Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wiki:warteschlange

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen der Seite angezeigt.

Link zu der Vergleichsansicht

Beide Seiten, vorherige ÜberarbeitungVorherige Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorherige Überarbeitung
wiki:warteschlange [2021/02/02 07:10] norbertwiki:warteschlange [2021/02/02 07:12] (aktuell) norbert
Zeile 6: Zeile 6:
 Im europäischen Raum gilt:// »Wer eher kommet,der mahlet eher.«// ((''Pufendorf, Samuel von''\\ //Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre.//\\ Leipzig, 1691, S. 246)). Dasselbe Verständnis klingt auch durch im Englischen //(First come, first served)//, im Französischen //(Le premier venu engrène)// oder Italienischen //(Chi è primo al mulino primo macina)//; findet sich im übertragenen Sinne als »Welcher Wagen zuerst zur  Brücke kommt, der darf zuerst überfahren« um 1275 im Schwabenspiegel und stammt letztlich als Prioritätsgrundsatz aus dem römischen Recht //»prior tempore potior iure«// ((''Nils Uwe Borchert''\\ //„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“//\\ Seminararbeit bei Prof. Dr. Karlheinz Muscheler, Ruhr-Universität Bochum, Wintersemester 2008/2009 )). Dennoch gibt es gewisse kulturelle Unterschiede zwischen dem Anstehen an einer britischen Bushaltstelle und einem indischen Bahnhof, bei denen Körperfülle, Lautstärke, Blickkontakte und eine handvoll Geldscheine das Normverhalten beeinflussen können. Im europäischen Raum gilt:// »Wer eher kommet,der mahlet eher.«// ((''Pufendorf, Samuel von''\\ //Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre.//\\ Leipzig, 1691, S. 246)). Dasselbe Verständnis klingt auch durch im Englischen //(First come, first served)//, im Französischen //(Le premier venu engrène)// oder Italienischen //(Chi è primo al mulino primo macina)//; findet sich im übertragenen Sinne als »Welcher Wagen zuerst zur  Brücke kommt, der darf zuerst überfahren« um 1275 im Schwabenspiegel und stammt letztlich als Prioritätsgrundsatz aus dem römischen Recht //»prior tempore potior iure«// ((''Nils Uwe Borchert''\\ //„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“//\\ Seminararbeit bei Prof. Dr. Karlheinz Muscheler, Ruhr-Universität Bochum, Wintersemester 2008/2009 )). Dennoch gibt es gewisse kulturelle Unterschiede zwischen dem Anstehen an einer britischen Bushaltstelle und einem indischen Bahnhof, bei denen Körperfülle, Lautstärke, Blickkontakte und eine handvoll Geldscheine das Normverhalten beeinflussen können.
  
-''Vladimir Sorokin'' widmete seinen ersten Roman »Die Schlange« ((Die Schlange (Очередь), deutsch von Peter Urban, Haffmans, Berlin 1990, ISBN 3-2510-0168-X)) der Alltagserfahrung der Sowjetbürger, die damals statistisch ein Drittel ihres Lebens in Warteschlangen verbrachten. Er beschreibt, wie der Alltag ins Absurde abrutscht, wie Bosheit und Niedertracht Entsetzen auslösen, aber auch Frechheit, Humor und Kreativität. +''Vladimir Sorokin'' widmete seinen ersten Roman //Die Schlange// ((Die Schlange (Очередь), deutsch von Peter Urban, Haffmans, Berlin 1990, ISBN 3-2510-0168-X)) der Alltagserfahrung der Sowjetbürger, die damals statistisch ein Drittel ihres Lebens in Warteschlangen verbrachten. Er beschreibt, wie der Alltag ins Absurde abrutscht, wie Bosheit und Niedertracht Entsetzen auslösen, aber auch Frechheit, Humor und Kreativität. 
  
-Der Markt mag zu Warteschlangen führen, aber in einer Warteschlangen-Gesellschaft wird damit auch Macht ausgeübt, im Großen wie im Kleinen. Offensichtliches »queue jumping« ist Ausdruck respektlosen Verhaltens gegenüber Autoritäten und wird sanktioniert. Das hat schon Kurt Tucholsky (1890 - 1935) bemerkt als er meinte: Der Traum eines Deutschen sei es, hinter einem Schalter zu sitzen; doch sein Schicksal sei es, davor zu stehen.+Der Markt mag zu Warteschlangen führen, aber in einer Warteschlangen-Gesellschaft wird damit auch Macht ausgeübt, im Großen wie im Kleinen. Offensichtliches »queue jumping« ist Ausdruck respektlosen Verhaltens gegenüber Autoritäten und wird sanktioniert. Das hat schon ''Kurt Tucholsky'' (1890 - 1935) bemerkt als er meinte: //Der Traum eines Deutschen sei es, hinter einem Schalter zu sitzen; doch sein Schicksal sei es, davor zu stehen.//
 ---- ----
 +Juristisch-ökonomisch-soziale Untersuchungen:\\ 
 ''Katherine G. Young''\\  ''Katherine G. Young''\\ 
 //Rights and Queues: On Distributive Contests in the Modern State//\\  //Rights and Queues: On Distributive Contests in the Modern State//\\ 
wiki/warteschlange.1612249828.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/02/02 07:10 von norbert

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki