Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Zugtier
Das älteste Zugtier vom Menschen genutzte war der Hund. Dieser zog keinen Wagen, sondern dessen Vorform, den Schlitten. Das setzte mancherlei voraus:
- die Domestikation des Hundes - sie war bereits in der Jungsteinzeit abgeschlossen
- die technische Fertigkeit, Schlitten zu bauen - also Holz- und Lederbearbeitung
- die Möglichkeit, Schlitten zu nutzen - also Schnee und Eis, zugefrorene Flüsse
- die Notwendigkeit mobil zu sein - also vor der Zeit des Ackerbaus, als Jäger, Sammler und Nomade
Diese Entwicklung vollzog sich zuerst im nördlichen Mitteleuropa und findet sich bis in die Neuzeit, als Hunde die Schäferkarren zogen.
Ein Schlitten mit Fahrwerk] bildete den ersten Wagen. Die ältesten [[wiki:raeder|Räderspuren fand man in einem Grab in Flintbek, Schleswig-Holstein. Tonmodelle von Wagen finden sich um 3.500 vor Christus im nordwestlichen Europa und zeigen zweirädrige Wagen. Die ältesten (Hirten-)götter der indoeuropäischen Völker nutzten Ziegenwagen: Hermes, Merkur, Pan u.a. Im nördlichen Iran findet sich die wilde Bezoarziege im 9. Jahrtausend v. Chr. erstmals domestiziert, in Mitteleuropa seit etwa 6.000 vor Christus.
In den Steppen zwischen Karpaten und Kaukasus sowie zwischen Levante und Mesopotamien - diente das Rind als Zugtier; die Rinderhaltung ist in Argissa-Magula in Thessalien erstmals belegt.
Das Pferd erscheint als Zugtier erst nach Erfindung des leichten zweirädrigen Streitwagens, um 2300 vor Christus in der Levante.
Literatur
Norbert Benecke
Studies on Early Dog Remains from Northern Europe
Journ. of Archaeol. Science 4, 31-49, London 1987
Norbert Benecke
Archäozoologische Studien zur Entwicklung der Haustierhaltung in Mitteleuropa und Südskandinavien von den Anfängen bis zum ausgehenden Mittelalter
Walter de Gruyter, 451 Seiten
Boessneck, J.
Die Domestikation und ihre Folgen. Zur frühen Mensch-Tier-Symbiose
Kolloquien zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie 4, 5-23, München 1983Anton Heimes
Vom Saumpferd zur Transportindustrie. Weg und Bedeutung des Straßengüterverkehrs in der Geschichte
Kirschbaum Verlag Boad Godesberg 1978, 320 S.
Peter Goebel
Zucker für den Esel. Geschichte der Güterbeförderung vom Neandertal bis Hellas
Deutscher Verkehrs-Verlag Hamburg 1971
Tünde Horváth
Die Anfänge des kontinentalen Transportwesens und seine Auswirkungen auf die Bolerázer und Badener Kulturen.
Archaeopress Gordon House 276 Banbury Road Oxford OX2 7ED
www.archaeopress.com, Archaeopress Open Access 2015, ISBN 978 1 78491 083 9 (e-Pdf)
<html><img src=„https://vg08.met.vgwort.de/na/1ebb7a19bd3c497c8d72e1f253e9a5f6“ width=„1“ height=„1“ alt=„“></html>