====== Hambocksland ====== Seltener Humbockerland, war ein [[wiki:jargon|Jargonausdruck]] [[wiki:fahrendes_volk|fahrender]] Musikanten aus der Pfalz für `Amerika´ ((''Marliese Fuhrmann''\\ //Kuckucksruf und Nachtigall: Die Pfälzer Wandermusikanten//.\\ Gollenstein Blieskastel 2000, S. 310)). Aus der Pfalz, dem im [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]] ärmsten Landstrich Deutschlands, wanderten viele »[[wiki:hinterwaeldler|Hinterwäldler]]« nach Amerika aus. Manche Auswanderergruppen schafften es nur bis Norddeutschland, daher finden sich dort mehrfach kleine Dörfer, die [[https://de.wikipedia.org/wiki/Amerika_(Begriffskl%C3%A4rung)|`Amerika´]] heißen. //Hambocksland// könnte die englischen Begriffe //Humbug// (Schwindel, Täuschung, Unsinn) und //Humbocks// (Predigerkanzel) verschmolzen haben ((''Johannes Ebers''\\ //Vollständiges Wörterbuch der Englischen Sprache für die Deutschen//\\ Leipzig 1793, Band 1, p. 794)), im Sinne `schöner, aber falscher Versprechungen´ ((''Vacano, Emile Mario''\\ //Moderne Vagabunden : Humbug-Reise eines Abentheurers; Seitenstück zu C. von Holtei's Vagabunden.//\\ Berlin 1862: Bloch)). »Humbug« kam in den 1840er Jahren von Nordamerika nach Deutschland ((Amerikanischer Humbug. in: Blätter für literarische Unterhaltung 1847, 1335)) und ist als englischer Jargon schon im 18. Jahrhundert belegt. Im Deutschen //»diente es zur Bezeichnung von schwindelhafter Reklame und raffinierter Übertölpelung des vertrauensseligen Publikums, worin der Spekulant und Impresario Barnum, der sogenannte king of humbug, vor allem als Meister galt«// ((''Ladendorf, Otto'': Historisches Schlagwörterbuch: Ein Versuch. Strassburg und Berlin, 1906)). ---- * //Schöne Neue Welt. [[wiki:liste_ausstellungen#Auswanderer|Auswanderung]] aus dem Rheinland nach Nordamerika vom 17. bis zum 19. Jahrhundert//. Tagung 15.05.2000 – 17.05.2000 Pulheim, Bericht in: H-Soz-Kult, 07.08.2000, .