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Was ist »Reisen«?

von Norbert Lüdtke

Die Suche nach dem Phänomen

Das „Reisen“ gehört zu jenen grundlegenden Tätigkeiten, von denen alle reden, die aber niemand so recht erklären kann. Der Versuch, sie zu umschreiben, verliert sich in der Vielfalt. Umschreiben lässt sich das individuelle Reisen als »Erfahrung der Ferne«1); es ist jedoch mehr als das.

Der Reisende

Das liegt auch daran, daß »das Reisen« zwar vom Reisenden selbst wahrgenommen werden kann, nicht aber von anderen. Zwar können wir auf der Straße manchmal einen Fremden erkennen, wissen aber nicht, ob es auch ein Reisender ist. Selbst jemand, der ein Verkehrsmittel besteigt, muß kein Reisender sein - möglicherweise ist es der Kutscher, Fahrer, Pilot. Erst mehrere äußere Merkmale signalisieren: hier kommt ein Reisender, denn seine Haut ist gebräunt und er trägt einen Rucksack und er hat einen Reiseführer in der Hand usw.
In jedem Fall muss der Reisende eine Disposition zum Reisen mitbringen, antreibende Kräfte, ein Motivbündel.

Das Reisen

Nur der Reisende mag selbstsicher behaupten: „Ja, ich reise!“ Man muß das glauben. Er befindet sich „auf Reisen“, also in einem offenen Vorgang, der nicht programmiert abläuft. Somit bezeichnet „Reisen“ einen subjektiv erlebten Zustand, eine vom Reisenden wahrgenomme Situation, die sich für ihn über bestimmte Einstellungen, Gefühle, Verhaltensweisen zusammensetzt. Eine solche Situation mag isoliert und statisch betrachtet und analysiert werden, doch gehört zum Reisen die Mobilität des Reisenden, also ein Wechsel von Situationen. Es ist eben nicht die Situation, die das Reisen ausmacht, sondern der Zustand des Reisenden, seine Befindlichkeit. Ich behaupte: Ein Beobachter könnte niemals entscheiden, ob jemand reist. Er könnte sehr wohl zahllose Attribute sammeln, die auf das Reisen hinweisen, doch käme er nicht umhin, den Reisenden selbst nach seiner Befindlichkeit zu fragen.
In jedem Fall ist das Erleben das zentrale Element des Reisens.

Die Reise

Erst im Nachhinein, wenn „das Reisen“ als Vorgang abgeschlossen ist, konstituiert sich „Die Reise“ als ein bestimmbares Objekt. Jeder Reisende, der eine für ihn bedeutende Reise abschließt, der heimkehrt, kennt ein bestimmtes Gefühl in der ersten Zeit nach der Heimkehr:
Warum ist alles noch so wie bei der Abreise? Eigentlich müßte sich nach einer für ihn bedeutenden Reise auch daheim alles verändert haben. Doch das hat es nicht. Selbst der bescheidenere Wunsch, man möge ihm doch ansehen, daß er Bedeutendes erlebt hat, bleibt unerfüllt.
„Die Reise“ bleibt etwas, das sich nur im eigenen Kopf befindet, nicht in den Köpfen anderer. Die meisten Reisenden finden sich damit ab.

Die Reise rekonstruieren

Manche jedoch versuchen, die Reise in die Köpfe der anderen zu transportieren: Seit jeher eignet sich dazu die Erzählung, später in der Form des Reiseberichts, heute auch in Form eines Dia- oder Filmvortrags und seit neuartig auch in Form eines Blogs. Wenigen Menschen gelingt es, die Inhalte ihres Reiselebens dauerhaft zu institutionalisieren, etwa als Museum.

Das erste Bild der Reise

»Unter tausend Reisenden sind 999, die nicht wahr erzählen.«
Johann Kaspar Lavater (1741-1801)

Und so entsteht in den Köpfen der Zuhörer, der Leser, Betrachter und Surfer ein Bild dessen, was der Reisende zu erkennen gibt. Manches läßt er weg, weil es ihm unbedeutend oder peinlich erscheint. Manches wird betont, weil er stolz darauf ist. Hier verkürzt er das wahre Geschehen, weil es dem Erzählfluß nutzt. Dort ändert er die Perspektive oder er modelliert die Situation, weil es dramaturgisch geschickt erscheint.
Insgesamt biegt er die Wirklichkeit zurecht: Er will das richtige Bild von sich vermitteln, das richtige Bild der Reise, er will den Zuhörerkreis unterhalten, ihren Erwartungen grecht werden oder auch gerade nicht gerecht werden. Und spätestens bei der x-ten Wiederholung wird ihm das, was er dort modelliert hat, selbst zur Wirklichkeit, die Erinnerung paßt sich an.

