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wiki:der_fahrende_haendler

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wiki:der_fahrende_haendler [2022/04/09 04:19] – [Literatur] norbertwiki:der_fahrende_haendler [2024/03/19 15:00] (aktuell) – [Handel und Transport in antiker Zeit] norbert
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 ====== Fahrende Händler ====== ====== Fahrende Händler ======
-==== Mango und Coctio im europäischen Mittelalter ====+===== Mango und Coctio im europäischen Mittelalter =====
  
 Im Jahr 789 stellte ''Karl der Große'' in Aachen eine Urkunde aus ((MGH Leg., Sect. II, S. 60-61)), einem Ansinnen des Papstes ''Hadrian'' von 774 folgend, mit einem Gesetz die "[[wiki:vagabund|vagabundi]]" (siehe auch [[wiki:stabilitas_loci|stabilitas loci]]) betreffend, namentlich:\\  Im Jahr 789 stellte ''Karl der Große'' in Aachen eine Urkunde aus ((MGH Leg., Sect. II, S. 60-61)), einem Ansinnen des Papstes ''Hadrian'' von 774 folgend, mit einem Gesetz die "[[wiki:vagabund|vagabundi]]" (siehe auch [[wiki:stabilitas_loci|stabilitas loci]]) betreffend, namentlich:\\ 
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   * //Mangones// sind den Cotiones weitgehend bedeutungsgleich, der Begriff betont jedoch die betrügerische Absicht beim Verkauf eines Pferdes.   * //Mangones// sind den Cotiones weitgehend bedeutungsgleich, der Begriff betont jedoch die betrügerische Absicht beim Verkauf eines Pferdes.
   * //Nudi cum ferro// bezieht sich 845 in einer Abschrift des o.g. Gesetzes ausdrücklich auf die beiden ersten Gruppen ((//"qui nudi cum ferro dicunt"//)) und beschreibt bemerkenswerte Äußerlichkeiten, wobei nudi mit `sündhaft´ verbunden ist.   * //Nudi cum ferro// bezieht sich 845 in einer Abschrift des o.g. Gesetzes ausdrücklich auf die beiden ersten Gruppen ((//"qui nudi cum ferro dicunt"//)) und beschreibt bemerkenswerte Äußerlichkeiten, wobei nudi mit `sündhaft´ verbunden ist.
-Leo Wiener argumentiert, dass //mangones//, //cotiones// und //nudi cum ferro// in dieser Urkunde nur drei verschiedene Zuschreibungen für dieselbe Gruppe seien, die als Schmiede und Pferdehändler durch die Lande ziehen. Das Gesetz Karls des Großen richtet sich also gegen solche, die mit der Absicht unterwegs sind, andere zu ihrem Vorteil zu täuschen im Unterschied zu echten [[wiki:pilger|Pilgern]] und [[wiki:vaganten|wandernden Klerikern]] (//De vagis [[wiki:peregrinatio_propter_deum|peregrinis]]// 809), für die andere Regeln gelten: //qui propter Deum non vadunt// ((Dieselbe Urkunde wird mit weiteren Quellen verglichen von: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das deutsche Gaunerthum : in seiner social-politischen, literarischen und linguistischen Ausbildung zu seinem heutigen Bestande. 1858-62 Leipzig, F.A. Brockhaus/Reprint 1980. Band 1, S. 43)). Nun gab es aber auch im germanischen Sprachraum Wanderschmiede ([[wiki:voelva|Wieland]]), verrufene Pferdehändler (Rosstäuscher) und fahrende Händler (Höker). Auch die Begriffe Mango und Coctio verbreiteten sich im germanischen Raum und meinten noch in der Neuzeit hinein alle Formen fahrender Händler. +Leo Wiener argumentiert, dass //mangones//, //cotiones// und //nudi cum ferro// in dieser Urkunde nur drei verschiedene Zuschreibungen für dieselbe Gruppe seien, die als Schmiede und Pferdehändler durch die Lande ziehen. Das Gesetz Karls des Großen richtet sich also gegen solche, die mit der Absicht unterwegs sind, andere zu ihrem Vorteil zu täuschen im Unterschied zu echten [[wiki:pilger|Pilgern]] und [[wiki:vaganten|wandernden Klerikern]] (//De vagis [[wiki:peregrinatio_propter_deum|peregrinis]]// 809), für die andere Regeln gelten: //qui propter Deum non vadunt// ((Dieselbe Urkunde wird mit weiteren Quellen verglichen von: Avé-Lallemant, Friedrich Christian Benedikt: Das deutsche Gaunerthum : in seiner social-politischen, literarischen und linguistischen Ausbildung zu seinem heutigen Bestande. 1858-62 Leipzig, F.A. Brockhaus/Reprint 1980. Band 1, S. 43)). Nun gab es aber auch im germanischen Sprachraum Wanderschmiede ([[wiki:voelva|Wieland]]), verrufene Pferdehändler (Rosstäuscher) und fahrende Händler (Höker). Auch die Begriffe Mango und Coctio verbreiteten sich im germanischen Raum und meinten noch in der Neuzeit alle Formen fahrender Händler. 
  
 Daher muss die Formulierung //nudi cum ferro// (wörtlich: `Nackte mit Eisen´) etwas Spezifisches enthalten, dass diese Gruppe von anderen unterschied.  Daher muss die Formulierung //nudi cum ferro// (wörtlich: `Nackte mit Eisen´) etwas Spezifisches enthalten, dass diese Gruppe von anderen unterschied. 
   - "Nudi" meint im Mittelalter jedoch nicht `völlig nackt´ (plane nudus ((Robert Jütte, Der anstößige Körper. Anmerkungen zu einer Semiotik der Nacktheit, in: Gepeinigt, begehrt, vergessen. Symbolik und Sozialbezug des Körpers im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, hrsg. v. Klaus Schreiner/Norbert Schnitzler, München 1992, S. 109–129, hier: S. 115)) ), sondern ein Erscheinungsbild, das nicht den Gepflogenheiten und Anlässen entsprach (auch ein Ritter ohne Waffen galt als nudi): //"In den Quellen sind ‚nackt‘ und ‚im Hemd‘ problemlos austauschbar."// ((Jean-Claude Bologne: //Nacktheit und Prüderie. Eine Geschichte des Schamgefühls.// VII, 480 S. Weimar 2001: Hermann Böhlaus Nachfolger, S. 161;\\ Buschinger, Danielle: //Le «nu» dans quelques textes médiévaux allemands.// S. 75-86 in: Le nu et le vêtu au Moyen Âge; Aix-en-Provence : Presses universitaires de Provence, 2001 [[https://doi.org/10.4000/books.pup.2526|DOI]].\\ Nudi ist mehr als „barfuß“ (nudis pedibus) oder „beinfrei“ (nudo femore), s. 407 Anm. 67 u.a.  in: Bießenecker, Stefan. 2008. //"Und sie erkannten, dass sie nackt waren" Nacktheit im Mittelalter//. Ergebnisse einer interdisziplinären Tagung des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 3. & 4. November 2006. Bamberg Univ. of Bamberg Press 2008 [[https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/144|Online]])).\\ Leo Wiener zieht nun zwei andere Textstellen heran, in denen coctio beschrieben werden als //coctio derasus// [kahl rasiert] sowie als nur mit Hemd und kurzer Hose bekleidet ((//Responsumque accipiens, quia cuidam //coctio derasus [kahl rasiert], insulsus et insaniens,// linea tantum et femoralibus indutus, se absque mora postularet alloqui//. zit. nach Wiener S. 269\\ Ebenso S. 9f. zum Stichwort `Gaukler´ in: Ersch, Johann Samuel, Johann Gottfried Gruber. 1852. Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste Band 55, Leipzig: Gleditsch)). Nach Leo Wiener könnten damit Zigeuner gemeint sein.   - "Nudi" meint im Mittelalter jedoch nicht `völlig nackt´ (plane nudus ((Robert Jütte, Der anstößige Körper. Anmerkungen zu einer Semiotik der Nacktheit, in: Gepeinigt, begehrt, vergessen. Symbolik und Sozialbezug des Körpers im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, hrsg. v. Klaus Schreiner/Norbert Schnitzler, München 1992, S. 109–129, hier: S. 115)) ), sondern ein Erscheinungsbild, das nicht den Gepflogenheiten und Anlässen entsprach (auch ein Ritter ohne Waffen galt als nudi): //"In den Quellen sind ‚nackt‘ und ‚im Hemd‘ problemlos austauschbar."// ((Jean-Claude Bologne: //Nacktheit und Prüderie. Eine Geschichte des Schamgefühls.// VII, 480 S. Weimar 2001: Hermann Böhlaus Nachfolger, S. 161;\\ Buschinger, Danielle: //Le «nu» dans quelques textes médiévaux allemands.// S. 75-86 in: Le nu et le vêtu au Moyen Âge; Aix-en-Provence : Presses universitaires de Provence, 2001 [[https://doi.org/10.4000/books.pup.2526|DOI]].\\ Nudi ist mehr als „barfuß“ (nudis pedibus) oder „beinfrei“ (nudo femore), s. 407 Anm. 67 u.a.  in: Bießenecker, Stefan. 2008. //"Und sie erkannten, dass sie nackt waren" Nacktheit im Mittelalter//. Ergebnisse einer interdisziplinären Tagung des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 3. & 4. November 2006. Bamberg Univ. of Bamberg Press 2008 [[https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/144|Online]])).\\ Leo Wiener zieht nun zwei andere Textstellen heran, in denen coctio beschrieben werden als //coctio derasus// [kahl rasiert] sowie als nur mit Hemd und kurzer Hose bekleidet ((//Responsumque accipiens, quia cuidam //coctio derasus [kahl rasiert], insulsus et insaniens,// linea tantum et femoralibus indutus, se absque mora postularet alloqui//. zit. nach Wiener S. 269\\ Ebenso S. 9f. zum Stichwort `Gaukler´ in: Ersch, Johann Samuel, Johann Gottfried Gruber. 1852. Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste Band 55, Leipzig: Gleditsch)). Nach Leo Wiener könnten damit Zigeuner gemeint sein.
