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 ====== Merchant Adventurer ======
-Erfolg war für den merchant adventurer ein Resultat des [[wiki:glueck|Glücks]] und bestand im Profit. Sein Lohn bemaß sich an der Kreditwürdigkeit innerhalb eines kapitalistischen Systems:
+»[[wiki:der_fahrende_haendler|Der fahrende Händler]]« ist die langweilige Version des merchant adventurer. Dessen Erfolg war ein Resultat des [[wiki:glueck|Glücks]] und bestand im Profit. Sein Lohn bemaß sich an der Kreditwürdigkeit innerhalb eines kapitalistischen Systems: ''Frau Fortuna'', »Jeder ist seines Glückes Schmied«.
-''Frau Fortuna'', »Jeder ist seines Glückes Schmied«.
 ''Marco Polo'' steht für den Individual-[[wiki:abenteuer|Abenteurer]] an der Wende des [[wiki:reisegenerationen#14. Jahrhundert|13./14. Jahrhunderts]]: er notiert Markt- und Handelsplätze, bewertet verläßliche und unzuverlässige Handelspartner und -völker, schätzt die Gewinnchancen von Gütern ab, katalogisiert die regionalen Produkte … Seine Interessen und vielleicht seine Jugend bedingen, daß er die [[wiki:laenderverzeichnis|Länder]] und [[wiki:voelkerkunde|Völker]] ohne die ideologische Brille der katholischen Kirche sieht. Seine eigene [[wiki:erfahrung|Erfahrung]] und Beobachtungen gewichtet er stärker als vorgegebene christliche Interpretations- und Glaubensmuster. Nach 25 Jahren zurückgekehrt, will sie in ihren Lumpen niemand mehr erkennen. Erst als sie große Mengen an Edelsteinen aufhäufen, galt dies als Beweis ihrer Identität, „man bewies ihnen die größte [[wiki:ehre|Ehre]] und Referenz“.\\
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 Händler mußten immer schon reisen; mit der Bildung von Städten und deren Funktion als Marktplätzen wurden viele Händler seßhaft. Um so mehr wuchs die Bedeutung der Kaufleute im Fernhandel, die oftmals zu Großhändlern wurden und mit Risikokapital arbeiteten. Vom [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 12. Jahrhundert|12.]] bis [[wiki:reisegenerationen#14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]] erscheint der Kaufmann in schriftlichen Quellen immer als reisender Kaufmann. Weshalb zeigt er nun ein besonders ausgeprägtes Abenteuerverhalten?\\
-Aus mehreren Gründen nahm im [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 12. Jahrhundert|12. Jahrhundert]] die Edelmetallmenge zu. Die Kolonisierung Osteuropas läßt den Warenumsatz enorm steigen. Das Markt-und Städtewesen wächst. Stadtluft macht frei, hieß der Rechtsgrundsatz, der im späten Mittelalter viele Bauern in die Städte zog, weg von ihren Feudalherren. Dies und andere Einflüsse drängen den Naturalhandel zurück und lassen die Bedeutung des Geldhandels steigen. Das Geld wurde verbrieft und mußte nicht mehr transportiert werden. Sinkendes [[wiki:risiko|Risiko]] und steigende Geldmengen ließen bei Kaufleuten mit Sinn für Abenteuer völlig neue Unternehmensideen sprießen.
+Aus mehreren Gründen nahm im [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 12. Jahrhundert|12. Jahrhundert]] die Edelmetallmenge zu. Die Kolonisierung Osteuropas läßt den Warenumsatz enorm steigen. Das Markt-und Städtewesen wächst. Stadtluft macht frei, hieß der Rechtsgrundsatz, der im späten [[wiki:reisegenerationen#Der Blick zurück: Das Mittelalter als Epoche| Mittelalters]] viele Bauern in die Städte zog, weg von ihren Feudalherren. Dies und andere Einflüsse drängen den Naturalhandel zurück und lassen die Bedeutung des Geldhandels steigen. Das Geld wurde verbrieft und mußte nicht mehr transportiert werden. Sinkendes [[wiki:risiko|Risiko]] und steigende Geldmengen ließen bei Kaufleuten mit Sinn für Abenteuer völlig neue Unternehmensideen sprießen.
 Natürlich ist es kein Zufall, daß sich besonders italienische Kaufleute hervortaten: [Shakespeares Kaufmann von Venedig] Erstens hatte Oberitalien im [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]] den höchsten Urbanisierungsgrad der Erde, zweitens bestanden über Venedig Handelsverbindungen in den Orient und drittens entstanden in Oberitalien die doppelte Buchführung, das Bankgeschäft („Lombardzins“) und das christliche Kreditwesen (man trickste das Zinsverbot durch „Rentenzahlungen“ aus).\\