Percy G. Adams: Travelers and Travel Liars 1660-1800. Berkeley, 1962

Das zweite Bild der Reise

Das alles wissen natürlich auch die Zuhörer und Leser, schließlich sind auch sie gereist und heimgekehrt und standen unter Erzählzwang. Und so feilen auch sie an dem Entwurf des Reisenden, schminken ihn um, kürzen hier und denken sich dort etwas hinzu. Um verschiedene Bilder und Perspektiven der Fremd- und Selbstwahrnehmung zu verstehen, ist das »Johari Fenster« interessant und hilfreich.

Was ist »Reisen«? Zwischen Natur und Kultur

Natürliche Wurzeln

Bisons durchzogen die nordamerikanischen Prairien, Gnus durchziehen die ostafrikanischen Steppen. Die Aale nehmen aus unbekannten Gründen den weiten Weg in die Sargassosee auf sich; Lachse schwimmen zum Laichen die Flüsse hinauf und verlieren einen erheblichen Teil ihres Körpergewichts. Zugvögel verkehren zwischen Europa und Afrika. - Doch niemals würden wir sagen: » … und die Gnus brachen auf und reisten nach Tansania.«
Warum nicht? Was in uns sträubt sich dagegen? Es scheint, als empfänden wir das Reisen als etwas spezifisch Menschliches, als Teil der menschlichen Kultur.

Tiere ziehen und unterliegen dem Drang, ihren Zug zu beginnen. Tiere wandern und unterliegen dem Wandertrieb. Der Zeitpunkt des Aufbruchs ist da, wenn das natürliche Programm es vorsieht. Sie folgen dem Programm und der Herde, dem Schwarm. Die Tiere tun, was der Augenblick verlangt und durchqueren einen Fluß mit Krokodilen. Sie folgen einem genetischen Programm und folgen dem Verhalten der Herde.

Keinesfalls aber bereiten sie sich auf den Aufbruch vor. Sie planen nicht, sie sorgen nicht vor und vor allem: sie antizipieren nicht. Da ist keine Vorstellung einer paradiesischen Landschaft am Zielort und dementsprechend keine Ungeduld. Da ist auch keine individuelle Entscheidung. Im Gegenteil: Wer die Herde verläßt, ist dem Untergang geweiht.

Läßt sich also behaupten: Die Natur gab uns die die Möglichkeiten und schuf die Voraussetzungen zum Reisen; das Reisen ist als Anlage und Potential im Menschen vorhanden. Vielleicht läßt sich weiter vermuten, daß auch Reste eines genetischen Wanderprogramms uns beeinflussen.

Das Reisen unserer Vorfahren

Die Veränderung des Klimas rang dem afrikanischen Urwald trockene und weite Savannen ab. Südlich der Sahara durchstreiften Jäger und Sammler in Gruppen von 25-50 Frühmenschen auf der Suche nach Wasser und Nahrung, Tiere jagend, vor Raubtieren flüchtend, immer in Bewegung. Das karge Angebot auf einer Fläche von zwei mal zwei Kilometern ernährte gerade eine Person mit Obst und Wurzeln, Aasresten, erjagtem Fleisch. Ohne Milchviehhaltung wurden ihre Kinder 4-5 Jahre gestillt. Dabei legten sie etwa 5.000 Kilometer zurück, immer im Rhythmus des Gehens, an der Brust der Mutter oder auf ihrem Rücken. Diese Situation prägt das menschliche Verhalten bis heute. Babies schreien nicht, solange sie getragen und etwa fünfzig Mal pro Minute bewegt werden. Dieser Rhythmus läßt sich auch künstlich erzeugen und bewirkt gleiches: nur das liegengebliebene, vergessene Baby schreit - Bewegung ist richtig.

Heute lebende Jäger und Sammler pflegen die Muße – das dürfte früher kaum anders gewesen sein. Mit wöchentlich etwa 20 Stunden Jagd- und Sammelarbeit sichern viele dieser Ethnien ihren Alltag. Ein Territorium wird verlassen, sobald der Aufwand zur Nahrungsbeschaffung zu hoch wird - lange bevor ein Gebiet ausgebeutet ist. Weshalb sollten frühere Jäger und Sammler leistungsbewußter gewesen sein? Reisen hieß, einen Aufwand zur Ortsveränderung zu betreiben, um den Aufwand zum Lebensunterhalt zu minimieren. Ein Kampf ums Dasein war nur selten nötig.