-  - "cum ferro" (wörtlich: `mit Eisen´) wird nicht erklärt, oft zitiert (( Ut mangones et cociones et nudi homines, qui cum ferro vadunt non sinantur vagari. siehe: „cocio“, [[https://www.woerterbuchnetz.de/MLW?lemid=C05342|Mittellateinisches Wörterbuch]] )) und verschieden gedeutet, etwa als Bussgang mit Ketten und Ringen ((Gregorovius, Ferdinand. 1876. Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter vom fünften Jahrhundert bis zum sechzehnten Jahrhundert Band 3. Stuttgart: Cotta. S. 80)). Da die nudi cum ferro jedoch audrücklich als identisch mit den  mango und coctio bezeichnet werden, ließe sich dies als Wanderschmied oder Hufschmied deuten, was bei Pferdehändlern nahe liegt. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit der Einführung genagelter Hufeisen (lat. ferripedo), welche 910 erstmals erwähnt werden ((Clark, Bracy (1831). An essay on the knowledge of the ancients respecting the art of shoeing the horse, and of the probable period of the commencement of this art. 36, [4] S., [2] Tafeln, hier S. 33)). Archäologisch finden sich genagelte Hufeisen vereinzelt ab dem 6. Jahrhundert und sind bis zum 10. Jahrhundert weit verbreitet ((''Martini, Simone'' //Mittelalterliche und neuzeitliche Hufeisen im Rheinischen Landesmuseum Trier.// Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier : Aus der Arbeit des Rheinischen Landesmuseums Trier. 42 (2010), 70-90))).+  - "cum ferro" (wörtlich: `mit Eisen´) wird nicht erklärt, oft zitiert (( Ut mangones et cociones et nudi homines, qui cum ferro vadunt non sinantur vagari. siehe: „cocio“, [[https://www.woerterbuchnetz.de/MLW?lemid=C05342|Mittellateinisches Wörterbuch]] )) und verschieden gedeutet, etwa als Bussgang mit Ketten und Ringen ((Gregorovius, Ferdinand. 1876. Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter vom [[wiki:reisegenerationen#Etwa ab dem 5. Jahrhundert|fünften Jahrhundert]] bis zum [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|sechszehnten Jahrhundert]] Band 3. Stuttgart: Cotta. S. 80)). Da die nudi cum ferro jedoch audrücklich als identisch mit den  mango und coctio bezeichnet werden, ließe sich dies als Wanderschmied oder Hufschmied deuten, was bei Pferdehändlern nahe liegt. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang mit der Einführung genagelter Hufeisen (lat. ferripedo), welche 910 erstmals erwähnt werden ((''Clark, Bracy'' (1831). //An essay on the knowledge of the ancients respecting the art of shoeing the horse, and of the probable period of the commencement of this art.// 36, [4] S., [2] Tafeln, hier S. 33)). Archäologisch finden sich genagelte Hufeisen vereinzelt ab dem [[wiki:reisegenerationen#6./7. Jahrhundert|6. Jahrhundert]] und sind bis zum [[wiki:reisegenerationen#9. und 10. Jahrhundert|10. Jahrhundert]] weit verbreitet ((''Martini, Simone'' //Mittelalterliche und neuzeitliche Hufeisen im Rheinischen Landesmuseum Trier.// Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier : Aus der Arbeit des Rheinischen Landesmuseums Trier. 42 (2010), 70-90) )).
  
 +===== Liste von Bezeichnungen für Fahrende Händler =====
 +Über Fahrende Händler und deren Handel ist wenig bekannt, doch erschließt sich deren Wirken indirekt aus archäologisch aufgefundenen und datierbaren Produkten wie etwa Feuerstein, Muschelschalen, Bernstein, Glas, aus deren Verteilung auch Feuersteinstraßen und Bernsteinstraßen darstellbar sind. Händler waren nicht anders als fahrend vorstellbar, bevor es regionalen Handel mit dem Umland gab, also städtische Zentren. Für die Obrigkeit gehörten sie zum »Gewerbe im Umherziehen«.
  
-==== Liste von Bezeichnungen für Fahrende Händler ==== +Fahrende (Fliegende) Händler (engl. //itinerant merchants//frz. //marchand itinérant//) sind [[wiki:kundige|Kundige]] des [[wiki:zwischenraum|Zwischenraums]] und in manchen Verordnungen der frühen Neuzeit neben Reiseläufern manchmal die einzigen [[wiki:reisende|Reisenden]]die eine Waffe tragen durften. Grundsätzlich aber waren sie als Gruppe nicht vom misstrausch beäugten [[wiki:fahrendes_volk|Fahrenden Volk]] zu unterscheiden. Leo Wiener sieht einen fließenden Übergang der Bewertungen in den Begriffenso kann //Cursorius// ein umherziehender Händler sein aber auch ein Plünderer oder Korsar. Das ist plausibelweil man Wertgegenstände nicht essen kannalso geraubtes Gut irgend jemandem verkaufen muss, also als Plünderer auch zum Händler wirdStellt sich das Gut als [[wiki:gepaeck|Plunder]] heraus, ist der Fahrende Händler nicht mehr greifbar. Das negative Image fahrender Händler ist bereits in der Bibel vielfach belegt ((Bibelwissenschaft: [[https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/20473/|Händler]]: 2.4.1. Das negative Image)). 
-Über Fahrende Händler und deren Handel ist wenig bekanntdoch erschließt sich deren Wirken indirekt aus archäologisch aufgefundenen und datierbaren Produkten wie etwa FeuersteinMuschelschalenBernsteinGlasaus deren Verteilung auch Feuersteinstraßen und Bernstraßen darstellbar sind. Händler waren nicht anders als fahrend vorstellbarbevor es regionalen Handel mit dem Umland gabalso städtische Zentren+  * **1477**1492: ''Achim von Veltheims'' Überfälle reisender Kaufleute auf offener Landstraße und Verbringung ihrer Güter nach Harpke ((Magdeburg Signatur A 2, Nr. 433 [[http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=1209496|Online]] )) 
 +  * **1577** »Newe Zeitung:| Von Sechs | Mordbrennern/ Wie sie in | Kramers gestalt gezogen/ vnd ei=|ner ein Fuhrman/ mit zweyen Pferden | vnd eim Wagen/ auch einen Kasten/ dar=|innen jr vier/ mit Gesch#[ue]tz vnd Gewehr | gelegen/ Auch der eine sich f#[ue]r ein Kramer | außgeben/ vnd bey dem Wagen hergan=|gen/ viel Mordt vnd Brandt begangen.| Letzlich aber durch schickung Gottes of=|fenbar worden/ in einer M#[ue]hl/ zum | newen Hauß genandt/ ein Meil | von Rauenspurg gut.« (( Augsburg1577, [4] Bl.; 4; VD16 N 959 [[http://gateway-bayern.de/VD16+N+959 ]])) 
 +  
 +==== Bezeichnungen in Europa ====
  
-Fahrende Händler (engl. //itinerant merchants//, frz. //marchand itinérant//) sind [[wiki:kundige|Kundige]] des [[wiki:zwischenraum|Zwischenraums]] und in manchen Verordnungen der frühen Neuzeit neben Reiseläufern manchmal die einzigen [[wiki:reisende|Reisenden]], die eine Waffe tragen durften. Grundsätzlich aber waren sie als Gruppe nicht vom misstrausch beäugten [[wiki:fahrendes_volk|Fahrenden Volk]] zu unterscheiden. Leo Wiener sieht einen fließenden Übergang der Bewertungen in den Begriffen, so kann //Cursorius// ein umherziehender Händler sein aber auch ein Plünderer oder Korsar. Das ist plausibel, weil man Wertgegenstände nicht essen kann, also geraubtes Gut irgend jemandem verkaufen muss, also als Plünderer auch zum Händler wird. Stellt sich das Gut als [[wiki:gepaeck|Plunder]] heraus, ist der Fahrende Händler nicht mehr greifbar. Das negative Imgae fahrender Händler ist bereits in der Bibel vielfach belegt ((Bibelwissenschaft: [[https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/20473/|Händler]]: 2.4.1. Das negative Image)). 
