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wiki:christophorus

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Christophorus

  1. Der Christophorus ist seit 1952 das offizielle Kundenmagazin der Porsche AG.
  2. Christophorus heißen auch die Seminare der Verkehrswacht und
    die Rettungshubschrauber des ADAC
  3. Beide sind benannt nach Christophorus dem Schutzpatron der Reisenden im christlichen Glauben; er gilt als Märtyrer, manchmal auch als Heiliger, ist der christlichen Kirche jedoch eher suspekt.

Dessen griechischer Name Χριστόφορος bedeutet »Christusträger«. Dieser wird als meist bärtiger Hüne mit Stab dargestellt, der das Jesuskind auf seinen Schultern durch einen Fluss trägt. Dem christlichen Christophorus wurden die heidnischen Attribute genommen, denn der frühe Christophorus trug ein Lamm und wurde als *hundsköpfiger Riese dargestellt, der *ikonographisch dem ägyptischen Anubis entsprach.

Das älteste Bildzeugnis des Christophorus Kynokephalos - also mit Hundekopf - fand man in Toledo in einem auf Christophorus bezogenen Messtext in einem mozarabischen Sakramentar.
1147 zeigt eine ganzseitige Federzeichnung im Martyriologium des heiligen Usuardus zum 25. Juli, dem Tag des Christophorus, die Figur mit Löwenkopf, gezeichnet zwischen 1138 und 1147 im Kloster Zwiefalten 1)

Sein ältester Name Reprobus (lat.), rebrebos (griech.), rabrab (alt-aram.) bedeutet `Der Verworfene«´ 2).

Die christliche Figur des Christophorus ist ein Seelenbegleiter (»Psychopompos«) wie die heidnischen »liminal deities« der Antike (Hermes, Merkur, Anubis, Pushan u.a.). Diese halfen den Seelen der Verstorbenen über den Fluss des Todes in die Unterwelt: Anubis übergab die Seele an Toth, Hermes an Charon, Christophorus jedoch an Petrus, denn die christliche Lehre hatte die Verdammnis durch die Erlösung ersetzt.

Christophorus gehört zur Gruppe der 12 (manchmal 14) Nothelfer im christlichen Glaubenssystem. Ethnologisch gehört er zu den »liminal deities«, weil er bei Grenzüberschreitungen hilft, hier also das Durchschreiten eines Flusses oder die Begleitung der Seele ins Jenseits. Seine Bedeutung als Beschützer der *Reisenden, sein Name und seine *Attribute verweisen gleichwohl auf viel ältere, Jahrtausende alte Wurzeln aus nomadischer Zeit, siehe *Reisegötter.

Literatur

  • Benker, Gertrud
    Christophorus, Patron der Schiffer, Fuhrleute und Kraftfahrer. Legende, Verehrung, Symbol.
    192 S. München 1975
  • W. Loeschke, S. C. Canineus, E. Redslob zum 70.Geburtstag
    Grundlegende Arbeit zur Geschichte des Heiligen Christophorus
    Berlin 1955, S. 33-82
  • Mozzoni, Loretta; Paraventi, Marta (Hrsg.)
    In Viaggio con San Cristoforo, Pellegrinaggi e Devozione tra Medio Evo e Età Moderna.
    Florenz 2000
  • P. Saintyves
    Saint Christophe: Successeur d'Anubis, d'Hermès et d'Héracle.
    Les Édition Émile Nourry, Paris 1936

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1)
Fußnote 7 in Scheil, Elfriede
Der Sinnzusammenhang zwischen wildem Mann und Totenschädel in Albrecht Dürers Paar mit Totenkopfwappen von 1503.
Zeitschrift für Kunstgeschichte 73.3 (2010) 433–44. Online mit Verweis auf Walter Loeschke: Sanctus Christophorus Caninenus S. 33–82 in: Edwin Redslob zum 70. Geburtstag: eine Festgabe. Berlin 1955
2)
Kost, Otto-Hubert 1929-2015
Christophorus: Seine Herkunft und sein Wesen
Heimbach: Patrimonium-Verlag, 2015
wiki/christophorus.1660577577.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/08/15 15:32 von norbert

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