen zu einer kaum überschaubaren Begriffsvielfalt mit arabischen, persischen und berberischen Wurzeln 203):

  • kašam kunğah, šiminjti qanah, zarī´ aθu `il kalhu, zawfirrāh 204), Kalh, Kelkha, syrisch qelahllaha
  • Im marokkanischen Arabisch heißt das Harz: ilk el kelakh, علك الاكلخ, Fessoukh, Ouchk oder ähnlich zur Wurzel L-fasuh, Ammoniacum, Gummiharz von Ferula communis,
    jedoch l-hantita, Asant, Gummiharz von Ferula Assa (asa `hart, dürr´) foetida 205)
  • in Andalusien Elkinnat 206)

In der Gegenwart finden sich für die ferula communis die Bezeichnungen 207):

  • Marokk. Arabisch: Besbâs h'arami, Kelkh(a), Kechboûr;
  • Marokk. Berber.: Aboubal, Aouli, Kechbour, Ouffal, Taddrat (die Dolde), Taggou(e)lt, Tarel'ra, Touf(f)alt, Zekelak
  • Boubal 208), Fassoukh, Takoult, Lkellikha 209)
  • Anatheka (Zypern), Ferolaggine, Finachiaccio, Finocchiacchio (Italien), Canaheja (Spanien) 210)

Identisch bei wechselhafter Schreibung erscheinen:

  • für Kalh: K'elakh, Kelek'h, Kelakha كلخة|, Kelkh(a), Lkellikha
  • für Qanna: qinna, Elkinnat, (šiminjti) qanah, qanā
  • für Galbanum: Chalbani, Chelbeneh

Identisch bei unterschiedlichen Sprachwurzeln sind :

  • arabisches Kalh, assyrisches Qanna, Qanu (assyr.), Käneh (hebr.)
  • Asal 211) al-quinna `Galbanumhonig´ mit röm. Laserpitium als flüssigem Galbanum `qinna sā‘ ila´

Namen, Produkte und Pflanzenarten

Name identisch mit Produkt Botanisch
Anedjouane
انجعان
Angudān
Anjudān
Blätter? Ferula assa-foetida L., Apiaceae
Teufelsdreck, Devil's Dung
Hantita Hiltīt, Hinetite حينطيط Harz Ferula Asa foetida
`ud ar-riqqa Mahrāt Wurzel Silphium? Ferula Asa foetida?
Kalh (1) Kelakha كلخة Pflanze Ferula communis L., Apiaceae
Riesenfenchel, Giant Fennel
L-fasuh Fassoukh Harz, »falsches
gummi arabicum«
Ferula communis
aus dem Maghreb
sukk Parfum, »mixture
employeé en magie« 212)
Oberbegriff?
zarī´ aθu `il kalhu sīsālīyus? Same Kalh
Kelkh(a) berb. Zekelak der trockene Stängel
Kalh (2) qinna‘, qanna Harz, Galbanum Ferula narthex, Apiaceae
Tsamkh-n-echaderi Pflanze Ferula tingitana L., Apiaceae (aus Tingis = Tanger)
(w)uschschaq wuššaq (g),
uššaq, atmag
`Ausscheidung´
Harz, Ammongummi
Oberbegriff? Dorema ammon.
Ferula tingitana L. u.a.
Pers. سكبينج sakbīnaj Sikbinadsch, Sagapenon Harz Ferula persica, Apiaceae
Gummi arabicum?
(tal-)bārzad, bāzard pers. bīrzad
tabari
Harz Ferula galbaniflua B.& B.,
Apiaceae
Harz von ماطونیون mātūniyūn?
Besbâs h'arami
Besber-Ar'ami
arab. basbās
pers. رازیانج rāziyānaj
Pflanze Fenchel
Foeniculum vulgare
besbas Fenchel
hārmākaraht ein indisches Heilmittel
Touf(f)alt tūfālt Pflanze Thapsia villosa L., Apiaceae
zarira Pflanze Acorus calamus, Kalmus
zawfirrāh zūfarā Pflanze Echinophora tenuifolia
(Umb), Apiaceae
ilk `ilk Harz Oberbegriff
kašam kunğah kundur, χόυδρος Weihrauch Oberbegriff

Die technische Evolution der Stäbe

Alltagstätigkeiten drehen sich primär um Nahrung, Wärme, Schutz gegen Umwelteinflüsse wie Wind, Regen, Kälte, Hitze sowie Fortplanzung und Schutz der Gemeinschaft vor Bedrohungen. Nahrung bedeutete ursprünglich sammeln mit dem Grabstock, jagen mit dem Spieß, zerkleinern von Wurzeln mit der Mörserkeule usw. Die aus dem Stock entwickelten Stabwerkzeuge zeigen die Entwicklung der Menschheit vom Sammler und Jäger über nomadische Viehtreiber zum sesshaften Hirten und Ackerbauern. Die Stabwerkzeuge ermöglichten das Hüten, Jagen, Strafen, Transportieren und Feuermachen, und später getreidewirtschaftlich das Dreschen und Stampfen. Die Nutzung im Alltag bestimmte die primäre Gestalt des Stabwerkzeugs. In einem techniktheoretischen Raster decken auch die frühesten Stabwerkzeuge alle Bereiche ab:

Wandeln
Verändern
Transportieren
Übertragen
Speichern
Stoff Mörserkeule
Grabstock
Spieß
Tragstange Korb aus Weidenruten
Rohr
Energie Feuerbohrer Narthex Narthex
Hebel
Quirl
Handspindel
Töpferwelle
Bogenspannung > Pfeil
Hebel m. Gegengewicht
(Brunnen-)schwengel
Schwingbaum
Stabfeder (Bogenspannung)
Information Pegel(-stange)
Schattenstab
Botenstab Kerbholz
Richtscheit

Der Stab als Mittel zum Überwinden der Natur

Der Stab als einfaches mechanisches Werkzeug
… verhalf zu Nahrung und sicherte das Überleben. Der bessere Stab und die bessere Technik im Umgang damit brachten Vorteile, also war der Stab gleichzeitig Zeichen für Überlegenheit. Die Quelle dieser Überlegenheit musste höheren Mächten zugeschrieben werden, solange der Verstand keine technische Analyse der Zusammenhänge erstellen konnte. Die Vielfalt der unterschiedlich geeigneten Materialien und die zahlreichen daraus erstellbaren Formen ermöglichten immer wieder neue technische Anwendungen. Im praktischen alltäglichen Anwenden werden Werkzeuge seit je ergonomisch erprobt und nachfolgend optimiert, denn ein Werkzeug das denselben Nutzen mit geringerem Aufwand liefert, wird bevorzugt. Aristoteles ( 384 bis 322 v. Chr) zählt als mechanische Hilsmittel auf 213):

  • Hebel, Schwengel (mit Gegengewicht), Ruder,
  • gleicharmige Waage und Schnellwaage,
  • Zange, Keil, Axt,
  • Töpferscheibe,
  • Walze, Wagenrad,
  • Kurbel, Rolle, Flaschenzug,`Zahnräder´.

Der Stab als Transporthilfe:
Nahrung ist manchmal im Überfluss verfügbar, etwa durch Obsternte, Pilzschwemme, große Jagdbeute. Dann sind Behälter für das Sammeln, Transportieren und Lagern erforderlich: ein Tierbalg, ein Bastnetz, ein Korb usw. machen den Menschen zum Lastenträger.
Im nächsten Schritt bilden Stäbe und Behälter eine neue Einheit, das »Gepäck« und führen zu Tragestangen, Stangenschleife und Schlitten, zu Kiepe und Rucksack, zu Walze und Rolle.
Der ergonomische Transport höherer Lasten durch erweiterte Tragetechniken ermöglicht eine höhere Mobilität und Vorsorge durch das Horten von Vorräten, das machte den Menschen seit je auch zum Homo Portans.

Der Stab zur Energieerzeugung:
Die Kunst, mit einem Drehstab Feuer durch Reibung auf einer hölzernen Unterlage zu erzeugen, ist weltbekannt, die Anforderungen an das dazu nötige technische Verständnis sind minimal: einmal gesehen, sofort verstanden. Der Vorgang muss die Menschen tief beeindruckt haben, denn in den indischen Veden wird dieser Drehstab Pramantha genannt; pra math bedeutet `stehlen´; pramathyu-s ist der `Dieb´. Der griechische Prometheus soll so seinen Namen erhalten haben, denn er stahl im Mythos dem Zeus das Feuer für die Menschen. Dieselbe Geschichte findet sich in den Veden; dort heißt der Dieb Mātariśvan 214).

Technisch betrachtet wird das übertragene Drehmoment maximal in Reibungswärme umgewandelt. Als optimiertes Gerät erhält der Drehstab eine Führung, mehr Druck durch eine Last und einen stärkeren Antrieb über die Sehne eines Bogens. Dieses Gerät war nicht nur Feuerbohrer sondern erweiterte die technischen Möglichkeiten durch einen neuen Werkzeugtyp, denn damit konnten auch runde Löcher gebohrt werden, etwa zur Herstellung von Spinnwirteln.

Der Stab zur Energieübertragung:
Das Verzwirbeln von Fasern erzeugt Fäden, aus Fäden oder Rindenbast können Seile gedreht werden, dabei vereinfachen spezielle Stäbe - Seilerlehre, Handspindel mit Spinnwirtel - die Herstellung. Im Unterschied zu anderen Stabwerkzeugen kommt es hier auf gleichmäßige Rotation an. Dabei wird das Produkt geformt, indem ein Drehmoment zerstörungsfrei übertragen wird.
Eine höhere Drehmomentübertragung findet auch auf der drehbaren Töpferscheibe statt, wenn eine stabförmige Welle mit der runden trägen Scheibenmasse form- und kraftschlüssig verbunden ist; in der Vorform dreht sich die Scheibe auf einer stabförmigen Achse ohne Energieübertragung.
Drehmomentübertragung plus Transporthilfe plus Behälterkonstruktion ermöglichen die Idee des Wagens.

