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wiki:das_bild_afrikas

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wiki:das_bild_afrikas [2024/01/04 11:56] – [Erfahrungen] norbertwiki:das_bild_afrikas [2024/04/14 05:53] (aktuell) norbert
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 Über Libyen, den einzigen Teil Afrikas, den die Griechen im [[wiki:reisegenerationen#Das Reisen im antiken Mediterraneum|4. Jahrhundert vor Christus]] kannten, sagte ''Aristoteles'' //»Libyen bringt immer etwas Neues.«// ((Ἀεὶ Λιβύη φέρει τι καινόν. Aei Libyē pherei ti kainon.)) 300 Jahre später kannten die Römer bereits größere Teile Afrikas, doch blieb die Erfahrung dieselbe: //»Aus Afrika kommt immer etwas Neues«// meinte ''Plinius der Ältere'' ((Ex Africa semper aliquid novi, Naturalis historia 8,42)). Das wurde bis ins [[wiki:reisegenerationen#20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] hinein zitiert und auch der Film //Out of Africa// (1985, Regie ''Sydney Pollack'') nach der Vorlage von ''Tanja Blixen'' (London 1937) ist nur das verkürzte Zitat: //Out of Africa, always something new//, lateinisch //»Semper Afrika ...«//. Über Libyen, den einzigen Teil Afrikas, den die Griechen im [[wiki:reisegenerationen#Das Reisen im antiken Mediterraneum|4. Jahrhundert vor Christus]] kannten, sagte ''Aristoteles'' //»Libyen bringt immer etwas Neues.«// ((Ἀεὶ Λιβύη φέρει τι καινόν. Aei Libyē pherei ti kainon.)) 300 Jahre später kannten die Römer bereits größere Teile Afrikas, doch blieb die Erfahrung dieselbe: //»Aus Afrika kommt immer etwas Neues«// meinte ''Plinius der Ältere'' ((Ex Africa semper aliquid novi, Naturalis historia 8,42)). Das wurde bis ins [[wiki:reisegenerationen#20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] hinein zitiert und auch der Film //Out of Africa// (1985, Regie ''Sydney Pollack'') nach der Vorlage von ''Tanja Blixen'' (London 1937) ist nur das verkürzte Zitat: //Out of Africa, always something new//, lateinisch //»Semper Afrika ...«//.
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 ===== Der »dunkle« Kontinent =====  ===== Der »dunkle« Kontinent ===== 
-Dass die [[wiki:weltbild|Vorstellungen]] von Afrika meist schief bis falsch sind, liegt auf der Hand. Dass Reisebuchautoren gerne die [[wiki:illusionen|falschen Vorstellungen]] bedienen, um ihre Bücher verkaufen zu können, ist ebenfalls klar. Aber wieso erscheint ausgerechnet Afrika als Dunkler, Schwarzer [[wiki:kontintente|Kontinent]]? Noch im [[wiki:reisegenerationen#18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]] spöttelte ''Jonathan Swift'' (1667 1745) über die Afrika-[[wiki:kartographie|Karten]] seiner [[wiki:zeit_musse|Zeit]]: + 
-  „Die Afrika-Geographie +Dass die [[wiki:weltbild|Vorstellungen]] von Afrika meist schief bis falsch sind, liegt auf der Hand. Dass Reisebuchautoren gerne die [[wiki:illusionen|falschen Vorstellungen]] bedienen, um ihre Bücher verkaufen zu können, ist ebenfalls klar. Aber wieso erscheint ausgerechnet Afrika als Dunkler, Schwarzer [[wiki:kontintente|Kontinent]]? Noch im [[wiki:reisegenerationen#18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]] spöttelte ''Jonathan Swift'' (16671745) über die Afrika-[[wiki:kartographie|Karten]] seiner [[wiki:zeit_musse|Zeit]] ((On Poetry: A Rapsody (1733) 12, Zeile 179–182, u.a. in: The works of the Rev. Jonathan Swift, D.D., Dean of St. Patrick's, Dublin, Printed for J. Johnson [and 24 other], London, 1801, Band 8 (von 19), S. 167.\\ Zum kartographischen Hintergrund siehe:  ''Matthew Edney'': //A Misunderstood Quatrain//. 15.12.2018 [[https://www.mappingasprocess.net/blog/2018/12/15/a-misunderstood-quatrain|Online]] )): 
-  ist Lückenfüller-Phantasie. +  „So geographers, in Afric maps, 
-  Wo man nichts einzutragen fand+  With savage pictures fill their gaps
-  erscheint ein wilder Elefant.“+  And o’er unhabitable downs 
 +  Place elephants for want of towns.“
 Wer nicht auf eigene Reiseerfahrungen zurückgreifen kann, ist auf die Medien angewiesen. Das Bild von Afrika wächst heran über Kinderbücher //(Zehn kleine Negerlein),// Abenteuerbücher und Filme //(Tarzan)// und so fort. Die ernsthafte Berichterstattung ist rar und stellt meist ab auf medienwirksame Themen. Dann ist Afrika ist ein Kontinent der [[wiki:katastrophe|Katastrophen]]: Vetternwirtschaft, Korruption, Laissez-faire beherrrschen das Bild; die Somalisierung wurde zum festen Begriff: Auflösung der [[wiki:staaten|Staatlichkeit]], Anarchie, Kriegsherren bedienen sich der Kindersoldaten. Damit einher gehen Mord und Massenmord (Ruanda), Hunger (Sahel) und Seuchen (AIDS und Ebola). Manche sprechen vom Dreißigjährigen Krieg Afrikas. Da kann man nur auf einen „Westfälischen Frieden“ hoffen. Wer nicht auf eigene Reiseerfahrungen zurückgreifen kann, ist auf die Medien angewiesen. Das Bild von Afrika wächst heran über Kinderbücher //(Zehn kleine Negerlein),// Abenteuerbücher und Filme //(Tarzan)// und so fort. Die ernsthafte Berichterstattung ist rar und stellt meist ab auf medienwirksame Themen. Dann ist Afrika ist ein Kontinent der [[wiki:katastrophe|Katastrophen]]: Vetternwirtschaft, Korruption, Laissez-faire beherrrschen das Bild; die Somalisierung wurde zum festen Begriff: Auflösung der [[wiki:staaten|Staatlichkeit]], Anarchie, Kriegsherren bedienen sich der Kindersoldaten. Damit einher gehen Mord und Massenmord (Ruanda), Hunger (Sahel) und Seuchen (AIDS und Ebola). Manche sprechen vom Dreißigjährigen Krieg Afrikas. Da kann man nur auf einen „Westfälischen Frieden“ hoffen.
  
