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wiki:fahrwerk

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Fahrwerk

Die tragende Konstruktion, die alle Kräfte zwischen Fahrzeug und Fahrbahn vermittelt, also nicht nur die antreibenden Kräfte über den *Antriebsstrang, sondern auch:

  • gezielte Richtungsänderungen, also Lenken
  • gezielte Geschwindigkeitsminderung, also Bremsen
  • Kraftänderungen beim Beschleunigen, also ungleichmäßiges Ruckeln
  • Richtungsstabilität bei allen Fahrzuständen
  • vertikale Schwingungen
  • Drehschwingungen um die drei Achsen
  • Rollbewegung in Kurven
  • Seitenwind

Hauptfunktion

Die Kräfte zwischen Fahrzeug und Fahrbahn kontrollierbar halten, also ihre Wirkungen auf einen Komfort- und Sicherheitsbereich begrenzen, indem sie

  • Richtungsänderungen ermöglichen und begrenzen, also Lenkkräfte erzeugt und kontrolliert werden;
  • negatives Beschleunigen ermöglichen und begrenzen, also Bremskräfte erzeugt und kontrolliert werden;
  • positives Beschleunigen ermöglichen und begrenzen, also Antriebskräfte erzeugt und kontrolliert werden;
  • Nicken, Rollen & Wanken, Gieren minimiert und
    Extremereignisse beherrschbar mach (z.B. Lenkbegrenzung, Vollbremsung, Blockieren der Räder, Ausbrechen und Drehen in Kurven, Überschlagen: *Elchtest)
  • gedämpft werden, also Schwingungsspitzen begrenzt werden;
  • geglättet werden, also ein gleichmäßiges, vorhersehbares Schwingungsverhalten erzeugt wird, also etwa Richtungsstabilität beim Bremsen und in Kurven:
  • auf unvermittelte äußere Einwirkungen (Aquaplaning, Seitenwind) abzustimmen.

Komponenten und deren Ausführungen

  • Radaufhängung: Starrachse, Einzelradaufhängung
  • Federn: Stahl-, Schraubendruck-, Torsions-, Gasfedern
  • »Stoßdämpfer«, genauer: Schwingungsdämpfer hydraulisch, Kolbenprinzip
  • Stabilisatoren
  • Lenkgetriebe mittels Zahnstange oder Schraubspindel
  • »Servolenkung«, genauer: Hydraulische Lenkhilfe
  • Bremsen: Scheibenbremsen, hydraulisch
  • »Servolenkung«, genauer: Bremskraftunterstützung

Mechatronische Zusatzsysteme ABS – Anti-Bockiersystem ASR – Anti-Schlupf-Regelung ESP – Elektronisches Stabilitäts-Programm Bremsassistent

Statische Radlastverteilung ist konstruktiv bestimmt durch

  • Radstand
  • Spurweite vorn/hinten
  • Schwerpunkthöhe
  • Fahrzeugmasse
  • Beladungszustand

Diese Radlastverteilung verändert sich unter dynamischen Bedingungen, also durch

  • Beschleunigen oder Bremsen (Fahrverhalten)
  • Kurvenfahrten (Fahrverhalten)
  • Untergrund (Gelände)
  • Wetter (Wind, Nässe)

Fahrwerkseinstellungen

  • Radsturz(winkel)
    Die Neigung des Rades zur Senkrechten; nach außen mit positivem, nach innen mit negativem Sturzwinkel.
  • Spur(winkel)
    Winkel zwischen der Längsachse des Fahrzeugs und der verlängert gedachten Radebene.
  • Vorspur(winkel)
    Der Spurwinkel bei Geradeausfahrt.
  • Radstand
    Der Abstand von zwei Fahrzeugachsen in Längsrichtung, zwischen den Radmitten.
  • Nachlauf
    (Nachlaufstrecke): Siehe Nachlauf.
  • Lenkrollradius: Der senkrechte Abstand zwischen dem gedachten Durchstoßpunkt der Lenkdrehachse durch die Fahrbahn mit der verlängert gedachten Radebene.
  • Federweg: Der senkrechte Abstand zwischen eingefederter und ausgefederter Stellung eines Rades.
  • Federkennlinie: Der Federweg abhängig von der Federkraft als Kurve. Die Kurvensteigung entspricht der Federkonstanten.
  • Wankachse: Bei angreifenden Seitenkräften wankt der Fahrzeugaufbau um diese Achse.
wiki/fahrwerk.1530850684.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:06 (Externe Bearbeitung)

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