Der Stab zum Überwinden des Gegners

Die ursprünglichsten Werkzeuge wurden zu den ersten Waffen. Die Stäbe konnten das Leben vereinfachen, zu wirtschaftlichem Erfolg führen oder zu mehr Macht verhelfen. Dasselbe Gerät konnte nützliches Werkzeug sein oder tödliche Waffe. Gerät, Waffe und Tätigkeit wurden in archaischer Zeit als Einheit gedacht. Das griechische όπλα und das lateinische arma bezeichnen sowohl `Gerät´ (Armatur) als auch `Waffe´ (Armee) und leiten sich ab von der kraftausübenden Tätigkeit des Armes (lat. armus). Es scheint, als diente jedes Alltagswerkzeug auch als Waffe, so in der griechischen Mythologie:

  • Dionysos bringt den Giganten mit einem efeuumrankten Stab um 215).
  • Echelatos schlägt mit dem Pflugstab 216).
  • König Laios verletzt Ödipos mit dem Ochsenstecken 217).
  • In der indischen Mythologie kämpft Rāma mit dem Pflug Samvartaka und der Mörserkeule Saunanda 218).
  • Die indischen Tempelwächter (Lokapala) sind an den vier Ecken und damit Himmelsrichtungen des Tempels bewaffnet mit gada `Keule´, ankusha `Stachelstock´, vajra `Donnerkeil, Mörserkeule´, trishula `Dreizack´.

Es waren jedoch hölzerne Stabwerkzeuge des Alltags, die im Ausnahmezustand zu Waffen wurden. Anders verhält es sich, wenn von eisernen Stäben die Rede ist. Biblisch droht Jesus damit, die Völker `mit eisernem Stab´ zu hüten (Off 2:27; 12:5; 19:15). Da der schwere Eisenstab offensichtlich als Hütewerkzeug ungeeignet ist, wurde er als Waffe hergestellt, die eindeutig Gewalt verkörperte und nicht ambivalent war wie das hölzerne Werkzeug. Der umgekehrte Gedanke wird ebenfalls in der Bibel beim Propheten Micha ( Mi 4,1–4 LUT) geäußert und bis heute als Gedanke des Friedens zitiert: »Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen.« Dann stellt sich die Frage, weshalb im nördlichen Europa metallene Stäbe und Metallwaffen sich als Zeichen der Macht durch Gewaltandrohung durchsetzten, während es in Nordafrika und dem Vorderen Orient eher der hölzerne Stab war, etwa als hütender Hirtenstab. Auch im Osten, jenseits des Indus, trafen indoarische Metallstäbe (vajra) auf südostasiatische Bambusstäbe (danda).

Sprichwörter belegen, dass auch der Volksmund im Alltag eher an Gewalt und Kampf dachte, wenn es um Stöcke ging 219):

  • Eine Gerte ist gut, ein Knotenstock besser.
  • Wenn ein Knüppel zum Schlagen kommt, so schlägt er hart.
  • Wiltu dich schlahen, kempffen, rauffen, … nimb deins gleichen, denn grösser keulen brengen gross schleg vnd grösser bewlen.
  • Sachte mit der Gabel, sie macht auf drei Stiche neun Löcher.
  • Kein Spiess macht solche Wund', als gift'ge Zung' und böser Mund.
  • Es gibt mehr Spiessruthen als Lorbern.
  • Die Ruthe für die kleinen Kinder, den Stock für die grossen Rinder, der Tod für die argen Schinder.
  • Der Stab des Hirten soll an beiden Enden ein spitzes Eisen haben.
  • Ein Stock in der Hand wirkt mehr als zehn an der Wand.
  • Du bist mein Stecken und mein Stab, sagte der Mann, als seine Frau ihn schlug.

Stäbe der Macht

Die Vielfalt der Formen lässt erkennen, dass jeder Stab sich als Werkzeug optimierend von seiner natürlichen Gestalt (z.B. als Ast) entfernt. Als Alltagsobjekt bemisst sich sein Wert an der praktischen Nutzung. Je mehr diese Handlungen allgemeine Anerkennung erfahren, wird der Stab zum Zeichen für etwas. In abstrahierter Form verliert er seine primäre Funktion und wird zum anerkannten Symbol, das seinem Träger Rechte einräumt; letztendlich als Abzeichen, Insignie, Zauberstab oder Zepter 220). Umgekehrt sollte sich also jede Stabform auf eine ursprüngliches Werkzeug zurückführen lassen.
Wiederholt lässt sich beobachten, wie sich ein einfaches Werkzeug über eine vielfach optimierte Waffe zum Symbol und zum Kultstab ausdifferenzierte:

Die symmetrische Mörserkeule mit der Handhabe in der Mitte war ein Werkzeug vornehmlich der Küche und der bäuerlichen Selbstversorgung 221) und perfekt zum Stampfen der Getreidekörner 222), daher auch dem Hausgott Pilumnus zugeordnet. Dennoch wurde sie auch zur archaischen Waffe der Salii. Werkzeug und Waffe hießen `pilum´ 223), ebenso wie der spätere Kurzspieß der römischen Legionäre 224). Schließlich wurde das pilum zum Kultstab im Geburtsritus `pilo ferire´ zur Abwehr des Waldgottes Silvanus 225).
Die Mörserkeule Saunanda ist eine Waffe des Rama, die vom Himmel gefallen war (Meteoreisen? siehe oben), eine Keule (gada) in Form eines Pistills (musala) mit dem Beinamen Khetaka (von khit `erschrecken´); musalin heißt `Bewaffnet mit einer Mörserkeule´.

Die römische hasta war in ihrer ursprünglichen Form nichts weiter als ein einfacher, kurzer Viehspieß zum Steuern des Viehs, zum Stochern oder als Partholz zum Ärgern, also ein vorne angespitzter Stock, die `hasta pura´ und begründete eine Waffengattung:
Mit im Feuer gehärteter Spitze wurde sie zur hasta praeusta und mit einer Eisenspitze zur hasta ferrata. Längere Lanzen hießen hasta longae, solche zum Werfen hasta velitaris und als Speerschleuder hasta amentata.
Die Hasta galt als sagenhafte Waffe des Romulus, die aus einer Cornusart hergestellt war, vielleicht als virga sanguinea (Kornelkirsche oder roter Hartriegel) und wurde über diese mythische Überhöhung zur frühesten Insigne der römischen Könige und zur Auszeichnung für Tapferkeit bei den Legionären.
Mit der hasta fetiale erklärten die Priester (Fetialen) den Krieg, indem sie sie auf Feindesland warfen.
Mit einer aufgestellten hasta zeigte die Obrigkeit das Recht auf Verkäufe (hasta frumentaria), Versteigerungen und Plünderungen (hasta cruenta) oder Gerichtsverhandlungen (hasta judicium) an.
Die Haare einer Braut mussten mit der hasta coelibaris gekämmt werden, einer Lanze, mit der bereits getötet worden war 226).

Der Krummstab bestand ursprünglich aus krumm gewachsenen Holz mit Ast- oder Wurzelansatz, denn dass Holz sich formen lässt, muss erst gelernt werden. Als Werkzeug muss er an seinem geraden Ende gehalten werden und die Krümme darf weder zu stark noch zu schwach sein. In jedem Fall ist er so alt wie das Halten von Nutztieren.
Formen mit nur angedeuter Krümme (r-Stab), spiralförmiger Volute (Lituus) oder verkürztem Krummholz (Lagobolon) zeigen diese Werkzeugfunktion nicht; für sie wäre ein anderer funktionaler Ursprung zu vermuten 227), also etwa als Messwerkzeug zum Bestimmen der Himmelsrichtungen (Lituus) sowie als aus dem Grabstock entstandener Jagdwaffe, dem Wurfholz (Lagobolon).

Wissen zur Macht

Den Künsten des Kampfes und des Handwerks ging die Suche nach dem richtigen Stab voraus und führte in das Reich der Pflanzen. Das Wissen über deren Eigenschaften - auch als Nahrungsmittel oder Pharmaka oder Gifte - lag bei Schamanen, Magiern, Hohepriestern oder weisen Frauen, die den Kriegern die Waffen brachten wie es die Walküren taten - der Stab war das Symbol ihrer Kraft. Weltliche Macht musste sich also auch aus dieser höheren Macht ableiten lassen und verband diese über Erzählungen, Mythen, Kulte und Rituale mit den der Pflanze innewohnenden Mächte, die heilsam waren oder tödlich wie die vergifteten Eibenpfeile der Germanen. Die Ambivalenz beim Herstellen und Verwenden von Stäben spiegelt sich in Bedeutungspaaren wie etwa:

Werkzeug Waffe
Hirten Helden
LebenTod
KraftSchwäche
Lebensrute Zuchtrute
Zugehörigkeit Ausgrenzung
gerade krumm
hart hohl
sichtbar verborgen
oben unten
WipfelWurzel
Himmel Erde

Anhang

Desiderata der Forschung - Notizen

Mit dem Lituus wurden die Himmelsrichtungen bestimmt. Ein in der Antike bekanntes Verfahren der »indische Kreis« könnte angewandt worden sein. Wie machte man das? Welche Rolle spielte dabei seine Krümme? Das wäre ein geodätisches Thema für experimentelle Archäologie.

Etymologisch zu prüfen wäre ein möglicher Zusammenhang zwischen dem etruskischen Turms, dem armenischen Tirs, dem Twaschtir, dem himmlischen Zimmermann der vedischen Religion, ein Feuergott, und dem Thyrsos über das indogermanische ter-4 `hinübergelangen, hindurchdringen; überqueren, überwinden, überholen, hinüberbringen, retten' im Sinne eines Fährmanns, Psychopompos.

Eine vergleichende Übersicht der Stäbe in den germanischen Frauengräbern - der möglichen Seherinnen-Stäbe - fehlt trotz ihrer nach Material und Form völlig isolierten Stellung innerhalb der Stäbe.

Die Bibel ist eine wesentliche Quelle für hebräische Begriffe rund um `Stock, Stab, Rute´ und als solche nicht ausgewertet. Die spezifischen hebräischen Begriffe 228) für die Stäbe der Bibel wurden weitgehend durch die Oberbegriffe `Stock, Stab, Rute´ übersetzt, vermutlich um Diskussionen zur Exegese zu vermeiden, beispielsweise 229):

  • als קנה (kane) in 38 Stellen, allgemein als Rohr, Rute, technisch als Messrute, Würzrohr, Rohrstab, Schaft, Waage, botanisch als Halm, Schilf, jedoch meist in übertragenem Sinne als `Arm´.
  • als מטּה (matteh) in 178 Stellen allgemein als Stab, jedoch meist botanisch als Stamm, Zweig, und nur ausnahmsweise technisch als Spieß, Zepter.

