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wiki:la_la_land

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La La Land

Jargon mit der doppelten Bedeutung

  • für einen unrealistischen, aber euphorischen Zustand: Du bist ja lala oder gaga, bedingt durch illusionistisches Denken, Traumtänzerei oder Drogen 1);
    fachlich präziser: Euphemismus eines realitätsfernen Seelenzustandes, englisch: Fantasy prone personality FPP.
  • als Toponym für Los Angeles, das mit L.A. abgekürzt wird.
  • Nicht gemeint ist das Land der Lala am Luangwa im Luano-District von Sambia an der Grenze zu Simbabwe.

Zustand und Stadt sind verschiedentlich verknüpft, so etwa über Hollywood, die »Traumfabrik«. Der zersiedelte Stadtraum (»Stadtlandhybrid«) ohne urbanes Zentrum ermöglicht mehr oder weniger scharf abgegrenzte Siedlungsblöcke, in denen sich völlig unterschiedliche Milieus entwickeln, die sich unterschiedlichsten individuellen Lebensstilen öffnen, die aus Sicht anderer Lebensstile »lala« sind, auf solcherart Lebende jedoch aus großer Entfernung anziehend wirken.

Der Begriff erscheint 1958 als Musiktitel 2), beschreibt 1966 die Charaktere eines Films, eine La-La-Land Parade von »woman of means, a gun-toting attorney, a poolside gigolo, a boozy ex-starlet, a jazz junkie« 3), erscheint in Gedichten »She was in La La Land« 4) und wird ab 1986 vermehrt verwendet, etwa als mehrdeutiger Song von Stevie Wonder »Land Of La La« 5) oder als Buchtitel »In la-la land we trust« 6) und die New York Times spricht von »palmy Lala Land« 7).
In den 2000er-Jahren wird La-La-Land zunehmend inflationär verwendet, vielleicht weil es zungengerecht zu artikulieren ist und gut zur Gesellschaft der Singularitäten passst 8), sogar in einem Road Movie Porno: Malice in Lalaland 9). Den Höhepunkt setzte jedoch der gleichnamige Spielfilm 10), der gleich sieben Golden Globes abräumte für die beste Komödie, den besten Regisseur, das beste Drehbuch, die besten Darsteller (Ryan Gosling und Emma Stone), den besten Song (City of Stars) und die Filmmusik von Justin Hurwitz. Im Film verwirklichen sich Ich-bezogene, berufliche Träume - das Romantische bleibt zurück 11)

1)
William Novak
High Culture. Marijuana in the Lives of Americans. 1980, S. 157: »… the myths that every time one smokes marijuana , one is flown away to some la la land«
2)
Warren, H. (1958). The Land of La-La-La: Rock-a-Bye Baby : film
3)
Harper. (1966). Burbank, CA: Warner Home Video, Drehbuch William Goldman
4)
The Poets' Encyclopedia (Red. John Cage) 1979 S. 144
5)
(Stevie Wonder, auf dem Album In Square Circle 1985, Text: Stevland Morris
6)
Campbell, R. W. (1986). In la-la land we trust. New York: Mysterious Press; Alice in La-La-Land 1987; Sweet La-La-Land 1990
7)
19.04.1987
8)
A. Reckwitz
Die Gesellschaft der Singularitäten: Zum Strukturwandel der Moderne.
Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2019
9)
USA 2010, Lew Xypher (R), Sasha Grey als Malice. Ein an Alice im Wunderland (Lewis Carroll) angelehnter Porno, der auch außerhalb dieser Szene gerühmt wurde, zumindest von der BILD-Zeitung.
10)
La La Land, USA 2016, Damien Chazelle (R)
11)
D. Otto
Nachwort: Von La La Land zu Tralala – ein Hoch auf die verliebten Narren.
In: Lieben, Leiden und Begehren.
Springer, Berlin, Heidelberg 2018 https://doi.org/10.1007/978-3-662-54813-4_21
wiki/la_la_land.1617858902.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/04/08 05:15 von norbert

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