   * **Arilator** (lat.)\\ "Arilator, qui etiam Cocio appellatur" (Festus), griechisch //Metabolos//   * **Arilator** (lat.)\\ "Arilator, qui etiam Cocio appellatur" (Festus), griechisch //Metabolos//
-    * ''Martino, Paolo''\\ //Il nome Etrusco di Atlante.//\\ (=Biblioteca di ricerche linguistiche e filologiche, 19 ) 52 S., Roma 1987: Dipartimento di Studi Glotto antropologici dell'Università di Roma "La Sapienza.\\ Darin Kapitel "Latino arillator 'intermediario' e 'sensale", abgeleitet aus etruskischen und phönizischen Wurzeln. +    * ''Martino, Paolo''\\ //Il nome Etrusco di Atlante.//\\ (=Biblioteca di ricerche linguistiche e filologiche, 19 ) 52 S., Roma 1987: Dipartimento di Studi Glotto antropologici dell'Università di Roma "La Sapienza.\\ Mit dem Kapitel "Latino arillator 'intermediario' e 'sensale", abgeleitet aus etruskischen und phönizischen Wurzeln. 
-    * ''Balbach, Christian Carl ''\\ //Observationes criticae in locos quosdam Plautinos.//\\ Diss. VIII, 59 S. Erlangae 1822: Junge. Darin ausführlich Quellen und Varianten von //cocio// und //arilator//, S. 7-11 +    * ''Balbach, Christian Carl ''\\ //Observationes criticae in locos quosdam Plautinos.//\\ Diss. VIII, 59 S. Erlangae 1822: Junge.\\ Darin ausführlich Quellen und Varianten von //cocio// und //arilator//, S. 7-11 
-  * [[wiki:circumforaneus|Circumforaneus]] (lat.)+  * **[[wiki:circumforaneus|Circumforaneus]]** (lat.)
   * **Cocio**, coccio (lat.)\\ ital. cozzone, frz. coquin, engl corser, dt. tuyscher siehe ''Leo Wiener''   * **Cocio**, coccio (lat.)\\ ital. cozzone, frz. coquin, engl corser, dt. tuyscher siehe ''Leo Wiener''
     * ''Georges'': //Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch//, 8. Aufl. (1913):\\ cōcio, coctio.     * ''Georges'': //Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch//, 8. Aufl. (1913):\\ cōcio, coctio.
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   * **Cursorius** (lat.) 1067   * **Cursorius** (lat.) 1067
   * **Entrepreneur** (frz.)   * **Entrepreneur** (frz.)
-  * **Farke**, Mehrzahl fatake (Haussa)\\ Die "scholar-trader" (farke, falke) der Haussa verbanden Reisen, Handel und Wissenstransfer und erhielten daher die Beinamen //mallam// (< arabmucallim `Lernender´) und //calim// (Mzculama `Wissender´)  +  * **ἔμποροι ** Emporoi oder ναύκληροι  
-    * ''Joseph McIntyre''\\ //Mobility in the Hausa language//.\\ Canadian Journal of African StudiesRevue canadienne des études africaines, 48.1 (2014) 101-117, DOI: 10.1080/00083968.2014.922274 +    *  s. Kapitel 9. 1. Kaufleute im IndienhandelS61 ffin: ''Julia Hansemann-Wenske''\\ //Ἐμπόρια. Eine wirtschafts- und kulturhistorische Studie zu den Handelsbeziehungen zwischen dem Imperium Romanum und Indien (1. - 3. Jahrhundert n. Chr.)// DissUniversität Kassel 2012[[https://kobra.uni-kassel.de/bitstream/handle/123456789/2016041350118/DissertationJHansemannWenske.pdf?sequence=7|Online]] 
-    * ''MohammedAbdullahi''\\ //A Hausa scholar-trader and his library collection: the case study of ''Umar Falke'' of Kano, Nigeria.//\\ Teil 1: VIII, 302 S., Glossar 278-295, Bibliographie 296-302Teil 2: KatalogPhD. (Diss.) Eventon, Illinois, Northwestern University 1978+    * DrexhageH.-JEinige Bemerkungen zu den ἔμποροι [emporoi ] und κάπηλα [kapeloi ] im römischen Ägypten (1.-3JhnChr), Münstersche Beiträge zur Antiken Handelsgeschichte MBAH 10.2 (1991) 28- 
 +  * **Hausierer** & Hausierwesen 
 +  * Hawker, pedlar (engl.)
   * **Höker** 1231\\ (("de keiser wart ... worpen van den hoken mit brodes stucken" um 1231 SächsWChr. 96. Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Hoke)), engl. Hawker, schwed. Hökare; vermutlich abgeleitet aus Hucke und Hocke als Tragehilfen ((DWDS: Etymologisches Wörterbuch Wolfgang Pfeifer)).   * **Höker** 1231\\ (("de keiser wart ... worpen van den hoken mit brodes stucken" um 1231 SächsWChr. 96. Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Hoke)), engl. Hawker, schwed. Hökare; vermutlich abgeleitet aus Hucke und Hocke als Tragehilfen ((DWDS: Etymologisches Wörterbuch Wolfgang Pfeifer)).
-  * [[wiki:karawane|Karawane]] (pers.) 
   * //Marktbeschützer// → [[wiki:reisegoetter|Merkur]]   * //Marktbeschützer// → [[wiki:reisegoetter|Merkur]]
   * **Mango** (aus lat. ma[n]g[o]narius, -nanus) in vielen Schreibarten:\\ in der Antike ein Sklavenhändler, später ein Pferdehändler und schließlich ein wandernder Kaltschmied (frz. chaudronnier, calderarii (gallodromi), engl. [[wiki:tinkering|tinkerer]]) insbesondere in den Ländern im Einzugsbereichs des Rheins.   * **Mango** (aus lat. ma[n]g[o]narius, -nanus) in vielen Schreibarten:\\ in der Antike ein Sklavenhändler, später ein Pferdehändler und schließlich ein wandernder Kaltschmied (frz. chaudronnier, calderarii (gallodromi), engl. [[wiki:tinkering|tinkerer]]) insbesondere in den Ländern im Einzugsbereichs des Rheins.
-  * **Mediator** (lat.)1199 > Intermediator +  * **Mediator** (lat.) 1199 > Intermediator 
-  * [[wiki:merchant_adventurer|Merchant adventurer]] (engl.)+  * **[[wiki:merchant_adventurer|Merchant adventurer]]** (engl.)
   * **Negotiatores**, Negotiantes   * **Negotiatores**, Negotiantes
-  * [[wiki:overlander|Overlander]] (engl.) 
   * **(Ross)täuscher** (peert-tuysscher)\\ aus mittelhochdeutsch tiuschære (tiuscher) > Täuscher, Betrüger, Händler bei unbekannter Etymologie.   * **(Ross)täuscher** (peert-tuysscher)\\ aus mittelhochdeutsch tiuschære (tiuscher) > Täuscher, Betrüger, Händler bei unbekannter Etymologie.
-  * **Soḥer** סֹחֵר scheint den Fahrenden Händler im Hebräischen zu bezeichnen (( Gen 37,28; Ez 27,36; Ez 38,13; Spr 31,14; Jes 23,2.8 siehe Bibelwissenschaft: [[https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/20473/|Händler]] )) +  * **Tabulett(en)krämer**\\ auch: Kästner, vergleichbar: Höker, Korbträger und Gängler, Schürger, Wendler. Der Tabulettenkrämer ist nach seinem Bauchladen benannt wie der Höker nach seiner Hocke und erscheint synonym in den Quellen auch als [[wiki:knapsack|Knapsack]], dann also mit Rucksack.
-  * **Tabulett(en)krämer**\\ auch: Gängler, Kästner, Korbträger, Schürger, Wendler +
-  * [[wiki:voyageurs|Voyageur]] (frz.)+
  
-==== Infrastruktur ==== +  * ''Broekaert, Wim''\\ //Navicularii et Negotiantes. A Prosopographical Study of Roman Merchants and Shippers.//\\ zugl.: Gent, Univ., Diss., 2010. Rahden, Westf.2013: Marie Leidorf (Pharos, 28). 
-  * [[wiki:alpenpaesse|Alpenübergänge]] +  * ''Canale, Michel Giuseppe''\\ //Storia del Commercio dei viaggi, delle scoperte e carta nautiche degl'Italiani//\\ Genova 1886: Tipografia sociale. VIII, 495 S. [[https://books.google.de/books?id=1tP2Rw4C33cC&hl=de&pg=PA1#v=onepage&q&f=false|Online]] 
-  * Fuhrleute > [[wiki:fuhrwerke|Fuhrwerke]] > [[wiki:transport|Transport]] +  * ''Carus-Wilson, E. M.''\\ //Medieval Merchants Venturers//. (Collected Studies)\\ XXXVI, 314 S., London : Methuen, 1954, 1967.\\ Der Schwerpunkt liegt auf britischem Handel, u.a.: overseas trade of Bristol in the Fifteenth century; The Iceland venture. 
-  * [[wiki:geldbeutel|Geldbeutel]], Geldgürtel + 
-  * [[wiki:gepaecktraeger|Gepäckträger]] +==== Bezeichnungen in den Kolonien der Neuzeit ====  
-  * [[wiki:globalisierung|Globalisierung]] +Händler verbanden [[wiki:waldlaeufer|Waldläufer]], Indigene und Siedler im Bereich der [[wiki:frontier|Frontier]]. 
-  * [[wiki:herberge|Herberge]], Fondaco +  * **[[wiki:overlander|Overlander]]** (engl.) in Australien  
-  * [[wiki:karawanserei|Karawanserei]] +  * **Pombeiro** (portug.)\\ ursprünglich auf den Azoren für einen wandernden Kleinhändler, der beispielsweise Fisch, Tauben, Hühner und Truthähne verkauft, die er in zwei Körber an einer Tragstange über der Schulter trägt.\\ Dann auch an der Küste von Santa Catarina, einem Bundesstaat Brasiliens, und im westafrikanischen Raum für einen Sklavenhändler.\\ Schließlich als Titel für Adlige, die das besondere Vertrauen des Landesherren besitzen. 
-  * [[wiki:knapsack|Knapsack]] +  * **[[wiki:promyslenniki|Promyšlenniki]]** (russ.) in Sibirien 
-  * [[wiki:lasttier|Lasttiere]] +  * **Smous**, Smouse (Pl.), seit em 18. Jahrhundert Bezeichnung für jüdische Wanderhändler (auch afrikaans: Bondeldraers, Platvoete, Jooiens, Lappiesmouse, Bottelbekjode) im südlichen Afrika. Das Bondeldraermonument in Graaff-Reinet ist zu ihren Ehren errichtet worden. (([[https://af.wiktionary.org/wiki/smous|Wictionary]]; The World of the South African Smouse – and some Kimberley connections. Compiled by //Geraldine Auerbach// MBE, 12 S. London, January 2020. [[https://kehilalinks.jewishgen.org/kimberley/Articles_files/Smouse.pdf|Online]] )) 
-  * [[wiki:tragetechniken|Tragetechniken]] +  * **[[wiki:voyageurs|Voyageur]]** (frz.) in Nordamerika 
-  * [[wiki:weg|Weg]]+ 
 +==== Bezeichnungen in Afrika und im arabischen Raum ==== 
 + 
 +  * ''Burton, Richard Francis''\\ //The Lake Regions of Central Africa ...//\\ 2 Bde. London 1860: Longman. [[https://burtoniana.org/books/1860-The%20Lake%20Regions%20of%20Central%20Africa/index.htm|Online]] deutsch übersetzt [[http://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/3VLXT4HOR4DBRPKJ73TO6NM4LMM3A55U|online]]\\ Burton beschreibt ausführlich drei verschiedene Arten ostafrikanischer Karawanen, die dabei tätigen Händler (fundi = westafr. Pombeiro, Mundewa, Mtadschiri), deren [[wiki:traeger|Träger]] (pagazi/fagazi = westafr. carregador) und Karawanenführer. **Mundewa**, pl. wandewa, bezeichnet nach Burton arabische Händler in Ostafrika, ist jedoch der Chief eines Clans, der Herrscher. 
 +  * ''Richard Gray'', ''David Birmingham'' (Hg.)\\ //Precolonial African Trade: essays on trade in Central and Eastern Africa before 1800//.\\ 308 S., 16 Karten London, New York 1970: Oxford University Press. 
 +  * ''Haour, Anne''\\ //'Strangers, Traders', Outsiders and Strangers: An Archaeology of Liminality in West Africa//.\\ Oxford 2013. online edn, Oxford Academic, 16 Mar. 2015), [[https://doi.org/10.1093/acprof:osobl/9780199697748.003.0003|DOI]]. 
 +  * ''Manning, Patrick''\\ //Slavery and African life: Occidental, Oriental and African Slave Trades//.\\ University of Wisconsin Press 1990. (=African studies series, 67) XI, 236 S. Cambridge 1998 /2006: Univ. Press, Cambridge. 
 +  * ''Takao Ito''\\ //Careers and Activities of mamlūk Traders: Preliminary Prosopographical Research.//\\ S. 229–246 in: Stephan Conermann, Toru Miura (Hg.): Studies on the History and Culture of the Mamluk Sultanate (1250–1517) Göttingen 2021: V&R Unipress [[https://doi.org/10.14220/9783737010313.229| DOI]] 
 +  *  ''Walz, Terence''\\ //Notes on the Organization of the African Trade in Cairo, 1800-1850.//\\ Annales islamologiques 11 (1972) 263-286. [[https://doi.org/10.3406/anisl.1972.960|DOI]], Inhalt: 
 +    * [[wiki:karawane|Caravans]] and [[wiki:routen|routes]] 
 +    * The physical structure 
 +    * Yāsirjī vs. jallāb\\ Mit einer diffenrenzierten Beschreibung der Bedeutungen von jallâb, yâsirjï / yâsirjï fir raqïq al-iswid, mutasabbib fis sin, mutasabbib fir -risk an-na'âm 
 +    * The guild and its officers 
 +    * Other members of the Ṭā'ifat al-Jallāba 
 +    * Two biographical sketches : Ḥājj sulṭān and Ḥājj ‘abd al-Karīm  
 + 
 +---- 
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 +  * **Farke**, Mehrzahl fatake (Haussa)\\ Die "scholar-trader" (farke, falke) der Haussa verbanden Reisen, Handel und [[wiki:wissen|Wissen]]stransfer und erhielten daher die Beinamen //mallam// (< arab. mucallim `Lernender´) und //calim// (Mz. culama `Wissender´)  
 +    * ''Joseph McIntyre''\\ //Mobility in the Hausa language//.\\ Canadian Journal of African Studies. Revue canadienne des études africaines, 48.1 (2014) 101-117, DOI: 10.1080/00083968.2014.922274 
 +    * ''Mohammed, Abdullahi''\\ //A Hausa scholar-trader and his library collection: the case study of ''Umar Falke'' of Kano, Nigeria.//\\ Teil 1: VIII, 302 S., Glossar 278-295, Bibliographie 296-302. Teil 2: Katalog. Ph. D. (Diss.) Eventon, Illinois, Northwestern University 1978 
 +    * ''Lovejoy, Paul E.''\\ //The Kambarin Beriberi: the formation of a specialized group of Hausa Kola traders in the nineteenth century//.\\ The Journal of African History 14.4 (1973) 633-651.)), in der Regel auch ein [[wiki:der_fahrende_haendler|Fahrender Händler]]: //farke// (Plural fatake). 
 +  * **Fundi** (Swahili)\\ Agenten der Sklavenhändler oder auch kleine Händler im ostafrikanischen Raum 
 +    * ''Ekemode, Gabriel U.''\\ //Fundi: Trader and Akida in Kilimanjaro C. 1860-1898.//\\ Tanzania Notes and Records: The Journal of the Tanzania Society, 77/78 (1976) 95-101  
 +  * **Jallāb, ğallāba** جلاب العبيد -gala جلاليب , gallabiya  ((Zu unterscheiden von djellaba, einem Kleidungsstück, s. ''Frederico Corriente '': //Dictionary of Arabic and Allied Loanwords: Spanish, Portugese, Catalan, Galician and kindred dialects.// XCIII, 601 S. Leiden 2008: Brill, Stichwort aljaravia.)) \\ Arabische Wanderhändler, insbesondere Sklavenhändler des nilotischen Handelsraumes, verbreitet bis in den Irak und zu den Haussa ((''Morony, Michael G.'' (Hg.): //Manufacturing and Labour.// XXXI, 346 S. Aldershot 2003: Ashgate )) 
 +    * Zwischen 650 und 1600 nach Christus wurden schätzungsweise sechs Millionen Sklaven aus dem Inneren Afrikas in die islamische Welt gebracht, meist auf Transsahara-Routen mit einer Sterberate von 20% ((''Austen, Ralph'': //Africa in Economic History.// Heinemann Books, Portsmouth 1987:36 )) 
 +  * **[[wiki:karawane|Karawanenführer]]** sind oft auch Händler. 
 +  * **Tajir, Tâgir Mtadschiri** (Swahili) < arab. تَجَرَ‎ tajara 'handeln'\\ arabische Händler am Indischen Ozean, etwa tajir al-mamalık 'Händler der Mameluken' → [[wiki:safari|Safari]] 
 +  * **Nakhkhās**\\ Mittelalterliche Bezeichnung für Viehhändler und Sklavenhändler im islamischen Raum; Vieh und Sklaven wurden auf dem demselben Sūḳ angeboten. 