Das geruhsame Wandern in sich langsam verlagernden Territorien war kaum jemals eine richtige Reise, Ziele lagen meist nah. Es mag 80.000 Jahre gedauert haben, bis „moderne“ Menschen den Weg von Afrika nach Amerika über Land zurückgelegt haben, der mit vielfachen Kreuz- und Querwegen vielleicht 40.000 Kilometer betrug. Die „Eroberung“ der Erde erfolgte jedenfalls zu Fuß. Sprachvergleiche, Gen- und Mitochondrienanalysen führen allesamt zu ähnlichen Ergebnissen: eine kleine Gruppe verließ vor etwa 100.000 Jahren Afrika über die Landenge von Suez, von Vorderasien gelangten Menschen schon früh nach Europa, vor 40.000 Jahren wurde Australien erreicht, Amerika in verschiedenen Wellen vor etwa 10-20.000 Jahren. Die langsame Wanderung täuscht durch ihre Durchschnittlichkeit, da auf Perioden schneller Wanderung, bedingt durch Bevölkerungsdruck, klimatische und geographische Gelegenheiten, Perioden der Stagnation folgten, bedingt durch eine günstige Umwelt. Warum eine Gegend verlassen, in der es alles gibt?

Die frühen Wanderer schätzten sichere Wege: entlang der Flüsse, in Klimazonen mit regelmäßigen Regenfällen und nicht zu kalten Wintern, mit Rückzugsmöglichkeiten in Höhlen, Alkoven oder auf Bäume. Wüsten, Gebirge, vereiste Gegenden erforderten einen hohen Aufwand: Bekleidung, Transportmittel für Wasser und Lebensmittel, die Technik des Feuermachens, Schutz gegen Kälte und Sturm waren nötig. Der Druck zur Wanderung mußte schon außergewöhnlich stark sein, um sich solchen Bedingungen auszusetzen. Zogen sich einzelne Gruppen in Nischen, in Täler, auf Almen, auf Inseln, in Oasen zurück, riskierten sie ihre Existenz. Ein einziges kaltes Jahr, ein einzige ausgefallene Regenzeit bedeutete ihr Ende. Der Abstand zu anderen Gruppen durfte nie zu groß werden: wer zu schnell war, begab sich in die soziale Isolation, förderte Krankheit durch Inzucht. Das erforderte den losen Kontakt zu weiteren 20-30 Gruppen.

Ein früher Einzelreisender war der Bote, denn: sicher tauschten umherziehenden Gruppen Nachrichten aus. Die feste soziale Bindung an die Kleingruppe und eine lockere Bindung an eine größere Gemeinschaft ist ein Kennzeichen der frühen Fußreisen. Das Problem der Zugehörigkeit wurde durch das Bekenntnis zu einem gemeinsamen Ahnen gelöst. Mit dem Namen eines gemeinsamen Ahnen bewies man die Zugehörigkeit zum selben Stamm. Dieser Ahne konnte abstrakt sein, dennoch diente er über lange Zeiträume als Identitätsmerkmal. Erst die Seßhaften ersetzten dies durch eine geographisch definierte Heimat, einen Ort, ein Volk, eine Nation.

Dieser Zustand beschreibt 99% der kulturgeschichtlichen Vorzeit, noch um Christi Geburt lebte 50 % der Menschheit als Jäger und Sammler:

»Und jeder verließ ohne Schwierigkeit seine Heimath, so oft ihn irgend eine Übermacht bedrängte.
Denn da kein Handel noch gefahrloser Verkehr weder zu Lande noch zur See statt fand, 
und jeder sein Grundeigen um nur um davon zu leben, anbaute; da man ferner keinen Geldvorrat besaß, 
und den Boden nicht fruchtbar zu machen suchte (denn es war ja ungewiß, ob nicht ein Anderer einbräche, 
und bei dem Mangel an befestigten Orten plünderte); so fand das Auswandern keine Schwierigkeit, 
weil man auch das tägliche Bedürfniß der Nahrung wohl überall zu erringen hoffte.«
Thukydides (ca 450 - 400 v. Chr.): Geschichte des Peloponnesischen Krieges, Stuttgart 1827, 

Was ist »Reisen«? Die Frage nach dem Motiv

»Werde ich träumen?«
Die letzte Frage von HAL vor seiner Abschaltung.
2001: Odyssee im Weltraum (1968 Stanley Kubrick)

Hoffnung

»Neu zu begehren, dazu verhilft die Lust der Reise.« Unnachahmlich assoziiert Bloch frei darüber, was er unter Reisen versteht. 2)

Sehnsucht

»Vielleicht ist der Begriff der Sehnsucht noch das Präziseste, was sich zur Authentizität, zur Liebe und zum Reisen sagen läßt. Sehnsucht richtet sich auf etwas, was sich entzieht, sie ist die heftigste Form der Reise.« Paolo Bianchi in seinem bemerkenswerten Beitrag über Sehn-Sucht-Trips 3)

Neugier

In der Periode vom Späthumanismus bis zur wissenschaftlichen Revolution (1570-1660) kam es zu einer bemerkenswerten Verfeinerung der drei Kulturtechniken: Reisen, Umfragen und Sammeln. Die Ratgeberliteratur zur ARS APODEMIKA, der Kunst des Reisens, nahm ihren Anfang.

