Johannes Schmitz
: Sühnewallfahrten im Mittelalter. Diss. Bonn 1910, Seite 7Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Peregrinus
Ursprünglich bezeichnete Peregrinus im Lateinischen den Feind und die rechtliche Beziehung zu ihm. Diese Bedeutung schwächte sich schon in der Antike ab, so dass peregrinus die nach Rom reisenden Fremden bezeichnete, behielt aber die Nebenbedeutung `feindlich´. Ähnlich ambivalent bezeichente das griechische `hostis´ sowohl den Gast als auch den Feind.
Neutraler war der Begriff advena `Ankömmling´.
Erst im Hochmittelalter wurde der Begriff auf Pilger verengt, denn die Antike kennt keinen speziellen Pilgerbegriff.
Die zugrundeliegende Tätigkeit hieß peregrinatio und stand im Bedeutungszusammenhang mit ziellosem Reisen, Peregrinomanie, Exil und Bußwallfahrt. 1)
Als solches ging der Begriff ins Englische (peregrinate) und Deutsche (peregrinieren) über, blieb aber selten und ist veraltet.