Die Literatur über die Stäbe der Kirche ist widersprüchlich:

  • Nach der Kirchentrennung führten sowohl der Papst als auch der Patriarch zwei Stäbe.
  • Die Ferula des Papstes sei keine Ferula.
  • Die Ferula des Papstes ist kein Krummstab, da der Papst seinen Krummstab abgegeben hat.
  • Die Ferula habe der Papst vom römischen Kaiser, ist offizielle Darstellung vatikanischer Quellen.
  • Der römische Kaiser führte keine Ferula, sondern das scipio eburneo (vermutlich etruskisch) und den Lituus (etruskisch).
  • Der Patriarch führt neben dem Krummstab den Caduceus, mit Merkmalen der Ferula (6 Knoten) und des Taustabs (2 Schlangen).
  • Der Krummstab ist der Gottesstab des Moses; die Ferula ist der Stab der Hohepriester (Aaron) und Magier.

Eine semiotische Untersuchung der kulturell bedeutsamen Stäbe in verschiedenen Sprachräumen.

Literatur

Dieter W. Banzhaf
Stöcke. Symbole der Macht und Hilfsmittel
Eigenverlag Heilbronn 2011
Romuald Bauerreis
Abtstab und Bischofsstab
In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige
Band 68, 1957, ISSN 0303-4224, S. 215–226
Joseph Braun SJ
Bischofsstab (und Abtsstab)
In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte. Band 2
Druckenmüller, Stuttgart 1948, S. 792
Franziska Dick
Lituus und Galerus
Dissertation Universität Wien, Wien 1973
Catherine Dike
Les cannes à système un monde fabuleux et méconnue
Paris; Genève: Ed de l'amateur, 1985
Frederick Feulner & Sönke Hartz
Ein Loch, sieben Ecken und 280 Kerben
Der Kultstab von Grube-Rosenhof in Ostholstein
In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein 2011 S. 22–25
Frederick Feulner
Die mesolithischen durchlochten Geweihstangen im südwestlichen Ostseeraum
Starigarder Jahresberichte des Fördervereins des Institut für Ur- und Frühgeschichte
CAU Kiel Bd. 6 2005 S. 7–14
Friedrich Focke
Szepter und Krummstab. Eine symbolgeschichtliche Untersuchung
In: Wilhelm Tack (Hrsg.): Festgabe für Alois Fuchs zum 70. Geburtstage am 19. Juni 1947
Schöningh, Paderborn 1950, S. 337–387
David Grant; Edward Hart
Shepherds' crooks and walking sticks
Skipton : Dalesman, 1995
Ali Hassan
Stöcke und Stäbe im pharaonischen Ägypten bis zum Ende des Neuen Reiches
(Münchener ägyptologische Studien, 33) München Dt. Kunstverl. 1976
Klauser, Theodor
Der Ursprung der bischöflichen Insignien und Ehrenrechte
Scherpe Krefeld 1953
Ulrich Klever
Stöcke
München : Heyne, 1980
Hans Nebel, Dieter W. Banzhaf
Der Stock als studentischer Dedikationsartikel
Einst und Jetzt, Bd. 60, 2015 S. 27–40
Nersinger, Ulrich
Der Kreuzstab des Papstes
L'Osservatore Romano 21. März 2008, S. 7
Nersinger, Ulrich
Insignien und Gewandung des Papstes einst und jetzt. Ferula und Kreuzstab
in: Pro Missa Tridentina Nr. 26, Juni 2003
Kurt Pieper; Adolf Rühe
Die Stockmacherei als Hausgewerbe im Werra-Leine-Gebiet
Göttinger Studentenschaft
Schriftenreihe des Hochschulkreises Niedersachsen., Hochschulkreis, 1935; 2
Anne Viola Siebert
Lituus
In: Der Neue Pauly (DNP)
Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 365–365
Salomon, Pierre
Mitra und Stab – Die Pontifikalinsignien im Römischen Ritus
Mathias-Grünwald-Verlag Mainz 1963
Sybille Schneiders
Baculus pastoralis
Bischofs- und Abtstäbe des 5. bis 12. Jahrhunderts in Irland und auf dem Kontinent
Typologie und Chronologie, Herkunft und Verbreitung, Besitzer und Gebrauch
Freiburg i. Brsg. 2017 (https://freidok.uni-freiburg.de/data/15776)
Adolf Leopold von Wolfskron
Der Bischofsstab, dessen liturgisch-symbolische Bedeutung und allmähliche Entwicklung seiner Gestalt
In: Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale
Band 2, Nr. 10, 1857, ZDB-ID 220003-x, S. 256–262