Stagl, Justin: Eine Geschichte der Neugier. 
Reisekunst und Sozialforschung 1550-1800. Böhlau Verlag Wien 1995
Tobias Gohlis, Christoph Hennig, Jürgen Kagelmann, Dieter Kramer, Hasso Spode
Voyage. Jahrbuch für Reise- & Tourismusforschung
Band 1 (1997) : Warum reisen?
Köln: Dumont. 16,5x24 cm: 200 S., Abb.

Hier ist es endlich, das Forum für alle, die sich ernsthaft (?) mit den Aufbrechenden und Zurückkehrenden beschäftigen. Im Editorial plädiert Hasso Spode für »eine breitere und fröhliche Wissenschaft vom Reisen … niemals langweilig«.

Reisen und Tourismus werden unterschieden, denn die Reise ist »eine Idee, eine Form eine Haltung, eine Einstellung und ein Verhaltensmodell« (Urbain) das den homo viator kennzeichnet und tief in uns allen verwurzelt ist. In einer Welt, die das Risiko scheut, die Stille und das Allein-Sein erscheint dieser Trieb in seiner industrialisierten Form: »Massentourismus ist der friedlichste Ersatz für allerhand andere tradierte Weisen, in größeren Menschenverbänden die Welt kennenzulernen« meint Cora Stephan. Interessant ist die Übersicht über das bunte Feld sprießender Tourismustheorien von Christoph Hennig: Reisen als Flucht, Konformität, Trieb, zur Erholung, als spannender Sinnsuche zwischen realer Erfahrung im Außen und imaginären Welten im Kopf… Weshalb eigentlich wird nun nicht mehr unterschieden zwischen einer Theorie des individuellen Reisens und einer des Massenphänomens Tourismus? Das Problem der authentischen Erfahrung führt ebenfalls dorthin – wollen Touristen das überhaupt? O. Häußler meint »Nein « – aber vielleicht wollen sie es doch und ihnen ist das Risiko zu hoch? Das Risiko, sich zu verändern oder andere Erfahrungen zu machen als die anderen Plattenhausbewohner.

Sabine Boomers
Reisen als Lebensform
Isabelle Eberhardt, Reinhold Messner und Bruce Chatwin
Campus Frankfurt/Main 2004, 360 S., Literaturverz. S. 340 - 359 

Was ist »Reisen«? Soziologische Überlegungen

Reiseformen prägen die soziologischen Formen

Wir ahnen es schon: Die Art der Bewegung im Raum bestimmt auch das Verhältnis der Menschen untereinander. Vor etwa hundert Jahren hat Georg Simmel (1858 - 1918) seine Gedanken dazu formuliert:
»Alle bisher betrachteten soziologischen Formungen zeichneten gewissermaßen das ruhende Nebeneinander des Raumes nach: die Begrenzung und die Distanz, die Fixiertheit und die Nachbarschaft sind wie Fortsetzungen der räumlichen Konfigurationen in das Gefüge der Menschheit hinein, die sich in den Raum teilt. Die letztere Tatsache knüpft ganz neue Folgen an die Möglichkeit, daß die Menschen sich von Ort zu Ort bewegen. Die räumlichen Bedingtheiten ihrer Existenz geraten dadurch in Fluß, und wie die Menschheit überhaupt nur durch ihre Beweglichkeit die Existenz, die wir kennen gewinnt, so ergeben sich aus dem Ortswechsel im engeren Sinne, aus dem Wandern, unzählige besondere Folgen für ihre Wechselwirkungen, aus denen einige hier skizziert werden mögen. Die grundlegende Einteilung dieser Erscheinungen vom soziologischen Gesichtspunkt aus ist: welche Formen der Vergesellschaftung stellen sich bei einer wandernden Gruppe im Unterschied gegen eine räumlich fixierte ein? und: welche Formen ergeben sich, wenn zwar nicht eine Gruppe als ganze, aber gewisse Elemente ihrer wandern, für die Gruppe selbst und für die wandernden Personen?« 4)

Exotik

»Das Fremde, das Andere ist in aller Munde. ….«
Einleitende Bemerkungen zum Beitrag von Christoph Doswald: Ethno, what Ethno? Künstlerische Praxis an der inneren Peripherie Universes in Universe - Welten der Kunst (online-Nagazin seit Februar 1997)

Nach innen reisen

Die „Reise nach innen“ sieht Saïd im nomadisierenden Migranten, im Traveller als einer Figur kritischer Gegenkultur ….„ (437) So versteht er sein Buch als das Buch eines Exilanten, dessen Erfahrungen ihm den dezentrierenden, kontrapunktierenden Blick auf die Verflechtungen zwischen Imperialismus und Kultur vermitteln.