 +  * **Shasturi** `chasser les tourists´,\\ Fliegende Händler bei den Touareg im [[wiki:reisegenerationen#20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] 
 +  * **Soḥer**, Saher סֹחֵר (hebr.) < //sachar// `umherziehen´\\ bezeichnet im Hebräischen auch den Fahrenden Händler (( Gen 37,28; Ez 27,36; Ez 38,13; Spr 31,14; Jes 23,2.8 siehe Bibelwissenschaft: [[https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/20473/|Händler]], aus akkadisch saharu 'drehen, umrunden', übertragen auf Händler, Zauberer, Bettler.\\ ''Macintosh, A. A.''\\ //Psalm XCI 4 and the Root ‮סחר‬.//\\ Vetus Testamentum, 23.1 (1973) 56–62. [[https://doi.org/10.2307/1517405|DOI]].\\ ''Ann Jeffers''\\ //Magic and divination in ancient Palestine and Syria.//\\ Leiden 1996: Brill, S. 117f. )). Die Literatur über jüdische Händler scheint nahezu ausschließlich auf hebräisch vorzuliegen ((etwa: דן, ירון, and Y. Dan. “Two Jewish Merchants in the Seventh Century / שני סוחרים יהודים במאה השביעית.” Zion / ציון, vol. לו, no. א/ב, 1971, pp. 1–26. [[https://www.jstor.org/stable/23553244|Online]] )) 
 +    * ''Goitein, Shlomo Dov''\\ //Letters of Medieval Jewish Traders.//\\ XVIII, 359 S. Princeton, NJ 1973: Princeton University Press.\\ U.a.: Merchant-Banker, Scholar, and Communal Leader 
 +    * ''Verlinden, Ch.''\\ //Marchands chrétiens et juifs dans l’Etat mameluk au début du [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 15. Jahrhundert|XVe siècle]] d’après un notaire vénitien//.\\ Bulletin de l’Institut historique belge de Rome, 51 (1981) 19-86.  
 + 
 +===== Fernhandelsnetzwerke =====  
 + 
 +Überregionaler und transkontinentaler Handel kann Spuren hinterlassen und damit Wege und Zentren kennzeichnen, wenn der Ursprung der Artefakte und Materialien bestimmbar ist, also etwa: 
 +  * Bernstein 
 +  * Münzen 
 +  * Rohstoffe mit chrakteristischer Zusamensetzung, beispielsweise Kupfer 
 +Deren massenhaftes Vorkommen kann nur mit fahrenden Händlern erklärt werden, die wiederum systematisch Waren von A nach B und von B nach A brachten. Das Ziel des Fahrenden Händlers - Gewinn zu erwirtschaften - setzt einen Ortswechsel voraus, damit ein Mehrwert entstehen kann. Untrennbar verbunden sind damit die Funktionen von: 
 +  * **begehbaren Strecken**, also\\ [[wiki:weg|Wege]], Brücken, Fähren, [[wiki:routen|Routen]], [[wiki:alpenpaesse|Pässe]], Furten, Häfen 
 +  * **verfügbaren [[wiki:transport|Transport]]mitteln**, also 
 +    * [[wiki:traeger|Träger]] mit [[wiki:gepaeck|Gepäck]] und [[wiki:tragetechniken|Tragetechniken]], 
 +    * [[wiki:lasttier|Lasttiere]] oder [[wiki:zugtier|Zugtiere]],  
 +    * [[wiki:fuhrwerke|Fuhrwerke]]: [[wiki:wagenbau|Wagen]], [[wiki:kutschen|Kutschen]] oder [[wiki:karre|Karren]]; 
 +  * **[[wiki:navigation|Navigation]]**, also\\ [[wiki:fuehrer|Führer]] oder Leitsysteme 
 +  * **Schutz**, also\\ Wächter, Geleit, sichere Handelswege 
 +  * **Rückzugsräume**, also\\ [[wiki:herberge|Herbergen]], Fondaco, [[wiki:karawanserei|Karawanserai]], [[wiki:xenodochium|Xenodochien]] 
 +  * **Geld**, also\\ [[wiki:geldbeutel|Geldbeutel]], Geldgürtel, Geldstock oder ein Kreditsystem 
 +  * **Kommunikation**, also\\ ein gemeinsames Sprachsystem wie Latein in der römischen Antike, die [[wiki:lingua_franca|Lingua franca]] im Mediterraneum, das Suaheli an der ostafrikanischen Küste, das Niederdeutsche im Hanse-Raum, das Englische als heutige Weltsprache. 
 +  * **Compliance**, also\\ die Einhaltung der Normen in der fremden Umgebung, etwa vermittelt über den [[wiki:dolmetscher|Dolmetscher]]
 + 
 +Regional mag der Fahrende Händler in der Lage sein, alle Funktionen selbst auszuüben. Fernhandel, voluminöse und wertvolle Waren erforderten ein entsprechendes Organisationssystem, also etwa ein Fuhrwesen mit Fuhrleuten, [[wiki:geleitswesen|Geleitswesen]], Genossenschaften, [[wiki:karawane|Karawanen]], [[wiki:safari|Safari]], Händlergilden, Söldnergilden, Handelskompanien. 
 + 
 +  * ''Eric H. Mielants''\\ //The origins of capitalism and the "rise of the west" revisited//.\\ Diss. VIII 301 S. State University of New York at Binghamton 2001. X, 241 S. New Delhi 2013: Munshiram Manoharlal.\\ Der Autor untersucht die Organisationsformen der großen Handelsräume (Zentralasien, Chinesisches Meer, Indischer Ozean, Transsahar u.a.) und weist u.a. darauf hin, dass für Südostasien vergleichbare Organisationsformen nahezu unbekannt sind (S. 100). Ein weiterer Unterschied ist, dass Kaufleute in Südindien von der politischen Teilhabe ausgeschlossen waren (S. 100). 
 +  * ''Bentley, Jerry H.''\\ //Old World Encounters: Cross-Cultural Contacts and Exchanges in Pre Modern Times.//\\ VIII, 220 S. New York 1993: Oxford University Press. 
 +  * ''Mair, Victor H.'' (Hg.)\\ //Contact and exchange in the Ancient World.//\\ Honolulu 2006: University of Hawai’i Press. 
 +  * ''Subrahmanyam, Sanjay''\\ //Merchant Networks in the Early Modern [[wiki:welt|World]] 1450-1800.//\\ (=Expanding world8) 432 S. London 2016: Routledge. [[https://doi.org/10.4324/9781315249124|DOI]] 
 +    * M. E. Bratchel\\ Italian merchant organization and business relationships in early Tudor London 
 +    * Paul E. Lovejoy\\ The role of the Wangara in the economic transformation of the central [[wiki:sudan|Sudan]] in the [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 15. Jahrhundert|15th]] and [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|16th ]] centuries 
 +    * Wang Gungwu\\ Merchants without empire: the Hokkien sojourning communities 
 +    * Sanjay Subrahmanyam\\ Iranians abroad: intra-Asian elite migration and early modern [[wiki:staaten|state]] formation 
 +    * Cemal Kafadar\\ A death in Venice (1575): Anatolian Muslim merchants trading in the Serenissima 
 +    * Levon Khatchikian\\ The ledger of the merchant ''Hovhannes Joughayetsi'' 
 +    * Sinnappah Arasaratnam\\ The Chulia Muslim merchants in southeast [[wiki:routen_in_asien|Asia]], 1650-1800 
 +    * Niels Steensgaard\\ Consuls and nations in the [[wiki:levante|Levant]] from 1570 to 1650 
 +    * F. W. Carter\\ The commerce of the Dubrovnik Republic, 1500-1700 
 +    * Gershom David Hundert\\ The role of the Jews in commerce in early modern Poland-Lithuania 
 +    * Robert Brenner\\ The social basis of English commercial expansion, 1550-1650 
 +    * Bruce G. Trigger\\ The French presence in Huronia: the structure of Franco-Huron relations in the first half of the [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 17. Jahrhundert|17th]] century 
 +    * Rae Flory, David Grant Smith\\ Bahian merchants and planters in the  half of the [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 17. Jahrhundert|17th]]and early [[wiki:reisegenerationen#18. Jahrhundert|18th]] centuries 
 +    Daniel H. Usner Jr.\\ American Indians on the cotton [[wiki:frontier|frontier]]: changing economic relations with citizens and slaves in the Mississippi [[wiki:territorien|territory]] 
 +  * ''Yokkaichi, Yasuhiro''\\ //The Maritime and Continental Networks of Kīsh Merchants under Mongol Rule: The Role of the [[wiki:indik|Indian Ocean]], Fārs and Iraq.//\\ Journal of the Economic and Social History of the Orient 62.2-3 (2019) 428–63. [[https://www.jstor.org/stable/26673136|Online]] . 
 +  * ''Barkhoff, J.''; ''Eberhart, H.'' (Hg.)\\ //Networking across borders and [[wiki:frontier|frontiers]]. Demarcation and connectedness in European Culture and Society//.\\ (=Grazer Beiträge zur Europäischen Ethnologie, 14) 264 S. Frankfurt u. a. 2009: Lang. [[https://d-nb.info/997135085/04|Inhalt]] 
 + 
 +==== Fahrtgenossenschaften (Hansen) im Raum von Ostee und Nordsee ====  
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 +Unter Hanse wird heute vorwiegend der Zusammenschluss von Handelsstädten ab dem [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 12. Jahrhundert|13. Jahrhundert]] verstanden, deren System den Raum von heute 25 europäischen Ländern verband. 