1)
1 Mos 38:18
2)
G. A. Fintelmann
Über Nutzbaumpflanzungen
Horvath, Potsdam 1856
3)
Bürgy, Ingrid
Wohnung der Götter und Weltenbaum
Der Baum in der germanischen Mythologie
in: Gercke, Hans (Hg.): Der Baum; S. 82-85
4)
1. Moses 30:37, je nach Übersetzung Pappel, Storax, Mandel, Platane, in jedem Fall weißes Holz
5) , 13)
K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon
6)
Ernst Stahl
Die Blitzgefährdung der verschiedenen Baumarten
Fischer, Jena 1912
7)
Biancamaria Aranguren etal.
Wooden tools and fire technology in the early Neanderthal site of Poggetti Vecchi (Italy)
In: PNAS. Vorab veröffentlicht am 5. Februar 2018, doi:10.1073/pnas.1716068115
8)
`Eberesche´ < gall. eburos ‚Eibe‘ < idg. *erebʰ- ‚ dunkelrötlich, bräunlich‘ wegen der Rinden- und Beerenfarbe; für Werkzeugstiele, Schlitten, Baseballschläger, Billard-Queues, Wagnerei und Schiffbau: Maste, Bäume, Pinnen.
9)
Ein 2,38 m langer Speer aus Eibenholz (»Lehringer Lanze«) bewies erstmalig, dass vor etwa 128.000 bis 115.000 Jahren Neandertaler mit Waffen jagten. »Dieser ist am dünneren Ende scharf zugespitzt und im Feuer gehärtet. Der Schwerpunkt liegt hinter der Mitte, was auf seine Verwendung als Stoßwaffe hinweist.«
Karl Dietrich Adam
Der Waldelefant von Lehringen – eine Jagdbeute des diluvialen Menschen
Quartär 5, 1951, S. 79–92, pdf
Die Lanze von Lehringen, Der Spiegel 09.02.1955)
10)
Griffin Murray
Insular-type crosiers: their construction and characteristics
in: 2007, Making and Meaning in Insular Art: proceedings of the fifth international Conference on Insular Art, ed. by R. Moss, 79-94
11)
F. Hageneder
Die Weisheit der Bäume. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2006, S. 198-205
E. Zürcher etal
Schweizerische Forstzeitschrift für Forstwesen 5/1998 (Themenheft zur Eibe). Schweizerischer Forstverein, Zürich, S. 313-327 „Die Eibe in der Mythologie und Volkskultur“
14)
Eduard Hoffmann-Krayer
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens
Gruyter 1974
Anleitung zum Herstellen einer Wünschelrute aus Eberesche in:
Adalbert Kuhn
Die Herabkunft des Feuers und des Göttertranks
ein Beitrag zur vergleichenden Mythologie der Indogermanen
Mythologische Studien 1 Dümmler Berlin 1859; S. 205; Gütersloh : Bertelsmann, 1886
15)
Tacitus, Germania
16)
Richard Schröder
Karl v. Amira, Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung, Hrsg. von [Karl] G[eorg] Bruns …. Weimar: Böhlau. Bd. 30 (1909) S. 432
17)
Thomas Hamilton Haddington (6th earl of)
A Short Treatise on Forest-trees, Aquaticks, Ever-greens, Fences and Grass-seeds
Edinburgh 1756
Helmut Henne, Georg Objartel
Bibliothek zur historischen deutschen Studenten- und Schülersprache
Walter de Gruyter, Berlin 1984, 3165 S.
18)
Antxon Aguirre Sorondo
Palos, bastones y makilas
in: Cuadernos de etnología y etnografía de Navarra, nº 60 (1992), pags. 203-236
Ebeling
Die Basken und ihr Land
Neues Hausbuch für christliche Unterhaltung, Band 6, Lang, München 1861
S. 32 ff; ausführliche Beschreibung solcher Stöcke S. 42-43: Zeichen werden noch am Baum hineingeschnitzt; das dicke Ende wird nach unten getragen
19)
Siegfried Seligmann
Die magischen Heil- und Schutzmittel aus der belebten Natur: das Pflanzenreich, Reimer, 1996, S. 215
Mispelholz hilft bei Entbindungen; ein Kreuz aus Mispelholz und Eisenkraut schützt das Kind in der Wiege; ein Mispelzweig im Stall schützt das Vieh.
21)
Vergil, Aeneis 7, 817, »pastoralem praefixa cuspide myrtum«
22)
Porphyrion de abstinentia 2, 30
23)
K. F. W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon
24)
Claudia Schülke
Wilde Träume, starkes Herz
FAZ 05.07.2019
25)
Wolfgang Habermann
Brennstoffe im griechisch-römischen Ägypten (und darüber hinaus) I: Brennholz
in: „… vor dem Papyrus sind alle Gleich!“:
papyrologische Beiträge zu Ehren von Bärbel Kramer (P. Kramer)
Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete, Beiheft 27
Hg.: Raimar Eberhard, Holger Kockelmann, Stefan Pfeiffer, Maren Schentuleit
Walter de Gruyter, 2009, S. 32-71, hier: S. 57, Fußnote 62
Frank Trommer, Angela Holdermann
Der Feuerbohrer — Reibung, Ritus, Religion
in: Experimentelle Archäologie in Europa 14 — Bilanz 2015, Unteruhldingen 2015, S. 93-100: Nachbau und Test eines pharaonischen Feuerbohrers
26)
Helmut Genaust
Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen
Basel : Birkhäuser, 1983. S. 12
27)
Max Höfler
Volksmedizinische Botanik der Germanen
Quellen und Forschungen zur deutschen Volkskunde Band 5
Ludwig, Wien 1908
Stefan Steinbrecher
Der Baum in der altwestnordischen Literatur
Masterarbeit an der Universität Wien 2018 pdf
M. Beuchert
Symbolik der Pflanzen
Insel Frankfurt am Main 1995
S. Fischer-Rizzi
Blätter von Bäumen
Hugendubel München 1993
H. E.Hengel
Heilpflanze Baum
Orac Wien 1987
D. Laudert
Mythos Baum
BLV München 2003
Vincenz Jacob von Zuccalmaglio
Die deutschen Volksfeste, Volksbräuche und deutscher Volksglaube in Sagen, Märlein und Volksliedern …
Bädeker , Iserlohn u. Elberfeld 1858, Digitalisat S. 148 ff. »Heilige Sträucher und Bäume
28)
ahd. naba-gēr `Nabenbohrer´
29)
ebl. ga-nu-wu, ga-nu-um, qanûm, akk. qanû, ug. QNY, gnh, pun. qnh, he. qānæh, aram. qanjā, ar. qana(n) aus: Mohammad Ali Hajouz
Der Wortschatz der Ebla-Texte
Morphologische und lexikalische Analyse
Diss. Universität Jena 2013, hier S. 554f.
30)
Isaac Mozeson
The Word
The dictionary that reveals the Hebrew source of English
SPI Books, New York 2015, hier S. 40 `cane´
31)
Ronald A. Finke, Thomas B. Ward, Steven M. Smith
Creative Cognition
Theory, Research and Applications.
MIT Press, Cambridge 1996.
32)
Krauskopf: Krummstab Abb.8
33)
Ymär Daher
Die volkstümlichen landwirtschaftlichen Geräte [Textbd.], Agricultura Anatolica, Societas Orientalis Fennica, Helsinki 1970 & 1971 [Bildband]
34)
Hermann Ferdinand Hitzig: Furca
In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE)
Band VII,1, Stuttgart 1910, Sp. 305–307
35)
Tristan spranc enwec zehant:
eine zwisele hiu er an die hant,
daz die dâ furke nennent,
die die furkîe erkennent.
doch ist niht sunders an den zwein:
furk unde zwisele deist al ein
Gottfried v. Straszburg Tristan 2938 B
36)
Franz Beotzkes
Das Kerykeion
32 S., Diss. Münster 1913 mit der Vorbemerkung: »Das hier gedruckt Vorliegende ist einer Abhandlung über antike Stabsymbolik entnommen, die als Ganzes voraussichtlich im Laufe des Jahres 1913 erscheinen wird.« Nicht nachweisbar.; später: Franz Boetzkes
Kerykeion, der Heroldstab im allg., im besonderen der Stab des Hermes
in: Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft 1921. 1,11,1 S.330-342
37)
hebräisch kados `heilig´, siehe F. Nork
Vergleichende Mythologie zum nähern Verständniss vieler Bibelstelllen Leipzig 1836
38)
Percy Preston
Metzler Lexikon antiker Bildmotive
Metzler, Stuttgart, Weimar 1997
39)
A.L. Frothingham
The Babylonian Origin of Hermes the Snake-God, and of the Caduceus
AJA 20.2 (1916) 175‐211
40)
Ferdinand Joseph M. de Waele
The magic staff or rod in graeco-italian antiquity
Erasmus, Gent 1927
Die archaichste Form des Stabes erinnert an eine ebenfalls alte Darstellung des »Blitzbündels« durch den Gott Adad auf einem nicht datierten babylonischen Rollsiegel, siehe:
Charles J. Ball
Light from the east or the witness of the monuments\\: an introduction to the study of biblical archaeology.
London : Eyre & Spottiswoode, 1899, S. 12
41)
z.B. Anneliese Peschlow-Bindokat
Demeter und Persephone in der Attischen Kunst des 6. bis 4. Jahrhunderts v. Chr.,
Sonderdruck des Deutschen Archäologischen Instituts, Band 87, 1972; Berlin, Walter de Gruyter, S. 61-157, hier S. 96 Hermes mit Astgabel in einer sehr archaischen Szene, bei der Persephone aus dem Boden wächst und Pane tanzen
42)
Bonnechère, Pierre 1964-
Ἀρχή and δῖνος: Vortices As Cosmogonic Powers and Cosmic Regulators.
Study Case: The Whirling Lightning Bolt of Zeus.
Archiv Für Religionsgeschichte, vol. 21/22.1, 2020, pp. 449-478
43)
K. D. White
Farm Equipment of the Roman World
Cambridge University Press 1975, 256 S., 205-211
44)
Baculum, Tragen von Flüssigkeitsbehältern, Furca, Narthex, Thyrsos
45)
lat., gr., heth., sum.
46)
sehr ausführlich diskutiert https://latin.stackexchange.com/questions/5455/are-vir-and-virgo-etymologically-relatedhier;
Romain Garnier
Sur l’étymologie du latin virgō « vierge «
Studia Etymologica Cracoviensia, 2014, 19, 2, S. 59-70
47)
Frevel, Christian 1962-
Aschera und der Ausschließlichkeitsanspruch YHWHs.
Beiträge zu literarischen, religionsgeschichtlichen und ikonographischen Aspekten der Ascheradiskussion Weinheim Beltz Athenäum 1995, S. 280-285
48)
Gen 38,21f. Seil, Ring und Stab des Hira aus Adullam
49)
Jürgen Renn, Wilhelm Osthues, Hermann Schlimme
Wissensgeschichte der Architektur
Bd. 1 Vom Neolithikum bis zum Alten Orient; Bd. 2 Vom Alten Ägypten bis zum Antiken Rom, Berlin [u.a.] Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte [u.a.] 2014
50)
Off. 11:1
51)
Off. 21:15 f.
52)
Fritz Scheidegger
Aus der Geschichte der Bautechnik
Birkhäuser, Basel 1994; S. 12, 15
53)
»Ägyptisches Dreieck«: Ein in sich geschlossenes Seilstück mit 12 Knoten ergibt immer ein rechtwinkliges Dreieck, wenn die Seiten 3-4-5 Knoten aufweisen.
