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wiki:genius_cucullatus

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 ==== Name und Bezeichnung ==== ==== Name und Bezeichnung ====
-Ein eigentlicher Name des Genio Cucullato ist nicht bekannt, seine Bezeichnung als `Cucullatus´ beruht auf einer Äußerlichkeit, dem Kapuzenmantel. Diese Bezeichnung ist belegt durch Inschriften wie am Altar von Wabelsdorf, Österreich, und verbunden mit Abbildungen und Figuren in den antiken keltisch-römischen Gebieten Noricum (Alpen-Donauraum), Gallien (Mosel-Rhein), Germanien, Iberia (ab dem 1. Jh.), Britannia (2. bis 4. Jh.) ((Auf einer Reliefplatte als Begleiter ins Jenseits [[http://wwwg.uni-klu.ac.at/archeo/alltag/35wagen.htm|Online]] und [[https://nat.museum-digital.de/object/263003?navlang=de|Online]] sowie [[https://www.ubi-erat-lupa.org/globalsearch_result.php?result_id=72375&page=1|11 Objekte]])). Darüber hinaus gibt es etruskische und griechische  Abbildungen eines ebensolchen Männchens in einem Kapuzenmantel, letztere werden als ''Telesphoros'' bezeichnet ((Telesphoros erscheint erstmals 101 n. Chr. in Pergamon, Griechenland, zusammen mit Asklepios und Hygieia und später in Kleinasien (Kerenyi l959, Boeckh). Sein Name verweist auf //telós// `Tod´ und //teleté// `Weihe´ (Bittrich 2017). Er ist nicht griechischen Ursprungs, daher wahrscheinlich über Phrygien aus dem Donauraum übernommen.)). Sie alle bezeichnen einen hilfreichen [[wiki:reisegoetter|Schutzgeist]], der durch seine typische keltische [[wiki:reisegepaeck|Reisekleidung]] anzeigt, dass er mit der Natur vertraut ist und jederzeit bereit zum [[wiki:aufbruch|Aufbruch]].+Ein eigentlicher Name des Genio Cucullato ist nicht bekannt, seine Bezeichnung als `Cucullatus´ beruht auf einer Äußerlichkeit, dem Kapuzenmantel. Diese Bezeichnung ist belegt durch Inschriften wie am Altar von Wabelsdorf, Österreich, und verbunden mit Abbildungen und Figuren in den antiken keltisch-römischen Gebieten Noricum (Alpen-Donauraum), Gallien (Mosel-Rhein), Germanien, Iberia (ab dem 1. Jh.), Britannia (2. bis 4. Jh.) ((Auf einer Reliefplatte als [[wiki:begleiter|Begleiter]] ins Jenseits [[http://wwwg.uni-klu.ac.at/archeo/alltag/35wagen.htm|Online]] und [[https://nat.museum-digital.de/object/263003?navlang=de|Online]] sowie [[https://www.ubi-erat-lupa.org/globalsearch_result.php?result_id=72375&page=1|11 Objekte]])). Darüber hinaus gibt es etruskische und griechische  Abbildungen eines ebensolchen Männchens in einem Kapuzenmantel, letztere werden als ''Telesphoros'' bezeichnet ((Telesphoros erscheint erstmals 101 n. Chr. in Pergamon, Griechenland, zusammen mit Asklepios und Hygieia und später in Kleinasien (Kerenyi l959, Boeckh). Sein Name verweist auf //telós// `Tod´ und //teleté// `Weihe´ (Bittrich 2017). Er ist nicht griechischen Ursprungs, daher wahrscheinlich über Phrygien aus dem Donauraum übernommen.)). Sie alle bezeichnen einen hilfreichen [[wiki:reisegoetter|Schutzgeist]], der durch seine typische keltische [[wiki:reisegepaeck|Reisekleidung]] anzeigt, dass er mit der Natur vertraut ist und jederzeit bereit zum [[wiki:aufbruch|Aufbruch]].
  
 Cucullatus leitet sich ab von der keltischen Bezeichnung für Kapuze //*kukka//((Moreno 2009)) (latinisiert `cucullus´) für die `Kalotte einer Kopfbedeckung´, wie sie auch in //bardocucullus// erscheint ((''Martial'' 14, 128: »//Bardocucullus//. Gallia Santonico vestit te bardocucullo. Cercopithecorum //paenula// nuper erat.« Vordergründig `Bardenkapuze´, jedoch wohl eher auf einen Stamm der Illyrer verweisend, deren König Bardylis (um 450 BC bis 358 BC) war )). Damit ist zwar klar, dass der Genius Cucullatus immer einen Kapuzenmantel ((Zerres 2017)) trägt, doch verweist nicht jeder Kapuzenmantel auf einen Genius Cucullatus. Die verhüllende Kapuze findet sich als unsichtbar machender Mantel in der Tarnkappe (=hël-kappe, ahd. tarnan, `verbergen´) beim Zwerg ''Alberich'' (=Oberon) in der Nibelungensage.  Cucullatus leitet sich ab von der keltischen Bezeichnung für Kapuze //*kukka//((Moreno 2009)) (latinisiert `cucullus´) für die `Kalotte einer Kopfbedeckung´, wie sie auch in //bardocucullus// erscheint ((''Martial'' 14, 128: »//Bardocucullus//. Gallia Santonico vestit te bardocucullo. Cercopithecorum //paenula// nuper erat.« Vordergründig `Bardenkapuze´, jedoch wohl eher auf einen Stamm der Illyrer verweisend, deren König Bardylis (um 450 BC bis 358 BC) war )). Damit ist zwar klar, dass der Genius Cucullatus immer einen Kapuzenmantel ((Zerres 2017)) trägt, doch verweist nicht jeder Kapuzenmantel auf einen Genius Cucullatus. Die verhüllende Kapuze findet sich als unsichtbar machender Mantel in der Tarnkappe (=hël-kappe, ahd. tarnan, `verbergen´) beim Zwerg ''Alberich'' (=Oberon) in der Nibelungensage. 
wiki/genius_cucullatus.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/21 22:45 von norbert

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