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 +Älter ist jedoch die Hanse (auch: Hansen, Heinsen) als eine Fahrtgenossenschaft von Fernhändlern, die mit ortsfesten Gilden verbunden, jedoch von diesen verschieden war, indem die Beteiligten ursprünglich einen zeitlich befristeten Zusammenschluss für eine [[wiki:fahrt|Fahrt]] bildeten. Ein Vorbild lässt sich in den germanischen //fara// finden, wobei deren //faramanni// durch Sippenzugehörigkeit verbunden waren. Bedeutungsgleich sind althochdeutsches //hansa// ‘Kriegerschar, Gefolge’ (9. Jh.), altenglisches //hōs// ‘Gefolge, Gemeinschaft’ und gotisches //hansa// ‘Schar, Kohorte, Menge', etymologisch möglicherweise abgeleitet aus germ. //*hans(s)ō// 'das Zusammenfassen' und darüber mit 'Hand' verwandt (([[https://www.dwds.de/wb/HanseHanse]], bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, abgerufen am 26.08.2023)). 
 + 
 +1335 findet sich in Stendal die //gulda navigantium// (gulda severen, id est navigancium) als mobiler Schiffergilde zuerst neben der ortsfesten //gulda mercatorum//, während sie später in derselben aufging. Die ältesten bekannten Vorläufer finden sich seit dem [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 8. Jahrhundert|8.]]/[[wiki:reisegenerationen#9. und 10. Jahrhundert|9.]] Jahrhundert in Schutzgilden in Nordwesteuropa und England mit dem Zweck, sich bei Schiffbruch, Piraterie und in anderen Notsituationen gegenseitig zu helfen. In Valenciennes finden sich in der Mitte des [[wiki:reisegenerationen#Seit dem 11. Jahrhundert|11. Jahrhunderts]] die »//hanseurs//«.[[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/vuf/article/view/15772|Online]] 
 + 
 +  * **2023** //Immer weiter. Die Hanse im Nordatlantik.//\\ Ausstellung im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM)/ Leibniz-Institut für Maritime Geschichte vom 24. März 2023 bis 2024. 
 + 
 +  * ''Tobias Boestad''\\ //Merchants and [[wiki:gast|Guests]]: Laws and Conditions of Baltic Trade Hospitality, Twelfth–Fourteenth Centuries.//\\ S. 85–  in: Nauman, S., Jezierski, W., Reimann, C., Runefelt, L. (Hg.): Baltic Hospitality from the Middle Ages to the Twentieth Century. Palgrave Studies in Migration History. Palgrave Macmillan, Cham 2022. [[https://doi.org/10.1007/978-3-030-98527-1_4|DOI]]  
 +  * ''Henning, R.''\\ //Die germanische [[wiki:fahrt|fara]] und die faramanni.//\\ Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 36 (1892) 316–326. [[https://www.jstor.org/stable/20650943|Online]] 
 +  * ''Irsigler, Franz''\\ //Fernhandel, Märkte und Messen in vor-und frühhansischer Zeit.//\\ S. 23-33 in: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos. Lübeck 1999: Schmidt Römild. 
 +  * ''Irsigler, Franz''\\ //Zur Problematik der Gilde-und Zunftterminologie.//\\ S. 53-70 in: Gilden und Zünfte (=Vorträge und Forschungen 29) 1985. [[https://doi.org/10.11588/vuf.1985.0.15772 |DOI]]  
 +  * ''Kattinger. Detlef''\\ //Die Gotländische Genossenschaft: der frühhansisch-gotländische Handel in Nord- und Westeuropa.//\\ (=Quellen und Darstellungen zur hansischen Geschichte, N.F., 47) X, 529 S. Köln 1999: Böhlau. 
 +  * ''Kleinschmidt, Christian''\\ //Zwischen Eigeninitiative, Vergemeinschaftung und herrschaftlich-staatlichem Schutz. Aushandlungsprozesse kaufmännischer Sicherheit vom Frühmittelalter bis ins [[wiki:reisegenerationen#20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]].//\\ S. 197-210 in: Sicherheitsakteure. Baden-Baden 2018: Nomos. 
 +  * ''Rasa Mažeika''\\ //Of cabbages and knights: trade and trade treaties with the infidel on the northern [[wiki:frontier|frontier]], 1200–1390//.\\ Journal of Medieval History, 20.1 (1994) 63-76, [[https://doi.org/10.1016/0304-4181(93)00740-F|DOI]]\\ Über das Wechselspiel zwischen den heidnischen Litauern und dem Deutschen Orden, die gleichzeitig Handel und Krieg mit- und gegeneinander führten. 
 +  * ''Müller-Boysen, Carsten''\\ //‘Félagi, mötunautr, háseti‘ und ‘gildbrothær‘: Die Spuren genossenschaftlicher Organisationsformen unter Kaufleuten im frühmittelalterlichen Skandinavien.// S. 13–26 in: Nils Jörn, Detlef Kattinger‚ Horst Wernicke (Hg.): Genossenschaftliche Strukturen in der Hanse. Köln 1999: Böhlau.\\ Félagi ' Partner', '[[https://skaldic.abdn.ac.uk/m.php?p=onwword&i=58021|mötunautr]] 'Tischgenosse', háseti 'Matrose' 
 +  * ''Max Pappenheim''\\ //Die altdänischen Schutzgilden, ein Beitrag zur Rechtsgeschichte der germanischen Genossenschaft.// (=Habilitationsschrift ) IX, 516 S. Breslau 1885: W. Koebner. [[https://www.kb.dk/e-mat/dod/130021925145-color.pdf|Online]] 
 +  * ''Maria Seier''\\ //Ehre auf [[wiki:reisen|Reisen]]. die Hansetage an der Wende zum [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] als Schauplatz für Rang und Ansehen der Hanse(städte)//.\\ FernUniversität Hagen (=Kieler Werkstücke E, 14) 148 S. Frankfurt am Main 2017: Peter Lang [[https://d-nb.info/1124927565/04|Inhalt]]  
 +  * ''W. Stein''\\ //Die Hansebruderschaft der Kölner Englandfahrer und ihr Statut vom Jahre 1324//.\\ Hansische Geschichtsblätter 24 (1908) 197–240 
 +  * ''Weczerka, Hugo''\\ //Les [[wiki:routen|routes]] terrestres de la Hanse.//\\ S. 85-105 in: L'homme et la route en Europe occidentale au Moyen Âge. Deuxième journées internationales d'histoire, 20-22 septembre 1980. Auch 1982 
 +  * ''Werveke, Hans van'' (Hg.)\\ Verspriede opstellen over economische en sociale geschiedenis van de Middeleeuwen. (=Miscellanea Mediaevalia ) XLIII, 402 S. Gent 1968. [[http://opac.regesta-imperii.de/lang_de/anzeige.php?sammelwerk=Miscellanea+Mediaevalia+verspriede+opstellen+over+economische+en+sociale+geschiedenis|Inhalt]]. Darin u.a.: 
 +    * Hans Van Werveke\\ »Hansa« in Vlaanderen en angrenzende gebieden. (zuerst: 42 S. Brugge 1953: De Tempel.) 
 +    * Hans Van Werveke\\ Das Wesen der flandrischen Hansen (zuerst 1958) 
 +  * ''C. Wyffels''\\ //De Vlaamse Hanze van London op het einde van de [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 12. Jahrhundert|XIIIe eeuw]].//\\ Handelingen van het Genootschap voor Geschiedenis gesticht onder de benaming Société d'Emulation te Brugge. Driemaandelijks Tijdschrift voor de Studie van Geschiedenis en Oudheden van Vlaa, 47 (1960) 5-30 
 + 
 +==== Die Hokkien aus Fujian im Chinesischen Meer ==== 
 + 
 +  * ''Chin, J. K.''\\ //Junk Trade, Businesss Networks and Sojourning Communities.\\ Hokkien Merchants in Early Maritime Asia.//\\ Journal of Chinese Overseas, 6.2 (2010) 157-215. [[https://doi.org/10.1163/179325410X526104|DOI]] 
 +  * ''Chen Dasheng'', ''Denys Lombard''\\ //Foreign Merchants in Maritime Trade in Quanzhou (‘Zaitun’): Thirteenth and Fourteenth Centuries.//\\ S. 19–24 in: Denys Lombard, Jean Aubin (Hg.): Asian Merchants and Businessmen in the Indian Ocean and the China Sea. Oxford 2000: Oxford University Press. 
 +  * ''Wang Gungwu''\\ //Merchants without Empire: The Hokkien Sojourning Communities.//\\ S. 400–421 in: James D. Tracy (Hg.): The Rise of Merchant Empires. Long Distance-Trade in the Early Modern World, 1350–1750. Cambridge 1990: Cambridge University Press. 
 +  * ''Wang Gungwu''\\ //The Nanhai Trade: Early Chinese Trade in the South China Sea.//\\ Singapore 2003: Eastern Universities. 
 +  * ''Pearson, Richard'', ''Li Min'', ''Li Guo''\\ //Port, City, and [[wiki:hinterland|Hinterlands]]: Archaeological Perspectives on Quanzhou and its Overseas Trade.//\\ S. 177–235 in: Angela Schottenhammer (Hg.): The Emporium of the World: Maritime Quanzhou, 1000–1400. Leiden 2001: Brill. 
 +  * ''Ptak, Roderich''\\ //Merchants and Maximization: Notes on Chinese and Portuguese Entrepreneurship in Maritime Asia, c. 1350–1600.//\\ In: Karl Anton Sprengard, Roderich Ptak (Hg.): Maritime Asia: Profit Maximization, Ethics and Trade Structure, c. 1300–1800. Wiesbaden 1994: Harrassowitz. 