54)
Adalbert Kutz
Musikgeschichte und Tonsystematik
Studien zur Entwicklung der Musik in der Stadtkultur
Junker und Dünnhaupt, Berlin 1943
Hans Gerd Tuchel
Studien zur italienischen Phytotoponomastik
Diss. Universität Köln 1961
= Kölner romanistische Arbeiten, Neue Folge 23
Ernst Wasserzieher, Werner Betz
Woher? Ableitendes Wörterbuch der deutschen Sprache
F. Dümmler, Bonn 1962
55)
Ex 29,40; Ex 30,24; Lev 19,36; Lev 23,13; Num 15,4-10; Num 28,5-14; Ez 4,11; Ez 45,24; Ez 46,5-14
56)
Eleanor Robson
Mathematics in Ancient Iraq A Social History
NJ Princeton University Press [2020] 2009
57)
Li, Geng (2014). Gnomons in Ancient China. In Ruggles, Clive (ed.). Handbook of Archaeoastronomy and Ethnoastronomy. Springer New York (published July 7, 2014). p. 2095. ISBN 978-1-4614-6141-8.
58)
Morgenblatt, 1860, Nr. 41 u. 42 »Mecklenburg«
59)
Heinrich Ankert
Amtszeichen, Ladungszeichen und Ähnliches irn nördlichen Theile Böhmens
Österreichische Zeitschrift für Volkskunde
Organ des Vereines fur österreichische Volkskunde in Wien 1901, S. 105 ff
60)
Tomicki, Ryszard, 2000: Czy Krive krzywał? Kilka uwag o pożytkach z przeżytków. In: Archeologia w teorii i praktyce. Ed. by A. Buko, P. Urbańczyk. Warszawa. Pp. 459–481
61)
Leszek Gardeła
The Good, the Bad and the Undead New Thoughts on the Ambivalence of Old Norse Sorcery
in: Ney, Agneta. 2009. Á austrvega : Saga and East Scandinavia; preprint papers of the 14th International Saga Conference, Uppsala, 9th-15th August 2009. 1 1. Gävle: Gävle University Press, hier »The Kriwe priest and the concept of divine crookedness« S. 286
Mierzyński, Antoni, 1885: Nuncius cum baculo
Studjum archeologiczne o krywuli.
Wisła 9. Pp. 361–397 siehe Beispiel auf Tafel 1
62)
siehe auch die Kufe < Kiefer bei Schlitten
63)
z.B.: Heierli, J.: Das Keßlerloch bei Thaingen, Zürich 1907
64)
Horst Kirchner
Ein archäologischer Beitrag zur Urgeschichte des Schamanismus
Anthropos, vol. 47, no. 1/2, 1952, pp. 244–286. JSTOR, www.jstor.org/stable/40449610. Accessed 18 Nov. 2020, hier S. 279 - 282
65)
Otto Karl Pielenz
Die Entstehung der Hacke aus dem Lochstab des Zweigeschlechterkultes
Sammlung Otto Karl Pielenz Veröffentlichungen 5., Hamburg 1946.
66)
indogerm. dhei̯ə
67)
Francesco d'Errico, Luc Doyon, Ivan Colagé, Alain Queffelec, Emma Le Vraux, Giacomo Giacobini, Bernard Vandermeersch and Bruno Maureille: From number sense to number symbols. An archaeological perspective. Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological SciencesVolume 373, Issue 1740 Published:01 January 2018 https://doi.org/10.1098/rstb.2016.0518
68)
Vogelsang, R., Richter, J., Jacobs, Z., Eichhorn, B., Linseele, V., and Roberts, R. G. (2010). New excavations of middle stone age deposits at apollo 11 rockshelter, namibia: Stratigraphy, archaeology, chronology and past envi- ronments. In Journal of African Archaeology, volume 8. Africa Magna Verlag.
69)
A. Beutelspacher (Springer 2018). Zahlen, Formeln, Gleichungen: Algebra für Studium und Unterricht.
Alten, H.-W. (2005). 4000 Jahre Algebra: Geschichte, Kulturen, Menschen. Springer, Berlin
70)
Pletser, V. and Huylebrouck, D. (1999). The ishango artefact: the missing base 12 link. In Katachi University Symmetry Congress (KUS2), Tsukuba, Japan, pages Paper–C11. T. Ogawa, S. Mitamura, D. Nagy & R. Takaki.
71)
Beaumont, Peter B. (1973). „Border Cave – A Progress Report“. S. Afr. J. Science. 69: 41–46
72)
Frederick Feulner
Die mesolithischen durchlochten Geweihstangen im südwestlichen Ostseeraum.
Starigarder Jahresberichte des Fördervereins des Institut für Ur- und Frühgeschichte CAU Kiel Bd. 6 2005 S. 7–14
Frederick Feulner & Sönke Hartz\\ Ein Loch, sieben Ecken und 280 Kerben – Der Kultstab von Grube-Rosenhof in Ostholstein
In: Archäologische Nachrichten aus Schleswig-Holstein 2011 S. 22–25
73)
Emmerling, E., H. Geer and B. Klíma
1993, Ein Mondkalenderstab aus Dolní Vĕstonice, Quartär 43/44, 151– 62
74)
Spektrum der Wissenschaft: Themenheft Ethnomathematik 2006
H. Wußing (2013). 6000 Jahre Mathematik: 1. Berlin: Springer Spektrum
75)
Dantzig, T., Mazur, J., and Mazur, B. (2005). Number: The Language of Science, The Masterpiece Science Edition. Pi Press.
76)
Hes. theog. 29 f
77)
Apollod. bibl. 3, 6, 7
78)
„Zieht daher zu allen Völkern“ lautete der Missionsbefehl in Mt 28,19 durch den auferstandenen Jesus: πορευθέντες οὖν μαθητεύσατε πάντα τὰ ἔθνη
79)
Schneiders 2017
80)
Karl-Heinz Hunger
Der Äskulapstab. Zur Funktion präservativer Symbole in der Kommunikation
Spiess, Berlin 1978, ISBN 3-920889-76-2.
von Hesberg, Henner
Das Werkzeug des Arztes und der Stab der Zauberin. Bilder von Heilungs-und Verwandlungsvorgängen aus der griechisch-römischen Antike..
In: Axel Karenberg, Christian Leitz: Heilkunde und Hochkultur II: `Magie und Medizin' und 'Der alte Mensch' in den antiken Zivilisationen des Mittelmeerraumes (2002): 119.
Coriat, Isador H.
The Symbolism of the Gold-Headed Cane. Annals of medical history vol. 6,1 (1924): 126-130.
81)
Sudeck, Elisabeth
Bettlerdarstellungen vom Ende des XV. Jahrhunderts bis zu Rembrandt, Dissertation. VI, 122 S. XXIV Blätter. Strassburg 1931: Buchdruckerei von Heitz.
82)
gr. ῥαβδοφόροι, rhabdophóroi, `staff-bearers´, ῥαβδοῦχοι, rhabdoûchoi, `staff-holders´; caducifer für Hermes
83)
Schröder, Richard: v. Amira, Karl, Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte / Germanistische Abteilung / Hrsg. von [Karl] G[eorg] Bruns …. - Weimar : Böhlau. Bd. 30 (1909) S. 432
Amira, Karl von: Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik. München 1909. Abhandlungen: 25,1.
Carlen, L.:
Stab. In: Erler, A. und Kaufmann, E. (Hrsg.): Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Band 4, Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1990, S. 1838–1844
84)
snskrit: daņdin > Stabträger, Haushüter, Torwächter
85)
mit möglicherweise etruskischem Ursprung
86)
»Anführer (4 Mos.20:8; Richt. 5:14), Fürsten und Heerführer (4 Mos. 21:18; 1 Sam.14:27; 1 Mos.49:10;4 Mos.24:17; Ps. 45:7; 60:9; 108:9; 110:2; Ez. 9:11; Am. 1:5; Sach.10:11; Weish.10:14; Bar. 6:13) und durch den Zusatz von Beiwörtern die Art der Herrschaft angedeutet (Ps. 2, 9; 45, 7; 133, 3) s.
Daniel Schenkel; Johann Friedrich Bruch
Bibel-Lexikon : Realwörterbuch zum Handgebrauch für Geistliche und Gemeindeglieder
Leipzig : Brockhaus, 1875
87)
Matth. 27:29; Mark. 15:19
88)
Patrick Bahners
Der Jäger des verlorenen Sagenschatzes
FAZ 15.04.1999
Rezension über
Carlo Ginzburg
Die Benandanti. Feldkulte und Hexenwesen im 16. und 17. Jahrhundert
übers. v. Karl F. Hauber. Syndikat, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-8108-0160-7
Ippolito Marmai
Benandanti - Balavants Antropologia Dello Sciamanesimo Tra Le Alpi E Il Caucaso
Lulu Press 2016 ISBN 9781326880767; ausführliche antike Quellen zur Ferula S. 135
89)
Wilhem Mannhardt
Wald- und Feldkulte. Erster Teil: Der Baumkultus der Germanen und Ihrer Nachbarstämme. Zweiter Teil: Antike Wald- und Feldkulte aus Nordeuropäischer Überlieferung. Berlin 1875/77: Gebrüder Borntraeger. Lebensrute S. 251 ff
O. Weise
Der Schlag mit der Lebensrute und seine mundartlichen Bezeichnungen
In: Zeitschrift für Deutsche Mundarten. 5. Jahrgang, 1910, S. 113–116.
Kuhn S. 186 f.
Außerhalb Deutschlands: tschech. pomlázka, karabáč, slovak. korbáč, ung. siba, korbács
90)
Thomas Köves-Zulauf
Römische Geburtsriten
C.H.Beck, München 1990
hier Kapitel II. Intercidona, Pilumnus, Deverra; insbesondere S. 108-109
R. Meringer
Die Werkzeuge der pinsere-Reihe und ihre Namen
(Keule, Stampfe, Hammer, Anke)
in: Wörter und Sachen I, 1909
91)
Georg Sauer
Die Hacke als Kultgegenstand
in: Der orientalische Mensch und seine Beziehungen zur Umwelt.
Grazer morgenländische Studien Band 2. Graz 1989, S. 33-39
92)
Marie Delcourt
La Légende de Kaineus
Presses Universitaires de France, Paris 1953.
93)
Hugo Gressmann
Der Zauberstab des Mose und die eherne Schlange
In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 23, 1913, S. 18–35
94)
Hom. Od. 13, 429
95)
Hom. Od. 10, 237
96)
Walter Puchner
Studien zur Volkskunde Südosteuropas und des mediterranen Raums
Böhlau Wien 2009, S. 301 bis 317
97)
Galal R. Gough
The Shaman's Poro (Sacred Crook) in Native American Rock Art pdf
98)
Thomas Köves-Zulauf
Römische Geburtsriten
C.H.Beck, München 1990
hier Kapitel II. Intercidona, Pilumnus, Deverra - beschreibt die rituelle Fertigung und Verwendung des Pilum bei Geburten
Hans-Günter Buchholz
Mörsersymbolik
in: Acta Praehistorica et Archaeologica 7/8, Bruno Hessling Berlin 1976/77
99)
Mittelirisch fethid ’geht, macht seinen Weg’, althochdeutsch wadal ̄on, wall ̄on ’umhergehen, wandern; umherwogen’, altenglisch wacuma ’Woge, Welle’, wacol ’Vollmond’, und Verwandtes, S. 277-314 in: Die Indogermanistik und ihre Anrainer. Dritte Tagung der Vergleichenden Sprachwissenschaftler der Neuen Länder. Stattgehabt an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald in Pommern am 19. und 20. Mai 2000, hrsg. von Thorwald POSCHENRIEDER (= IBS Bd. 114), Innsbruck 2004
100)
aus Münsingen, Libna, Smarjeta, Vinkov, Magdalenska Gora, Dobrava, Vinkov vrh, Podzemelj, Sticna, Novo Mesto, Beremend, Szentlörinc, Velemszentvid, Venetien, siehe Fußnote 142 in:
Christa Stahl
Mitteleuropäische Bernsteinfunde von der Frühbronze- bis zur Frühlatènezeit: ihre Verbreitung, Formgebung, Zeitstellung und Herkunft
J.H.Röll Verlag, 2006
101)
Der Stab aus dem Oseberggrab ist aus Holz, 107 Zentimeter lang, hohl und in fünf gleich lange Abschnitte mit Schnitzereien unterteilt.
102)
Klaus von See u.a.
Kommentar zu den Liedern der Edda Band 4: Heldenlieder
Helgakviða Hundingsbana I, Helgokviða Hiǫrvarðssonar, Helgakviða Hundingsbana II
Winter, Heidelberg 2004, 810 Seiten ISBN: 978-3-8253-5007-9, hier: S. 270, 290 ff.
Helmut Birkhan, ‎Otto Gschwantler
Festschrift für Otto Höfler zum 65. Geburtstag Band 2
1968 Seite 419
Die Aktualität der Saga: Festschrift für Hans Schottmann
Walter de Gruyter, 1999
hier: S. 193 und 195
103)
Bettina Sommer, Morten Warmind
Óðinn from Lejre — or?
Numen 62.5-6 (2015): 627-638. https://doi.org/10.1163/15685276-12341396
104)
Ringstaf auf Schonen oder Klingerstaf wenn lose Ringe daran befestigt sind. Wird in die Erde gesteckt, um Dämonen zu vertreiben. - Hoffmann-Krayer, E., & In Bächtold-Stäubli, H. (1927). Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. (Handwörterbücher zur Deutschen Volkskunde.) Berlin: W. de Gruyter. Bd. IV, S. 131, unter `Hirtenstab´
105)
Linné, C. ., & Klein, K. E. (1756). Herrn Carl Linnäi … Reisen durch das Königreich Schweden, welche auf Befehl der hohen Obrigkeit, zur Verbesserung der Naturkunde, Haushaltungs-und Arzneykunst von ihm angestellt, und mit Anmerkungen, so die Geschichte, Alterthümer, Sitten und Lebensart der Einwohner betreffen, nachher sind herausgegeben worden: Erster Theil. Leipzig: Bey Gottfried Kiesewetter. S. 168
106)
Gaerte, W. (1956). Volksglaube und Brauchtum Ostpreussens: Beiträge zur vergleichenden Volkskunde. Würzburg: Holzner-Verlag. S. 27 Ringlstav, Ranglstock mit Hinweis auf Abbildungen
107)
Grimms Wörterbuch unter `Klingel´
108)
Ratke, Sharon
Guldgubber - Einblicke in die Völkerwanderungszeit. 258 S. Bonn, Univ., Diss. 2009.
109)
s. Abb. 3.29 in Ratke; »There are, however, no details shown which would make it easier to decide if it was indeed a type of long scepter, which surely would have shown some kind of decoration, or whether it could possibly be a Migration Age precursor of the type of thin metal staff, known from several Viking Age finds and usually interpreted as a magical wand.« in:
Rudolf Simek
Gods, Kings, Priests or Worshippers
The status of the figures on the Migration Age Scandinavian Guldgubber.
In: Jackson, T. N. (Hrsg.): Norna u istochnika sudb’y. Sbornik statej v chest’ E. A. Mel’nikovoj. Moscow, 2001, S. 136–149
Neil S. Price
The Viking Way. Religion and War in Late Iron Age Scandinavia.
2. A. Stockholm 2002: Elanders Gotab AB, S. 180-204, Kap. 3
110)
bei Ibn Fadlan: siehe Klaus Düwel: Runenkunde, 3. A. Stuttgart 2001: Metzler, S. 130
111)
Erika Simon
The Religion of the Etruscans
Nancy Thomson de Grummond (Hg.)
University of Texas 2009 S. 38, Abb. 111.13
112)
Günter Neumann
Zur Etymologie von lat. augur
Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 1976, 219-230
113)
Edwin Flinck
Auguralia und Verwandtes
in: Ann. Acad. Scient. Fenn. Ser. B tom. XI, 10, Helsinki 1921
identisch in: Commentationes in honorem F. Gustafsson, Helsinki 1921
114)
Victoria Györi
The Lituus and Augustan provincial coinage
Acta Ant. Hung. 55, 2015, 45–60
115)
Rosemarie Lühr (Hg.)
Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Band 5, Vandenhoeck & Ruprecht, 2014; Stichwort Lituus
Gertraud Breyer
Etruskisches Sprachgut im Lateinischen unter Ausschluss des spezifisch onomastischen Bereiches
Peeters Publishers, 1993, Vergleich der Deutungen S. 139-140: möglicherweise nicht etruskischen Ursprungs.
116)
Plutarch, Camillus 32
117)
Claus Ambos, Ingrid Krauskopf
The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus
In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153
S. Alp
La désignation du Lituus en Hittite
Journal of Cuneiform Studies Vol. 1, No. 2 (1947), S. 164-175
The University of Chicago Press
DOI: 10.2307/1359263, https://www.jstor.org/stable/1359263
S. Alp
Hitit Metinlerinde GIŠkalmuş „lituus“ ve ḪUB.BI „küpe“ GIŠkalmuş „Lituus“ and ḪUB.BI „earring“ in the Hittite texts
in: Belleten 12 301-319, 320-324
118)
Wiegels, Rainer. Krummstäbe: Rätselhafte Fundstücke Aus Kalkriese. Archäologie in Deutschland, 2015, pp. 49–52. JSTOR, www.jstor.org/stable/26321971. Accessed 29 Oct. 2020.
119)
Rieken, Elisabeth
Bemerkungen zum Ursprung einiger Merkmale der Anatolischen Hieroglyphenschrift
Die Welt Des Orients, vol. 45, no. 2, 2015, pp. 216–231, hier 217. JSTOR, www.jstor.org/stable/43857899. Accessed 26 Oct. 2020.
120)
Manu Raster
Hieroglyphenluwisches Lexikon
M.A. Münster, 2007 und http://pielexicon.hum.helsinki.fi/
Volltextsuche `lituus´In: eDiAna s.v. *sHógu̯-o-.http://www.ediana.gwi.uni-muenchen.de/dictionary.php?lemma=233
121)
Herodot 2.109
Otta Wenskus
Astronomische Zeitangaben von Homer bis Theophrast
Stuttgart Steiner 1990, Göttingen, Univ., Habil.-Schr., 1988
Dieter Lelgemann, Eberhard Knobloch, Andreas Fuls, Andreas Kleineberg
Zum antiken astro-geodätischen Messinstrument Skiotherikós Gnomon
in: zfv – Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement 04/2005
122)
Ring (kippatu) und gerader Stab (hattu) , die Insignien der babylonischen Stadtgötter, z.B. Bel Marduk, wurden auch als Messleine und Messstab gedeutet: Bosshard-Nepustil, AOAT Alter Orient und Altes Testament 304, 52f. [Bd. 52 (2011) S. 632]
Focke, ZA Zeitschrift für Assyriologie 88, 208f. [Bd. 48/49 (2001/2002) S. 390
Bosshard-Nepustil, AOAT 304, 55f. [Bd.52 (2011) S. 582]. Magen, BaFo 9, 24ff. (s.erretu; zu den Herrschaftssymbolen der Herrschaftsform Hirtentum gehörig) [Bd. 35 (1988) S. 310].
123)
C. Schoy
Mittagslinie und Qibla
Notiz zur Geschichte der mathematischen Geographie
in: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin
1915, S. 558-576, mit Diskussion der Quellen
124)
Gökkaya Limani, N 36° 10.870920 E 29° 51.651060, http://www.insidersegeln.de/Revier/Astroarcho_Raetsel.php
126)
Volkert Haas
Handbuch der Orientalistik: The Near and Middle East. Brill 2007 S. 512-513
127)
Elisabeth Rieken
Untersuchungen zur nominalen Stammbildung des Hethitischen
Otto Harrassowitz Verlag, 1999, S. 211-213
Jaan Puhvel
Hittite Etymological Dictionary. Words beginning with K
Walter de Gruyter, 2011
128)
Lisbeth Bredholt Christensen, Olav Hammer, David Warburton
The Handbook of Religions in Ancient Europe
Routledge 2014
129)
s. Haas, aaO, S. 512
130)
Jaan Puhvel
Hittite Etymological Dictionary. Words beginning with K
Walter de Gruyter, 2011, S. 27
131)
Walther Sallaberger und Katharina Schmidt
Insignien des Königs oder Insignien des Gottes?
Ein neuer Blick auf die kultische Königskrönung beim babylonischen Neujahrsfest
in: Stories of long ago. Festschrift für Michael D. Roaf. Herausgegeben von Heather Baker, Kai Kaniuth und Adelheid Otto, Ugarit Verlag 2012, S. 567-594
132)
Ethymologisch ausführlich diskutiert von:
Elisabeth Rieken
Untersuchungen zur nominalen Stammbildung des Hethitischen
Otto Harrassowitz Verlag, 1999
Aïcha Rahmouni
Divine Epithets in the Ugaritic Alphabetic Texts
Brill, 2008
S. 102-105: Epithet 30: b'l gml »possessor of the gamlu-staff«, Epithet of hll. Dort mit ausführlicher Diskussion auch auf die Mehrfachdeutung und -verwendung des Stabes als Zeichen für Herrscher, für Götter, als sichelförmige Waffe und Werkzeug (Hirtenstab).
Gisela Stiehler-Alegría
Siegeleigentümerinnen in der Kassitenzeit
in: Isimu 20-21 (2017-2018), 321-343, ISSN 1575-3492 zeigt S. 336-337, Fußnote 51
Manfried Dietrich
Ex Mesopotamia et Syria lux
Festschrift für Manfried Dietrich zu seinem 65. Geburtstag
Ugarit-Verlag, 2002, darin:
die altbabylonische Göttin Ninisina (=Gula) mit Hund und Stab S. 160-163; ein Gott mit Krummstab und Peitsche S. 375
133)
Claus Ambos, Ingrid Krauskopf
The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus
In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153
134)
1 Sam.17:40; Mich.7:14; Sach.11:10.14; Ps. 23:4
135)
Satzinger, Helmut 1938-
Der Heilige Stab als Kraftquelle des Königs
Versuch einer Funktionsbestimmung der ägyptischen Stabträger-Statuen.
Wien: Schroll, 1982
136)
Zum Hirtenvolk der Hyksos siehe
Manfred Bietak
Hyksos. In: Kathryn A. Bard (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999, ISBN 0-415-18589-0, S. 377
137)
Dazu ausführlich
Frank Förster
Der Abu Ballas-Weg: Eine pharaonische Karawanenroute durch die Libysche Wüste
28 Africa Praehistorica, Heinrich-Barth-Institut, Köln 2015, S. 265-266, dort auch Belege für die Funktion als Gerät zum Schlangen fangen
William J. Cherf\\ The Function of the Egyptian Forked Staff and the Forked Bronze Butt. A Proposal
In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. 109, 1982, ISSN 0044-216X, S. 86–97.
138)
Klaus Magnoli, Franka Foresti
Mose - Stab und Schlange: Eine objektbasierte Untersuchung zu seiner Person und zum Exodus
BoD 2015
Carl Friedrich Keil
Biblischer Commentar über die Bücher Mose's
Dörffling und Franke, 1861, u.a. S. 314
139)
Heinrich Valentin
