====== Schneckenhaus ====== Die beliebte Metapher verbindet Reisen mit dessen ambivalentem Charakter zwischen Nähe und Distanz. Man will fort, aber auch die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen. Diesem Bedürfnis entsprechen [[wiki:wohnmobile|Wohnmobil]] und Wohnwagen. Im Schneckenhaus fühlt man sich auch alleine wohlig und intim geborgen, geschützt vor den Anderem und dem [[wiki:fremdes|Fremden]] und der [[wiki:wildnis|Wildnis]]. Als gegensätzliche Metapher dazu erscheint das [[wiki:himmelszelt|Himmelszelt]]. Das Schneckenhaus dient dem Rückzug nach innen, dem Sich-Verschließen gegen außen ([[wiki:cocooning|cocooning]]) und zeigt darin auch seine Schattenseite: Wer sich im Schneckenhaus verkriecht, hat Angst der [[wiki:welt|Welt]] zu begegnen. Dem [[wiki:der_fremde|Fremden]] zu begegnen mag [[wiki:angst|Angst]] auslösen und wird im Extremfall krankhaft, etwa in Form der //Mysophobie//. Dabei führt der Ekel vor Schmutz und die Angst vor einer Infektion dazu, alles zu meiden, was dem Zugriff anderer Menschen ausgesetzt ist, also Türklinken, öffentliche Toiletten, Geld, öffentliche Verkehrsmittel. [[wiki:reisende|Reisende]] kennen jedoch das Gefühl des [[wiki:staunen|Staunens]] über das Fremde, [[wiki:neugier|Neue]], Unbekannte, das so viel mehr zu bieten hat als die diffuse Angst davor. === Literatur === * ''Rita Mühlbauer, & Hanno Rink''\\ //[[wiki:Himmelszelt |Himmelszelt]] und Schneckenhaus\\ Wohnhäuser, Wohnwagen, Hütten, Zelte, Erdhäuser, Hausboote, Burgen, Baumhäuser, Schlösser, Höhlenwohnungen, Schutzdächer.\\ Ein Wohn-Poesie-Album//\\ 2. Auflage, Verlag Sauerländer Arau/Frankfurt am Main/Salzburg 1994\\