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   * ''Curtin, Philip D.''\\ //The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780-1850//.\\ 2 Bde. Madison : University of Wisconsin Press, 1964.   * ''Curtin, Philip D.''\\ //The Image of Africa. British Ideas and Action, 1780-1850//.\\ 2 Bde. Madison : University of Wisconsin Press, 1964.
-  * ''Faes, Urs''\\ //Heidentum und Aberglauben der Schwarzafrikaner in der Beurteilung durch deutsche Reisende des 17. Jahrhunderts.//\\ 172 S. Diss. Phil. I Zürich. Zürich 1981: Zentralstelle der Studentenschaft.+  * ''Faes, Urs''\\ //Heidentum und [[wiki:aberglaube|Aberglauben]] der Schwarzafrikaner in der Beurteilung durch deutsche Reisende des 17. Jahrhunderts.//\\ 172 S. Diss. Phil. I Zürich. Zürich 1981: Zentralstelle der Studentenschaft.
   * ''Fischer-Kattner, Anke''\\ //Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760 bis 1860.//\\ (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 91) 584 S. Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2015.\\ Jack Bruce, Henry Salt, Antoine und Arnauld d’Abbadie als Beispiele für vorkoloniale Afrikareisende.   * ''Fischer-Kattner, Anke''\\ //Spuren der Begegnung: Europäische Reiseberichte über Afrika 1760 bis 1860.//\\ (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 91) 584 S. Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht 2015.\\ Jack Bruce, Henry Salt, Antoine und Arnauld d’Abbadie als Beispiele für vorkoloniale Afrikareisende.
   * ''Mühlebach, Michèle'', ''Bernd Roeck''\\ //"Gottes Wort und Jesu Liebe bringen die grosse Umwälzung in das Leben des Menschenfressers": das Bild des [[wiki:der_fremde|Fremden]] - eine Untersuchung von Lichtbildserie-Kommentaren verschiedener Reiseprediger der Basler Mission.//\\ 307 S. Masterarbeit Universität Zürich 2018   * ''Mühlebach, Michèle'', ''Bernd Roeck''\\ //"Gottes Wort und Jesu Liebe bringen die grosse Umwälzung in das Leben des Menschenfressers": das Bild des [[wiki:der_fremde|Fremden]] - eine Untersuchung von Lichtbildserie-Kommentaren verschiedener Reiseprediger der Basler Mission.//\\ 307 S. Masterarbeit Universität Zürich 2018
wiki/das_bild_afrikas.1704369385.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/01/04 11:56 von norbert

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