Karlheinz Barck: "Entkolonisierung des Geistes" als "Reise nach innen
Notizen nach der Lektüre von Edward W. Saïds Studie Kultur und Imperialismus
in: Universes in Universe - Welten der Kunst (online-Nagazin seit Februar 1997)

Experimentelles Reisen

Rachael Antony, Joël Henry
The Lonely Planet Guide Experimental Travel
Lely Planet Australien, 2005
Pappband 13,5x20 cm: 276 Seiten, zahlr. Textabb.

»Die Welt ist nicht mehr das, was sie mal war.« Globetrotter gibt es auch nicht mehr. Und überhaupt war früher alles früher. - Solche Einstellungen scheinen auch in der englischsprachigen Travellerszene verbreitet zu sein, denn wie sonst ließe sich die Existenz dieses Buches erklären? Wenn alle Meere befahren, alle Gipfel erklommen sind, wenn der Internetanschluß noch in der letzten Hütte zu finden ist, dann ist das Abenteuer aus der Welt. Es gibt nicht Einzigartiges mehr, daß sich reisend erreichen und zuhause kommunizieren ließe.

Dann ist die Zeit gekommen, experimentell zu reisen (das im Wortsinn über *per mit den Wörtern Ferne, Gefahr und Erfahrung verwandt ist). Kreative Globetrotter lassen sich was einfallen. Deren Ideen finden sich hier versammelt. Dieses Nachschlagewerk für jeden Globi, der schon alles gesehen hat ermöglicht den Zugang in völlig neue Welten des Reisens. 40 Reisemethoden werden vorgestellt; jedes der 40 Kapitel gibt dabei das Ziel an, nennt die Ausrüstung und beschreibt kurz die Methode, abschließend werden Erfahrungen berichtet. Am Beispiel von »Rent a tourist« geht das so:»Explore the working life of the city and learn about the locals by renting yourself out to help with daily chores.« Ausrüstung: »Paints or pens to make a sign, a sales pitch and a device to draw attention to yourself (eg loudspeaker, red flashing light).« Methode: »Stand in the main square or plaza with a sign advertising yourself as a tourist “for rent”. If you have time, consider handing out a flyer tha lists your possible duties …«

Einige der anderen experimentellen Reiseformen lauten: Aesthetic Travel, Anachronistic Adventure, Ariadne’s Thread, Bureaucratic Odyssey, Dog Leg Travel, Ero Tourism, Experimental Honeymoon, Horse Head Adventure, Monopoly Travel, Slow Return Travel, Trip Poker … Natürlich gibt es auch Mascot Travel, aber das Gartenzwerg-Reisen ist ja in der dzg schon lange bekannt.

Was ist »Reisen«? Theorie, Technik oder Kunst?

Reisen als Wissenschaft

Die »Theorie des Tourismus« von Enzensberger wird viel zitiert und gilt als wesentlicher Ausgangspunkt für das wissenschaftlich basierte Nachdenken über das Reisen nach dem zweiten Weltkrieg. Enzensberger bezeichnet seine Ausführungen als »Theorie« - doch sind sie mehr Essay als systematisch strukturierter Theorieentwurf. Sie verengen die Sicht auf den Tourismus, also ein Phänomen der Massenebene und auf das Motiv der Flucht. Cord Pagenstecher hat das messerscharf analysiert 5)

Reisen als Technik

»Reisetechnik« dürfte sich im allgemeinen Verständnis auf das Materialangebot eines Ausrüsterladens beschränken sowie die verfügbaren Verkehrsmittel umfassen, letztlich also »technische Mittel« wie Materialien, Werkzeuge, Maschinen (Sachsysteme).

In einem erweiterten Verständnis umfaßt Technik aber auch die Kenntnis von Regeln: Wenn Du das so und so tust, kommst Du zu diesem Ergebnis. Das kennt jeder, der einmal versucht hat, handwerklich zu arbeiten. Ohne Know-How ist das sehr mühsam und wenig erfolgreich (technisches Wissen).

Doch Reisetechnik meint mehr. Reisetechnik ist insofern technisches Handeln, als es geeignet ist, eine Ausgangssituation entsprechend einem Ziel in eine Endsituation zu überführen. Dabei ist der Handelnde Teil der Situation, verändert sich selbst dabei ebenso wie die Umgebung. Ein gezieltes technisches Handeln versucht immer, ein Ziel mit geringerem Aufwand zu erreichen als auf einem anderen Weg. Das umfaßt also eine Zielvorstellung, inneres und äußeres Probehandeln auf unterschiedlichen Wegen und antizipatorische Fähigkeiten sowie soziale Kooperation und Kommunikation. Wer spitzfindig ist, mag diese vorläufige Definition verbessern, als Hilfe empfehle ich das Werk von Günter Ropohl 6).

