Ridley, Ronald
T.: The prince of antiquarians Francesco de Ficoroni. Roma Edizioni Quasar 2017Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Cicerone
Der italienisch klingende Begriff erscheint literarisch zuerst in England in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und bezeichnet ein Buch oder eine Person, die umfassend über Altertümer informiert, also einen belesenen Sammler von Antiquitäten, einen Führer durch antike Stätten oder einen gedruckten Reiseführer.
Naheliegend (jedoch unbelegt) ist es, den Begriff mit dem Römer Marcus Tullius Cicero
(106-43 BC) zu verbinden, der als berühmtester Redner seiner Zeit galt, als vorbildhafter Autor und als einzigartiger Vermittler philosophischen Wissens.
Ersterwähnt 1726 in England, in Joseph Addison
Dialogue on Medals und 1762 in the New English Dictionary. Beispielhaft im deutschsprachigen Raum wurde 1855 Burckhardt, Jacob
: Der Cicerone: eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens (Basel: Schweighauser) mit 1155 Seiten.
Joseph Addison
(1672-1719) reiste ab 1700 durch Italien, als `bearleader´ für Georg Dashwood
und Edward Wortley Montagu
(1678-1761) und ließ sich von Francesco (de') Ficoroni (1664–1747) 1) numismatisch ausbilden. Ficoroni wirkte zwar als berühmter Cicerone, könnte also bereits so bezeichnete worden sein. Addisons Werk „Remarks on several parts of Italy, &c., in the years 1701, 1702, 1703“ war erfolgreich, doch wurde Addison von Horace Walpole
kritisch bewertet: „[he] travelled through the poets, and not through Italy; for all his ideas are borrowed from the descriptions, and not from reality.“ 2)