Aaron: eine Studie zur vorpriesterlichen Aaron-Überlieferung
Universitätsverlag, 1978
W.H. Propp
The Rod of Aaron and the Sin of Moses
JBL 107, 1988, 19-26
140)
Hans Egli
Das Schlangensymbol: Geschichte, Märchen, Mythos\ Patmos, 2003
Karl-Heinz Hunger
Der Äskulapstab: zur Funktion präsentativer Symbole in der Kommunikation
Spiess, 1978
141)
Magische Praxis wurde in Israel ausgeübt, siehe S. 181 in:
Heinrich Valentin
Aaron: eine Studie zur vorpriesterlichen Aaron-Überlieferung
Universitätsverlag, 1978
142)
Andreas Staehelin
Herkunft und Entwicklung des Baselstabs bis zum Ende des 14. Jahrhunderts
in „Der Baselstab“, publiziert im Basler Stadtbuch 1975, Christoph Merian Stiftung (Hg.), Helbing & Lichtenhahn, Basel 1976, S. 148-156
Stékoffer, Sarah
La crosse mérovingienne de Saint Germain, premier abbé de Moutier-Grandval
Porrentruy : Office du patrimoine historique et Société jurassienne d'émulation, 1996; Cahiers d'archéologie jurassienne 6
143)
Vita Galli, ed. Bruno Krusch, Monumenta Germaniae Historica, Scriptorum Rerum Merovingicarum 4. Hannover 1902; hier: Kap. 26, 270f.
144)
Franz Xaver Kraus, Joseph Sauer
Geschichte der christlichen Kunst
Herder Freiburg im Breisgau 1896, S. 500 - 501 mit der Abb. des Taustabes des Heiligen Heribert
145)
Josef Höfer, ‎Karl Rahner, Michael Buchberger
Lexikon für Theologie und Kirche
Band 2, S. 509 Herder, 1957
146)
Huic (Episcopo) autem dum consecratur datur baculus, ut ejus inclicio subditam plebem vel regat vel corrigat, vel infirmitates sustineat
147)
κορύνη, Theoc. 7.43 s. William Smith: A Dictionary of Greek and Roman Antiquities 1890
148)
Franz Bock
Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters
Band 2, Cohen, Bonn 1866. Kap. Der bischöfliche Stab S. 218-231 mit speziellen Literaturhinweisen
Brinkmeyer
Glossarium diplomaticum zur Erläuterung schwieriger … Wörter und Formen
Band 1 Wolfenbüttel 1856
149)
cambutta, cambuca, cambucca, gambutta, gabuta, cambotta, camputa, camboca, sambuca - siehe Glossen
150)
Dąbrowska, E. Le Tau — Un Attribut ou un Insigne Liturgique?
Acta Archaeologica, 58.2 (2007), 341-363.
151)
Franz Xaver Kraus, Joseph Sauer
Geschichte der christlichen Kunst
Herder Freiburg im Breisgau 1896, S. 500 - 501
152)
Überlegungen dazu bei Innocenz III., lib. I, de Mysterio Missae, cap. 62, und beim hl. Thomas von Aquin (q. 3, a. 3, d. 24, lib. IV. Sent.
Rolf Lauer
Stab (sogenannter Petrusstab). In: Peter van den Brink, Sarvenaz Ayooghi (Hrsg.): Karl der Große – Charlemagne. Karls Kunst.
Katalog der Sonderausstellung Karls Kunst vom 20. Juni bis 21. September 2014 im Centre Charlemagne, Aachen.
Sandstein, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-093-2, S. 200–202.
Franz Bock
Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters
Band 2, Cohen, Bonn 1866
Kap. Der bischöfliche Stab S. 218-231 mit speziellen Literaturhinweisen
Philippe Depreux
Der Petrusstab als Legitimationsmittel. Zu Kommunikation, Erinnerungskultur und Autorität im Mittelalter
in: Geschichtsvorstellungen. Bilder, Texte und Begriffe aus dem Mittelalter.
Festschrift für Hans-Werner Goetz zum 65. Geburtstag, hrsg. von Steffen Patzold, Anja Rathmann-Lutz und Volker Scior,
Wien [u. a.] 2012, S. 412–430
153)
Franz Xaver Kraus, Joseph Sauer
Geschichte der christlichen Kunst
Herder Freiburg im Breisgau 1896, S. 500 - 501
154)
Pierre Salmon
Mitra und Stab. Die Pontifikalinsignien im römischen Ritus
Mainz, 1960 S. 96 f.
155)
Il Calamo E La Ferula: Collana Di Letteratura
Chieti: Solfanelli, 1989
156)
Pierer
Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit
Band 8, 1851
Otto Adalbert Hoffmann
Hermes und Kerykeion
Studie zur Urbedeutung des Hermes
52 S., N.G. Elwert Marburg 1890
157)
Pausanias 5, 18, 1
158)
Heinrich August Pierer
Universallexikon der Gegenwart und Vergangenheit
Bände 7-8, 1841
Allgemeine Realencyklopädie, oder Conversationslexikon für alle Stände
Band 4 Georg Joseph Manz, Regensburg 1867
Frank Kämpfer
Dikanikion - posox: Some Considerations on the Royal Staff in Muscovy, in: FOG 24(1978) 9-19
159)
Ernst Benz
Patriarchen und Einsiedler: der tausendjährige Athos und die Zukunft der Ostkirche
E. Diederichs, 1964
160)
Andreas Karbstein
Die Namen der Heilmittel nach Buchstaben
Edition eines arabisch-romanischen Glossars aus dem frühen 17. Jahrhundert
Droz, Genf 2002, Diss. Köln, 2001, =Kölner romanistische Arbeiten, 81, hier: S. 172, 119, 132, 91-92, 146
161)
h. plant. 6, 2, 8f., Plin. nat. 13, 123
162)
J.F. Murr
Die Pflanzenwelt in der Griechischen Mythologie
Wagner Innsbruck 1890
S. 231 »Die heilige Pflanze des Prometheus«
163)
Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen, Springer 17 Bände
164)
Plinius Hist. nat. 7.29
165)
2Mo 21:20, Spr 10:13, 23:13-14, Apg 16:22; in (Richt. 3, 31) als Malmed von lamad `lernen´
166)
مقفعة miqfaʻat
167)
sceptrum paedagogorum, Mart. 10,62,10
Oskar Jäger
Lehrkunst und Lehrhandwerk: aus Seminarvorträgen
Kunze, 1897; Rohrstock S. 249 ff.
Christian Hünemörder u.a.
Narthex
in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik etal. Consulted online on 31 August 2020 <http://dx.doi.org/10.1163/1574-9347_dnp_e817120>
168)
Eine (manchmal) scherzhafte Drohung, K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörterlexicon
169)
Die deutschen Mundarten
Eine Monatschrift für Dichtung, Forschung und Kritik. Begründet von J.A. Pangkofer, fortgesetzt von G.K. Frommann. Nürnberg 1857, Band 4, S. 50
170)
Helmut Genaust
Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen
3. Auflage. Birkhäuser, Basel/Boston/Berlin 1996, S. 247
171)
Jules Gailhabaud
Denkmäler der Baukunst: Denkmäler des Mittelalters
Band 2, Meissner, Hamburg 1852, S.75, Fußnote
172)
auch: Schamatun, Zhamatun
173)
Inschriften an den Wänden der zerstörten Apostelkirche von Ani
174)
Homer, Ilias, Buch 9
175)
A Gregorio del Olmo Lete, Joaquín Sanmartín
Dictionary of the Ugaritic Language in the Alphabetic Tradition, 3.A. 2015, siehe `trt´ `Most, neuer Wein´ > `ti-ri-su´ > `tuwarsa´ mit Verweis auf die Belegstellen sowie
José-Ángel Zamora
La vid y el vino en Ugarit
Banco de Datos Filológicos Semíticos Noroccidentales, Monografias 6 (2000), Topoi. Orient-Occident Année 2001 11-2 S. 671-688, Fußnote 22
176)
Etymologiarum libri XX. De penu et instrumentis domesticis et rusticis. Caput XIII. DE RELIQUIS QUAE IN USU HABENTUR:
»Baculus a Bacco repertore vitis fertur inventus, quo homines moti vino inniterentur. Sicut autem a Bacco baculus, ita a baculo bacillum per diminutionem.« Der etruskische Vorläufer des Bacchus ist Fofluns und wird nicht mit dem Thyrsos dargestellt.
177)
umfassend dargestellt in Jean Charles Balty
Thesaurus Cultus et Rituum Antiquorum
Published by Getty Publications
Band V, Abschnitt Kultinstrumente S. 384-396
Ingrid Krauskopf
Thysthla, Thyrosoi und Narthekophoroi
Anmerkungen zur Geschichte des dionysischen Kultstabes
in: Thetis, 8 (2001), S. 47-52
178)
Otto Rank
Der Stab als Phallussymbol
S. 104, Fußnote 1, in: Psychoanalytische Beiträge zur Mythenforschung: Gesammelte Studien aus den Jahren 1912 bis 1914
179)
Walter Hatto Groß
Narthex
In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 1577f.
Werner Hartke
Narthex
In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XVI,2, Stuttgart 1935, Sp. 1770–1772.
Ferdinand-Gaudenz von Papen
Der Thyrsos in der griechischen und römischen Literatur und Kunst
Dissertation Bonn 1905 Digitalisat
Paulus Stephanus Cassel
Aus der Hagia Sophia
Ein akademisches Neujahrs-Programm
Erfurt, 1856, darin Kap. 3 `Narthex´, 15-21 ausführlich zum Narthex als Vorhalle der Kirche; zur sprachlichen Herkunft des Namens; und zur Verwendung, immer mit hebräischen Quellen. - Diese Schrift scheint wenig beachtet worden zu sein.
180)
Behnstedt, Wortatlas der arabischen Dialekte: Band I, S. 434, Kapitel `Feuer´
181)
Hesiod, Werke und Tage; 567; Plinius Nat. 7,198
182)
Fritz Hommel
Ethnologie und Geographie des alten Orients
Band 2 C. H. Beck, 1904, Das „Reis“ des Gilgamis S. 726
verbindet den Kult mit dem `Vorherwisser´ Prometheus, der das Feuer im Narthexstängel brachte, mit dem sumerischen `Vorherwisser´ Gilgamesch, der die Pflanze ildakku/nisdakku als Behälter benutzte und verbindet es mit talm. nastik und nartik `Büchse´. Dagegen wird die Deutung als `Vorherwisser´ heute als volksetymologisch abgelehnt.
Ein weiterer Deutungsansatz führt nach Indien, denn im Sanskrit steht nartaka vieldeutig für: Schilfrohr, eine Waffe aus der Mythologie, einen Herold, eine Tänzerin, die sich bewegt wie ein Schilfrohr im Wind und führt zur indogermanischen Wurzel ner-1(t)-, also ('magische) Lebenskraft'; `Mann', zu der auch die Namen `Nero´ und Nerthus, eine germanische Göttin, gehören.
Zu einer vergleichbaren Bedeutung führt auch `virga´.
183)
»drei Grasarten« s. Siggel, S. 36
184)
Eilhard Wiedemann
Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften VI.
Zur Mechanik und Technik bei den Arabern
Erlangen: Junge, 1906 , 1- 56, hier S. 54. Der zitierte Ibn al Faqih beschreibt die Eigenschaften des Narthex als Rohr, Feuerzeug und zum Schlagen, ist aber vermutlich holprig übersetzt.
185)
Paulus Stephanus Cassel
Aus der Hagia Sophia