Darin enthalten sind Ansätze, die sich konstruktiv in der Diskussion über Reisen und Tourismus anwenden lassen, so etwa die Unterscheidung zwischen personalen Systemen, sozialen Mesosystemen und sozialen Makrosystemen. Nur soviel sei hier angedeutet:

Ich verstehe »Reisen« als einen Begriff der personalen Ebene, wenn Individuen mit ihren Zielen und Möglichkeiten gemeint sind. Reisegruppen sind Teil der sozialen Mesosysteme.

»Tourismus« ist ein Phänomen der sozialen Makrosysteme und setzt damit Strukturen voraus, die sich erst langsam durch massenhafte Vorgänge auf den unteren Ebenen konstituieren kann. Ein einzelner Reisender ist insofern auch ein Tourist, als er die Strukturen des Makrosystems benutzt, also Flughäfen, Autoverleih, Versicherungen …

Die Systemtheorie eignet sich meines Erachtens zur Analyse und Beschreibung des Reisens und des Tourismus, doch hat das noch niemand ernsthaft versucht. So bleibt mir nur, diesen Punkt als Programm aufzuzeigen, doch umsetzen läßt er sich an dieser Stelle nicht.

Reisen als Kunst

Technik und Kunst haben gemeinsame Wurzeln, die »Handwerkskunst« ist beiden zu eigen 7)
Technik nutzt ein Minimum an Aufwand, um den gewünschten Zweck optimal zu erreichen. Ihr Mittel ist das Werkzeug, ihr allgemeinster Zweck die Nützlichkeit, ihr allgemeinstes Ziel die Macht über die Natur.
Kunst nutzt ein Minimum an Aufwand, um ein Maximum an Sinn und Bedeutung auszudrücken. Ihr Mittel ist das Symbol, ihr allgemeinster Zweck ist das Gute, Schöne, Wahre, ihr allgemeinstes Ziel die Nähe zur Natur.
Frühere Kulturen unterschieden nicht zwischen Technik und Kunst: Was nützlich war, mußte auch schön sein. Diesen Zusammenhang zwischen Kunst, Reisetechnik und Sehnsucht sieht auch Herrmann Hesse (1877-1962) und sagt:

Das ist Reisekunst: im Weltenreihn mitzufliehn und 
nach geliebten Fernen auch im Rasten unterwegs zu sein.

Was bedeutet das nun fürs Reisen?

  1. Es gibt die industrialisierte, pauschale Reise, die möglichst vielen paßt. Eine solche Katalogreise ist ein technisches Massenprodukt ebenso wie Hamburger oder T-Shirts.
  2. Es gibt die Reise als Kunst, als einzigartigen Ausdruck einer ganz persönlichen Lebenssituation, nicht einmal wiederholbar von denselbem Reisenden.

Und zwischen diesen beiden Polen finden sich alle anderen Reisen:

  • das handwerklich solide Einzelstück ohne Anspruch auf künstlerischen Wert
  • das kunsthandwerkliche Produkt, also die Vervielfältigung eines Prototyps mit ursprünglich künstlerischem Anspruch

Was ist »Reisen«? Eine begriffliche Betrachtung

Sich einen Begriff von etwas zu machen heißt: etwas be-greifen, also anfassen können. Der Vorstellung im Kopf wird ein Begriff zugeordnet, weil die Vorstellung so bedeutend ist, daß über sie mit anderen kommuniziert werden muß. Dafür muß ein Begriff her. Besonders anschaulich sind Begriffe, wenn sie einen Aspekt des neuen Sachverhalts betonen, indem sie einen bekannten Begriff für den neuen Sachverhalt benutzen. Im Französischen und Englischen werden Worte benutzt, die dem Lateinischen entlehnt sind. Im Gegensatz zur althochdeutschen Bedeutung verweisen sie eher auf die technischen Bedingungen des Reisens.

  • Das althochdeutsche rîsan bedeutete aufstehen, aufbrechen insbesondere zu kriegerischer Unternehmung. Die Wortform „Reisen“ hat sich seither kaum verändert. Das ist durchaus nicht selbstverständlich. Auch können Begriffe verschwinden oder durch Fremdworte ersetzt werden. Beides ist nicht geschehen.
  • Voyage (E, F) ist aus dem lateinischen viaticum abgeleitet. Dieses bezeichnete das für den Reiseweg (via) notwendig Mitzunehmende. Im Französischen bezeichnet es ein Umherreisen ohne ein bestimmtes Reiseziel.
  • Journey (E), journée (F) ist aus dem lateinischen diurnum abgeleitet. Dieses bezeichnete die Strecke, die man an einem Tag zurücklegen kann.
  • Travel ist über das französische travail entweder aus dem lateinischen trabiculare abgeleitet oder überzeugender aus tripalium. Im Französischen bezeichnet es bis heute Mühe, Arbeit, Anstrengung.

Was ist »Reisen«? Eine analytische Betrachtung

Der Mensch bewegt sich in den naturgegebenen Bedingungen von Raum und Zeit. Art und Ausmaß dieser Bewegung prägen sein Verständnis von Welt, seine Weltanschauung. Für den einen ist die Welt ein Dorf, für den anderen ist das Dorf die Welt. Der Reisende geht in die Fremde und fühlt sich in der Heimat fremd.

Das Weltverständnis speist sich aus Erfahrung und Erkenntnis. Nicht jeder erfüllt die von Kant 8) formulierte Bedingung, um sein Weltverständnis auch ohne Reisen zu vergrößern:

»Eine große Stadt, der Mittelpunkt eines Reichs, in welchem sich die Landescollegia der Regierung 
desselben befinden, die eine Universität (zur Kultur der Wissenschaften) und 
dabei noch die Lage zum Seehandel hat, welche durch Flüsse aus dem Inneren des Landes sowohl, 
als auch mit angrenzenden entlegenen Ländern von verschiedenen Sprachen und Sitten 
einen Verkehr begünstigt, eine solche Stadt, wie etwa Königsberg am Pregelflusse, 
kann schon für einen schicklichen Platz zu Erweiterung sowohl der Menschenkenntnis 
als auch der Weltkenntnis genommen werden, wo diese, auch ohne zu reisen, erworben werden kann.«

Eine gewohnte Umgebung ist sicher, insofern die Zukunft klar scheint; denn Situationen und Verhalten scheinen vorhersagbar zu sein. Wer die Grenzen seiner Welt überschreitet, setzt sich dem Unbekannten aus. Das Unbekannte erzeugt Angst.

Erfahrungen stimmen nicht mehr, eingefahrene Verhaltensweisen müssen überprüft werden. Das Weltverständnis ist wie ein Muster auf einem enganliegenden, elastischen Trikot. Harmonisch, solange das Trikot paßt. Doch dort, wo es belastet, gezogen, gezerrt wird, verzerrt sich das Muster.

Nicht jede Bewegung in Raum und Zeit möchte ich als »Reisen« bezeichnen. Es gibt verschiedene Erscheinungsformen, z.B.: Urlauber, Pilger, Diplomaten … Wie läßt sich diese Vielfalt ordnen?

Die Verfügbarkeit über Raum und Zeit ist eine Meßgröße; die relative Verfügbarkeit ließe sich angeben als Verhältnis von Fremdbestimmung zu Selbstbestimmung:

  • Beispiel 1: Ein Gefangener verfügt in äußerst knappem Maße über den ihn umgebenden Raum. Das Maß an Fremdbestimmung ist jedoch variabel: Durch Isolierhaft kann der Gefangene noch weniger über den Raum verfügen, durch Freigang kann er in höherem Maße über den Raum bestimmen. Gleichzeitig kann er in hohem Maße über seine Zeit verfügen, sofern er keiner Zwangsarbeit unterliegt.
  • Beispiel 2: Der Pilot eines großen Verkehrsflugzeuges verfügt in äußerst hohem Maße über den ihn umgebenden Raum; seine Verfügbarkeit über die Zeit ist dagegen recht gering, denn »Zeit ist Geld«.

Die Verfügbarkeit über die Zeit

  • ist gering, wenn das menschliche Handeln unter Zwang und Druck erfolgt, also weitgehend fremdbestimmt ist;
  • ist mittel, wenn sein Handeln zweckbestimmt ist, also einem Ausgleich zwischen persönlichem Wollen und äußeren Bedingungen darstellt - es bestehen Wahlmöglichkeiten
  • ist hoch, wenn sein Handeln nur vom Individuum selbst bestimmt wir

Die Verfügbarkeit über den Raum

  • ist gering, wenn das menschliche Handeln im öffentlichen und vertrauten Raum der Gesellschaft stattfindet, also dort, wo Regeln und Normen ebenso bekannt sind wie Sanktionen und Toleranzen;
  • ist mittel, wenn sein Handeln im ungewohnten, aber noch bekannten Raum stattfindet
  • ist hoch, wenn sein Handeln im unbekannten Raum stattfindet: alles scheint möglich zu sein

Was ist »Reisen«? Eine Abgrenzung

Terror des Tourismus

»Der Tourist ist eine seltsame Erscheinung. … Er will wissen, was ihn erwartet, und seine Freude besteht darin, vorzufinden, was er weiß.« 9) Hier wird erfreulich genau unterschieden zwischen Tourist und Reisender, zwischen Reisen und Urlaub. Besonders freut mich , daß es hier jemand wagt, vom Reisen als Flanieren, von der „Feinschmeckerei des Auges“ zu reden, vom langsamen Genußreisen! »Der sanfte Terror des Tourismus« mit Bezug auf Enzensberger und Jean Chesneaux ist das Thema von THIERRY PAQUOT, Philosoph und Professor am Institut d'Urbanisme de Paris sowie Herausgeber der Zeitschrift „Urbanisme“.