 +  * ''Ptak, Roderich''\\ //Ming Maritime Trade to Southeast Asia, 1368–1567: Visions of a ‘System.’//\\ S. 157–191 in: Claude Guillot, Denys Lombard, Roderich Ptak (Hg.): From the Mediterranean to the China Sea: Miscellaneous Notes. Wiesbaden 1998: Harrassowitz. 
 +  * ''Ptak, Roderich''\\ //China’s Seaborne Trade with South and Southeast Asia (1200–1750).//\\ Aldershot 1999: Ashgate. 
 +  * ''Wheatley, Paul''\\ //Geographical Notes on some communities involved in Sung Maritime Trade.//\\ Journal of the Malayan Branch of the Royal Asiatic Society 32.2 (1961) 5–140. 
 + 
 +==== Karimi und der Seehandel im Indischen Ozean ====  
 + 
 +  * **Karimi** von Ägypten aus im Raum des Indischen Ozeans\\ Sultan Barsbay (1369–1438) begründete in Kairo das Gewürzhandelmonopol, das von der Karimiya-Gruppe dominiert wurde. 
 +    * ''Ashtor, E.''\\ The Kārimı Merchants.\\ Journal of the Royal Asiatic Society 88.1-2 (1956) 45–56. [[https://doi.org/10.1017/S0035869X00114455 |DOI]] [[https://www.jstor.org/stable/25222787|Online]]\\ Der Autor zieht seine Informationen aus der bis dato unveröffentlichten Chronik Inbā' al-ghumr bi-abnā al-'umr von Ibn Ḥajar al-'Asqalānī (gest. 1449), MS. Konstantinopel, Yeni Cami 814, sowie aus dem Werk ad-Ḍau' al-lāmi' fī a'yān al-qarn al-tāsi' von al-Sakhāwī (gest. 1497), Kairo, 1353-1355. 
 +    * ''Walter Joseph Fischel''\\ //Über die Gruppe der Kārimī-Kaufleute. Ein Beitrag zur Geschichte des Orienthandels Ägyptens unter den Mameluken//.\\ Analecta orientalia. Commentationes scientificae de rebus orientis antiqui, Roma: Pontificio Istituto Biblico, 14.1 (1937) 
 +    * ''Goitein, S. D.''\\ //New Light on the Beginnings of the Kārim Merchants.//\\ Journal of the Economic and Social History of the Orient 1.2 (1958) 175–84. [[https://doi.org/10.2307/3596014|DOI]]. 
 +    * ''Hall, Kenneth R.''\\ //Ports of Trade, Maritime Diasporas, and Networks of Trade and Cultural Integration in the Bay of Bengal Region of the Indian Ocean: c. 1300–1500.//\\ Journal of the Economic and Social History of the Orient 53.1-2 (2010) 109–145. [[https://www.jstor.org/stable/25651214|Online]].\\ Die Studie untersucht die Zugehörigkeit zu Handelsgemeinschaften und deren Beziehungen zu den regional vernetzten Handelshäfen mit den regionalen kulturellen und wirtschaftlichen Folgen vor der Eroberung der Molukken durch die Portugiesen 1511. 
 +    * ''Subhi Yanni Labib''\\ //Die Karimiya-Kaufleute und der ägyptische Handel im Mittelalter//.\\ Bulletin de la Société d'Etudes historiques et géographiques 4 (Mai 1952) 
 +    * ''Subhi Yanni Labib''\\ //Les Marchands Karimis en Orient et sur l’Ocean Indien//.\\ S. 209–214 in Michel Mollat (Hg.): Sociétés et Compagnies de Commerce en Orient et dans l’Océan Indien. SEVPEN, Paris, 1970.  
 +    * ''Gaston Wiet''\\ //Les Marchands d'épices sous les sultans mamlouks.//\\ (=Cahiers d'histoire égyptienne, 7.2) 147 S. Le Caire, Cahiers d'histoire égyptienne, 1955.\\ Der Autor findet den Namen des späteren Netzwerks (9. bis 15. Jahrhundert nach Christus) in der Kaufmannsfamilie von Karim al-Yaman, die den Handel zwischen Hedschas, Zentralasien, Takrur, Abessinien und insbesondere Indien aufbauten und die Waren an die Einzelhändler in den Souks (Mutasabbib) verkauften. 
 +    * ''Sato, Tsugitaka''\\ //Slave Traders and Kārimī Merchants during the Mamluk Period: A Comparative Study.//\\ Mamlūk Studies Review 10.1 (2006) 141–156 [[https://doi.org/10.6082/M1125QSQ|DOI]] 
 + 
 +==== Ortogh und Karawanenhandel durch Zentralasien ====  
 + 
 +Der [[wiki:karawane|Karawanen]]handel zwischen [[wiki:europa|Europa]], Nahem Osten und China wuchs seit der Han-Dynastie (ab 206 BC) nahm seit der Songzeit (ab 960 n. Chr.) ab und existierte im späten [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]] nicht mehr. 
 +In der Mongolenzeit ab Mitte des [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 12. Jahrhundert|13. Jahrhunderts]] belebte sich der Handel, nahm jedoch in der anschließenden Ming-Herrschaft ab 1368 wieder ab, bis er im [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 17. Jahrhundert|17. Jahrhundert]] unbedeutend wurde.  
 +  * **Ortogh**, ortoq, aus dem türk. ortaq 'Partner', mongol. ортог, pers. urtak, chin. wotuo 斡脱\\ ''Dschingis Khan'' ließ Familienangehörige und Militärkommandanten Mittelsmänner für den Handel suchen, meist aus dem Raum Turkestan, meist muslimische Uiguren. 1268 gründete ''Kublai Khan'' eine zentrale Verwaltung über die Ortogh, auch mit bankähnlichen Funktionen. Solche Handelspartnerschaften bestanden auch mit Kaufleuten aus Ost-, Zentral- und Westasien sowie Europa, wie etwa der Familie von ''Mattheo'' und ''Marco Polo''. Nach dem Ende der chinesischen Mongolenherrschaft wurde das System in China bedeutungslos, in der Ming-Dynastie bezeichnete ortogh jeden Kaufmann. 
 +    * ''Allsen, Thomas T.''\\ //Mongolian Princes and their Merchant Partners.//\\ Asia Major 2 (1989) 83–126. 
 +    * ''Biran, Michal''\\ //Culture and Cross-Cultural Contacts in the Chaghadaid Realm : 1220-1370 : Some Preliminary Notes.//\\ Chronica, január (2007) 26-43.  
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 +==== Die Wangara vom Niger im Raum der Transsahara-Routen ====  
 +→ [[wiki:transsahara|Transsahara]], [[wiki:routen_in_afrika|Routen in Afrika]], [[wiki:karawane|Karawane]],  
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 +**Wangara** (= Wakore, Wankori, Ouankri, Wangarawa, Dyula, Jula, Jakhanke, Jalonke)\\ Ursprünglich wurde damit eine Untergruppe der Soninke bezeichnet, davon übertragen auf eine Kaste von Fernhändlern mit Hauptsitz im malischen Dia. Sie dominierten den Transsahara- und Transsahel-Handel insbesondere mit Gold. Wangara bezeichnet auch das Land südlich von Timbuktu und Agadez (Bilad-Al-Sudan 'Land der Schwarzen' oder Bilad-Al-Tibr 'Goldland'). Beschrieben werden sie bereits von ''Al-Idrisi'' (um 1100–1166), ''Al Bakri'' (1014–1094), ''Ibn Battuta'' (1304–1368?). 
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 +  * ''Mamadou Talla Mbaye''\\ //Le réseau wangara dans L'Ouest-africain à l'époque médiévale.//\\ 124 S. Paris 2019: Univ. Sorbonne. 
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 + 
 +==== Die Familien der Seerepubliken im Mediterraneum ==== 
 + 
 +  * Amalfi 839–1131 
 +  * Ancona  11. Jh. bis 1532 
 +  * Gaeta 839–1140 
 +  * Genua 958–1797 
 +  * Noli 1192–15. Jh. 
 +  * Pisa 11. Jh. bis 1406 
 +  * Ragusa 11. Jh. bis 1808 
 +  * Venedig bis 1797 
 + 
 +Die Seestädte waren oligarchische Republiken kommunalen Ursprungs, die mehr oder weniger von den einflussreichsten Kaufmannsfamilien regiert wurden. Die Seehandelsunternehmung (Commenda) entstand hier neu, weil die Funktionen von Kapitalgeber, reisendem Kaufmann und Schiffseigner verschiedenen Personen zufielen. 
 + 
 +  * ''Apellániz, F.''\\ //Venetian Trading Networks in the Medieval Mediterranean.//\\ Journal of Interdisciplinary History, 44.2 (2013) 157–179. 