Erfurt, 1856, darin Kap. 3 `Narthex´, S. 20
186)
Mohammad Ali Hajouz
Der Wortschatz der Ebla-Texte
Morphologische und lexikalische Analyse
Diss. Universität Jena 2013, hier S. 80
187)
Else Strantz
Zur Silphionfrage
Diss. Zürich : C. Brügel, Ansbach 1909; Eine umfassende Analyse, auch gute Abbildungen der Münzen mit dem Silphium
G.A. Zwanziger
Culturgeschichtliche Beiträge zur Pflanzenkunde
VI: das Silphium (lat. Laserpitium) von Cyrenaica, in: Carinthia, Band 67, Kleinmayr, Klagenfurt 1877, S. 218-219
Macé, Antonin
LES VOYAGEURS MODERNES DANS LA CYRÉNAÏQUE ET LE SILPHIUM DES ANCIENS
Revue Archéologique, vol. 14, no. 1, 1857, pp. 143–160. JSTOR, www.jstor.org/stable/41744479. Accessed 10 Oct. 2020.
188)
J.L. Tatman
Silphium, Silver and Strife: A History of Kyrenaika and Its Coinage
Celator 14.10 October 2000:6–24
Riddle, John M., Amigues, Suzanne
Le silphium - État de la question
Journal des Savants 2, 2004: 191–226. doi:10.3406/jds.2004.1685
A.C. Oerstedt
Beitrag zur Deutung der Silphium-Pflanze
in: Zeitschrift für Ethnologie und … Hrsg. von A(dolph) Bastian und R(obert) Hartmann, Band 3 Berlin 1871, S. 197- 203 mit bebilderten Vergleichen verschiedener Pflanzenarten und den antiken Abbildungen auf Münzen.
189)
Erläuterungen von K. Sprengel zur Naturgeschichte der Gewächse von Theophrast Teil 2, Hammerich Altona 1822, S. 224 - 228 sehr ausführlich
190)
Estes, J. Worth
Oral Contraceptives in Ancient and Medieval Times
American Scientist. 80 (3) 1992: 226–233
191)
Louis Lewin
Die Fruchtabtreibung durch Gifte und andere Mittel Ein Handbuch für Ärzte und Juristen
Springer, Berlin 1922
192)
Hans Ritter
Dictionnaire Touareg
Otto Harrassowitz Verlag, 2009
193)
Theophrast
194)
Ludwig August Kraus
Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon oder Erklärung des Ursprungs der aus dem Griechischen, dem Lateinischen und aus den Oriental. Sprachen in die Medicin
Deuerlich & Dieterich, Göttingen 1844, S. 403 f.
Helmut Genaust
Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen
Birkhäuser, Basel/Stuttgart 1976, S. 175
195)
s. Ritter, Dictionnaire Touareg
196)
M. Mahboubi
Ferula gummosa, a Traditional Medicine with Novel Applications
J Diet Suppl. 2016 Nov;13(6):700-18. doi: 10.3109/19390211.2016.1157715
197)
ʻAbd Allâh ibn Aḥmad al-Mālaqī Abū Muḥammad Ibn al-Bayṭār; Joseph von Sontheimer
Grosse Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel von Abu Mohammed Abdallah Ben Ahmed aus Malaga bekannt unter dem Namen Ebn Baithar
Hallberger'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1840-1843, 2 Bde.
hier:
Sikbinadsch, ein Harz aus der Ferula Persica
Kinnah (=Elkinnat) oder Baderd, Bubon, Metopion, persisch Barzat, griechisch Chalbane
Kana für die Ferula communis, im westlichen Afrika Elkalch, bei den Griechen Nardex und Mathobium
198)
Helga Venzlaff
Der marokkanische Drogenhändler und seine Ware
ein Beitrag zu Terminologie und volkstümlichen Gebrauch traditioneller arabischer Materia medica
Franz Steiner, Wiesbaden 1977; s. insbesondere den Beitrag zu l-fasuh S. 118 ff.
Eine umfassende Darstellung der Ferulaarten im Orient und deren Begriffen in:
Franz Stuhlmann
Beiträge zur Kulturgeschichte von Ostafrika …
D. Reimer, Berlin 1909, S. 608-611 zu Ferula Asa-foetida L., - galbaniflua B.B., - Sumbul H. u.a.
Harald Othmar Lenz
Botanik der alten Griechen und Römer …
Gotha, 1859, S. 563-565 über Ferula communis, - nodiflora, - ferulago, - persica, - asa foetida, - opopanax
Jacobus Jacobi etal.
D. Jacobi Theodori Tabernaemontani New und Vollkommen Kreuterbuch
2 Bde. Dreutel, Frankfurt am Main 1625 mit umfangreichen Darstellungen und Angaben auch zu arabischen Bezeichnungen in Band 1: Laserpitium, 209-213, Galbenkraut und sein Gummi, 213-217; Gummi Ammoniaco 217-222; Ferulkraut 222-224;
199)
Theophrast
Historia plantarum
Buch 6, Abschnitt 3, 7
200)
Magydaris Tomentosa, ein Doldenblütler wie die Ferula aus einer verwandten Familie
201)
Jean-Odon Debeaux
Flore de la Kabylie du Djurdjura
P. Klincksieck, Paris 1894, hier S. 155 und 157
DOI https://doi.org/10.5962/bhl.title.10953
202)
Die Ferulaarten sind in der Regel mehrjährig, vertragen keinen Schatten, wachsen auf sandigen bis festen Böden und vertragen Trockenheit. Sie sind mehr oder weniger medizinisch nutzbar, manchmal auch essbar.
203)
Abū al-Walīd Marwān Ibn Janāḥ; Gerrit Bos; Fabian Käs; Mailyn Lübke; Guido Mensching
Marwān ibn Janāḥ, On the nomenclature of medicinal drugs (Kitāb al-Taalkhīṣ)
Edition, Translation and Commentary, with Special Reference to the Ibero-Romance Terminology
Brill, Leiden 2020
Alfred Siggel
Arabisch-deutsches Wörterbuch der Stoffe
Akademie, Berlin 1950
204)
Andreas Karbstein
Die Namen der Heilmittel nach Buchstaben
Edition eines arabisch-romanischen Glossars aus dem frühen 17. Jahrhundert
Droz, Genf 2002, Diss. Köln, 2001, =Kölner romanistische Arbeiten, 81, hier: S. 172, 119, 132, 91-92, 146; `zaw´ Feuer in Usbekistan, Afghanistan s.Behnstedt I, 434
205)
Helga Venzlaff
Der marokkanische Drogenhändler und seine Ware
ein Beitrag zu Terminologie und volkstümlichen Gebrauch traditioneller arabischer Materia medica
Franz Steiner, Wiesbaden 1977; s. insbesondere den Beitrag zu l-fasuh S. 118 ff.
206)
'Abd Allāh ibn Aḥmad Ibn al-Bayṭār
Grosse Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel, Band 2, Hallberger'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1842, s. Gummi ammoniacum
207)
Nsekuye Bizimana
Traditional Veterinary Practice in Africa
GTZ Eschborn 1994
208)
Trabut, Répertoire: F. (2018, août 1). PlantUse Français . Retrieved 14:41, octobre 10, 2020
210)
Noursaid Tligui
Ferula Communis Variety Brevifolia Intoxication of Sheep
A study of the coagulopathy
Diss. University of Minnesota 1992, S. 11
211)
akk. ašlu(m) „Binse, Seil“, ar. asal „Rohr, Binse“, aram. ašlā, syr. īšlā „Seil“, s. S. 83:
Mohammad Ali Hajouz
Der Wortschatz der Ebla-Texte
Morphologische und lexikalische Analyse
Diss. Universität Jena 2013
212)
V. Loubignac
Textes arabes des Zaër
transcription, traduction, notes et lexique, Paris 1952
213)
Theodor Beck
Beiträge zur Geschichte des Maschinenbaues
Springer, Berlin 1899. S. 38
214)
Fortson, Benjamin W.
Indo-European Language and Culture: An Introduction. 2004, Blackwell Publishing, S. 27.
George S. Williamson
The Longing for Myth in Germany
University of Chicago Press 2004, S. 214–15
Carol Dougherty
Prometheus
Routledge, London 2006 S. 4
215)
Euripides Ion 215 f.
216)
Pausanias 1, 32, 4
217)
Sophokles Oid. T. 801 f.
218)
Mahabharata VII, 10, 20
219)
K.F.W. Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexicon
220)
Hildebrandt, B., Veit, C., & Universität München
Der Wert der Dinge - Güter im Prestigediskurs: „Formen von Prestige in Kulturen des Altertums“ : Graduiertenkolleg der DFG an der Ludwig-Maximilians-Universität München. München 2009: Herbert Utz Verlag
Darin: Stefan Burmeister: Codierungen/Decodierungen, S. 72 ff
221)
Marcus Porcius Cato, Censorius; Paul Thielscher
Des Marcus Cato Belehrung über die Landwirtschaft [De re rustica]
Duncker & Humblot, Berlin 1963; hier: S. 184 bis 186 Schwierigkeiten der Deutung und Übersetzung des Begriffsfeldes um Mörser und Mörserkeule, pilus/pilum, mortarium
222)
mortarium, in: A Dictionary of Greek and Roman Antiquities. William Smith, LLD. William Wayte. G. E. Marindin. Albemarle Street, London. John Murray. 1890
223)
https://www.heinrich-tischner.de/22-sp/2wo/wort/idg/ital/p/pilum.htm
Adolf Schulten
Der Ursprung des Pilums
Rheinisches Museum für Philologie, N.F. ; 66, 1911
224)
Gerhard Kropatscheck
Mörserkeulen und Pila muralia
Berlin Reimer 1909
Sonderdruck aus: Jahrbuch des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts 23/2 (1908).Seiten 79-94 ; 181-184
225)
Thomas Köves-Zulauf
Römische Geburtsriten
C.H.Beck, München 1990
hier Kapitel II. Intercidona, Pilumnus, Deverra
Groddeck, Georg
Der Mensch als Symbol
Unmassgebliche Meinungen über Sprache und Kunst
mit 14 Bildtafeln im Anhang. München 1976: Kindler.
S.67 ff ausführlich zu Mörserkeule, Wurfspieß, Pilum, Faust
226)
Johann Samuel Ersch; J. G. Gruber
Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste in alphabetischer Folge
J.F. Gleditsch, Leipzig, 1818-1889
227)
Charles Burney
Historical Dictionary of the Hittites
Rowman & Littlefield 2018, S. 186-187
diskutiert anhand der Bildbelege die Veränderungen der Formen hin zum Wurfstock sowie seine Bedeutung als exklusiver Jagdwaffe des Herrschers in dessen Funktion als Versorger des Volkes.
Claus Ambos, Ingrid Krauskopf
The Curved Staff in the Ancient Near East as a Predecessor of the Etruscan Lituus
In: Lammert Bouke van der Meer (Hrsg.): Material aspects of Etruscan religion (= Babesch. Supplementband 16). Peeters, Leuven 2010, ISBN 978-90-429-2366-9, S. 127–153
Diskussion von Lagobolon, r-Stab und Lituus mit Bildbelegen und einer Fundtypologie (Abb. 39)
228)
Fraenkel, Meir
Bemerkungen zum hebräischen Wortschatz
Hebrew Union College Annual, vol. 31, 1960, pp. 55–102. JSTOR, www.jstor.org/stable/23506537. Accessed 21 Oct. 2020; zu sarbith/Zepter Nr. 1 S. 73, Nr. 50, zu tôtāḥ Nr. 23 S. 86, zu maqqel Nr. 31, S. 90
wiki/stab.1650374638.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/04/19 13:23 von norbert

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