Einstellungen des Reisenden

Bei Reisewilligen, die weder aus Zwang (Flucht), Druck (Berufsreisen) oder Konformitätsbedürfnis (Touristen) unterwegs sind, finden sich die spezifischen Merkmale von Reisenden in Reinform. Die ziehende Kraft der Sehnsucht überwindet die Beharrungskräfte und ist spätestens beim Aufbruch unvereinbar etwa mit

  • der Bereitschaft, sich täuschen zu lassen, einer Eigenschaft der Masse (»Die Welt will betrogen werden«), die sich in Religion, Werbung, Politik findet als Aberglaube, Autosuggestion, Ideologie, Propaganda usw.
  • der grundsätzlichen Ablehnung des Fremden als Feind
  • der normierenden Pflicht von Ideologien
  • der Unterwerfung unter einen allgemein festgelegten Perspektivismus
  • einer geschlossenen Gesellschaft
  • dem Anerkennen eines allein seligmachenden »richtigen« Bewusstseins
  • dem Verbot der freien Rede im Sinne der Parrhesia 10)

Damit wäre der Reisende ein Zyniker im Sinne Sloterdijks 11) als »Absage der Lüge an die Konvention, sich idealistisch zu bedecken«. Anderen Zynikern gleich, beanspruchen Reisende das Recht auf Ausnahmen für sich.

In der Umkehrung findet sich diese Beschreibung bestätigt: Individuelles Reisen oder gar der Abenteuergedanke sind in geschlossenen Gesellschaften (DDR, UdSSR) nicht legitimiert 12). Auch in Zeiten des Krieges ist solches Reisen * Reisen in Zeiten der Not und Gefahr nahezu unmöglich und bricht sich erst danach wieder Bahn, siehe * Reisen nach dem 2. Weltkrieg.


siehe auch
* Weltreise
* On the road
* Unterwegs-Sein
* Literaturlisten
* Fachliteratur
* Konditionen des Reisens
* Frugalismus

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1)
Eric J. Leed: Die Erfahrung der Ferne. Reisen von Gilgamesch bis zum Tourismus unserer Tage. 332 S., Campus, Frankfurt 1993.
Leed, Professor für Geschichte, ringt dem Thema Reisen ungewohnte Perspektiven ab, weil er sich nach der Funktion der Reise für den Reisenden und die Gesellschaft, in der sich dieser bewegt, fragt.
2)
Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung, 3 Bände, 1954–59
3)
Paolo Bianchi: Sehn-Sucht-Trips: Versuch über das Reisen und Ruhen. In: Ästhetik des Reisens Bd. 136, 1997, S. 59
4)
Georg Simmel: Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung. Duncker & Humblot, Berlin 1908. Kapitel IX: Der Raum und die räumlichen Ordnungen der Gesellschaft S.460-526
5)
Cord Pagenstecher: Enzensbergers Tourismusessay von 1958 – ein Forschungsprogramm für 1998? in: Tourismus Journal, 2. 1998, S. 533 – 552
6)
Günter Ropohl: Eine Systemtheorie der Technik. Zur Grundlegung der Allgemeinen Technologie. Hanser Verlag München 1979
7)
Lewis Mumford: Kunst und Technik. Kohlhammer Stuttgart 1959
Herbert W. Franke: Kunst kontra Technik? Fischer Frankfurt 1978
8)
Immanuel Kant: Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. Reclams Universal-Bibliothek Nr. 7541 S. 120-121
9)
Thierry Paquot: Ferien von der Fremde. Der sanfte Terror des Tourismus. In: Le Monde diplomatique Nr. 6495 13.07.2001
10)
laut Michel Foucault: »Offenheit statt Überzeugungskraft, Wahrheit statt Lüge oder Schweigen, das Risiko des Todes statt Lebensqualität und Sicherheit, Kritik anstelle von Schmeichelei, sowie moralische Pflicht anstelle von Eigeninteresse und moralischer Apathie« [Discourse and Truth: The Problematization of Parrhesia. six lectures given by Michel Foucault at Berkeley, Oct-Nov 1983]
11)
Peter Sloterdijk: 35 Jahre nach der «Kritik der zynischen Vernunft»: Peter Sloterdijk seziert das zynische Bewusstsein zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in: NZZ 29.12.2018
12)
Michael Nerlich: Kritik der Abenteuer-Ideologie. Beitrag zur Erforschung der bürgerlichen Bewußtseinsbildung 1100-1750 563 S., Bd. 1 + 2 Akademie, Berlin Ost 1977
wiki/reisen.1568901307.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:17 (Externe Bearbeitung)

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