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 + 
 +==== Neuzeitliche Handelskompanien ==== 
 + 
 +Neuzeitliche Handelskompanien entstanden aus regionalen Zusammenschlüssen fahrender Händler, die von den Herrschenden besonders privilegiert wurden und in der Lage waren, ein interkontinentales Fernhandelsnetz aufzubauen, also über das geographische Wissen und die Transportmittel (Schiffe, Navigation) verfügten sowie die Fähigkeit besaßen, sich auch in fremder Umgebung militärisch durchzusetzen. Anders als ihre Vorläufer waren die neuzeitlichen Handeskompanien in der Lage, ihre Netzwerke über mehrere Weltmeere zu entwickeln. 
 + 
 +Die technischen Voraussetzungen dazu waren aus europäischer Sicht gegeben nach 
 +  * der Entdeckung Amerikas 1492 durch ''Christoph Kolumbus'' 
 +  * der Umschiffung Afrikas und dem Aufbau des Seewegs nach Indien 1488/1498 durch ''Bartolomeo Dias'' 
 +  * sowie nach der ersten Weltumsegelung 1519–1522 durch ''Ferdinand Magellan''.  
 +Während die Entdeckungsphase von Portugal, Spanien und den italienischen Seerepubliken dominiert wird, verlagert sich die Phase des Handels nach Nordeuropa. Die portugiesischen und spanischen Häfen in Übersee blieben allen anderen Nationen verschlossen. 1602 gründeten zuvor konkurriende Kaufleute die niederländische VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie) mit anfangs 1.800 Investoren. Dies ermöglichte große Flotten, eine Verteilung des Risikos und langfristige Unternehmungen. Die erste Flotte der VOC lief im Dezember 1603 aus und vertrieb die Portugiesen von den Molukken. Die VOC gründete eigene Stützpunke u.a. auf Ceylon und in Indien. 
 + 
 +^ Gründung ^ Land ^ Name ^ Fernhandelsraum ^ 
 +^ 1482 | Portugal | Companhia da Guiné | Afrika | 
 +^ | | | | 
 +^ 1552 | England | Society of Merchant Venturers | Nordamerika | 
 +^ 1553 | England | Company of Merchant Adventurers to New Lands | Kleinasien, Cathay | 
 +^ 1594 | Niederlande | Compagnie van Verre (= Kompanie für die Ferne) | Südostasien | 
 +^ | | | | 
 +^ 1600 | England | East India Company | Indien, Südostasien | 
 +^ 1602 | Niederlande | Verenigde Oostindische Compagnie VOC | Südostasien | 
 +^ 1606 | England | Virginia Company | Nordamerika | 
 +^ 1616 | Skandinavien | Danish East India Company | Indien | 
 +^ 1616 | England | Somers Isles Company| Bermudas | 
 +^ 1618 | England | Guinea Company | Afrika | 
 +^ 1621 | Niederlande | Westindische Compagnie WIC | Amerika | 
 +^ 1625 | Frankreich | Compagnie de Saint-Christophe | Karibik | 
 +^ 1626 | Skandinavien | Swedish South Company | Nordamerika | 
 +^ 1627 | Frankreich | Compagnie de la Nouvelle-France | Kanada | 
 +^ 1628 | Portugal | Portuguese East India Company | Nordamerika | 
 +^ 1629 | England | Massachusetts Bay Company | Nordamerika | 
 +^ 1629 | England | Providence Island Company | Karibik, Nicaragua | 
 +^ 1635 | England | Courteen association | Indien | 
 +^ 1635 | Frankreich | Compagnie des Îles de l'Amérique | Karibik | 
 +^ 1649 | Skandinavien | Swedish Africa Company | Afrika | 
 +^ 1649 | Portugal | Companhia Geral do Comércio do Brasil| Brasilien | 
 +^ 1664 | Frankreich | Compagnie des Indes orientales | Indien |  
 +^ 1670 | England | Hudson’s Bay Company HBC | Kanada | 
 +^ 1682 | Deutschland |  Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie BAC | Afrika | 
 +und zahlreiche mehr ... 
 + 
 +=== Literatur === 
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 +    * Guido van Meersbergen\\ Diplomacy in a Provincial Setting: The East India Companies in Seventeenth-Century Bengal and Orissa 
 +    * Fuyuko Matsukata \\ Contacting Japan: East India Company Letter to the Shogun 
 +    * Martha Chaiklin \\ Surat and Bombay: Ivory and Commercial Networks in Western India  
 +    * Ghulam Nadri\\ Interdependence, Competition, and Contestation: The English and the Dutch East India Companies and Indian Merchants in the Seventeenth and Eighteenth Centuries  
 +    * Martine van Ittersum \\ Empire by Treaty? The role of written documents in European overseas expansion, 1500-1800  
 +    * Adam Clulow\\ 'Great help from Japan': The Dutch East India Company's Experiment with Japanese Soldiers  
 +    * Peter Good\\ The East India Company and the foundation of Persian Naval Power in the Gulf under Nader Shah, 1734-47  
 +    * Tonio Andrade\\ Epilogue: The Dutch East India Company in Global History: A Historiographical Reconnaissance 
 +  * ''Eberhard Schmitt'', ''Thomas Schleich'', ''Thomas Beck'' (Hg.)\\ //Kaufleute als Kolonialherren. Die Handelswelt der Niederländer vom Kap der Guten Hoffnung bis Nagasaki 1600–1800//\\ (= Schriften der Universitätsbibliothek Bamberg, 6). Bamberg 1988: Buchner → [[wiki:ausstellungsliste_handel_waren|Ausstellungen]] 
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 + 
 +==== Ausbreitung von Religionen entlang älterer Handelswege ==== 
 + 
 +  * ''Giotto Dainelli''\\ //Missionari e mercadanti rivelatori dell'Asia nel medio evo//.\\ (=Conquista della terra; esploratori e esplorazioni, 5) VI, 387 S. Ill., Karten. Torino 1960: Unione Tip.-Ed. 
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 +  * ''Jason Emmanuel Neelis''\\ //Early Buddhist Transmission and Trade Networks: Mobility and Exchange within and beyond the Northwestern Borderlands of South Asia//.\\ (= Dynamics in the History of Religions, 2). Leiden 2011: Brill. Inhalt u.a.:\\ Road Map for [[wiki:traveller|Travelers]]; Models for the Movement of Buddhism; Merit, Merchants, and the Buddhist Sangha ... Cross-Cultural Transmission in Northwestern Contact Zones; Saka Migrants and Mediators between Central Asia and South Asia ... Trade Networks in Ancient South Asia ; Northern Route ([[wiki:grand_trunk_road|Uttarapatha]]) ; Southern Route (Daksinapatha) ; Seaports and Maritime Routes across the [[wiki:indik|Indian Ocean]]; Old Roads in the Northwestern Borderlands... [[wiki:routen|Routes]] of Buddhist Missionaries and Pilgrims to and from Gandhara ... Capillary Routes of the Upper Indus ... Long-Distance Transmission to Central Asian Silk Routes and China; [[wiki:seidenstrasse|Silk Routes]] of Eastern Central Asia 
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 +===== Literatur und Verweise ===== 
 +→ [[wiki:ausstellungsliste_handel_waren|Ausstellungsliste Handel & Waren]]\\  
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 +→ [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert#Der Seeweg nach Indien nach 1500|Der Seeweg nach Indien nach 1500]] \\  
 +→ Listen von [[wiki:liste_aller_listen#listen_von_figuren|Figuren]]\\  
 +→ Zeitleiste [[wiki:Zeitleiste beispielhafter Figuren|beispielhafter Figuren]] 
 +==== Handel und Transport in vorgeschichtlicher Zeit ====
  
-==== Literatur ==== 
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 +==== Handel und Transport in antiker Zeit ====
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 +    * ''Johann Georg Specht''
 +    * ''Paul Lochner''
 +    * ''Georg Johannes Conrat''
 +    * ''Daniel Amman''
 +    * ''Sigismund Natter''
 +    * ''Johann Georg Bensperg''
 +    * ''Johann Jakob (II) Pommer''
 +    * ''Johann Michael (III) Wagner''
 +    * ''Benedikt von Hermann''
 +    * ''Erede Huigens''
 +    * sowie Listen der\\ Mitglieder der deutschen Nation Venedig, 1691-1796
 +    * Kaufleute der evangelischen Gemeinde Venedig (18. Jahrhundert)
 +    * Lehrlinge der deutschen Nation (18. Jahrhundert)
 +    * Consuln der deutschen Nation, 1746-1806
 +    * Begräbnisse der deutschen Nation, 1719-1810
 +    * Prediger der evangelischen Gemeinde Venedig, 1649-1810 
 +    * Eheschließungen und Begräbnisse der evangelischen Gemeinde Livorno, 1773-1808 
 +  * ''J. Schmidt''\\ //Dutch Merchants in 18th-century Ankara//.\\ Anatolica 22 (1996) 237-260
 +  * ''Sellers Maud''\\ //The York Mercers and Merchant Adventurers 1356-1917.//\\ Durham London 1918: Andrews.
 +  * ''Stolz, Otto''\\ //Zollwesen und Handelsverkehr in Tirol in alter Zeit//.\\ in: Klebelsberg, R. (Hrsg.): Tiroler Wirtschaft in Vergangenheit und Gegenwart, Festgabe zur 100-Jahrfeier der Tiroler Handelskammer, Bd. I, Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Tirols, Innsbruck 1951, S. 53-77
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