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Leere

Die Welt als erlebte Landschaft muss ja Anfang und Ende haben und Grenzen, dementsprechend mehrdeutig lässt sich das Ende der Welt interpretieren. Die Vorstellung eines absoluten Nichts (lat. vacuum) weckt den Schrecken davor, den horror vacui. Die Mythen der Menschen setzen an den Anfang die gähnende Leere (altgr. χάος cháos, altnord. ginungagap); diese wartet auch an den räumlichen Grenzen der Erde, kann aber auch als Maelstrom 1) erscheinen, als »das Leere Viertel« 2).
Von der Leere geht ein Sog aus, der als Schwindel empfunden wird, als l'appel du vide, call of the void: gezogen und getrieben von einem unterschwelligen Impuls, von den Klippen in den Abgrund zu springen, daher auch: high place phenomenon.

1)
Edgar Allan Poe
A Descent into the Maelström (Eine Fahrt in den Maelstrom)
Kurzgeschichte 1841
2)
die größte Sandwüste der Erde: الربع الخالي ar-Rubʿ al-Chali
wiki/leere.1620627210.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/05/10 06:13 von norbert

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