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wiki:bosporus

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wiki:bosporus [2023/08/11 05:00] – [Literatur] norbertwiki:bosporus [2023/08/11 05:13] (aktuell) – [Bosporus] norbert
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   - 513 BC von dem persischen König ''Dareios'' anlässlich eines Feldzuges gegen die Skythen. ((''Herodot'' IV 85, 87)) Manche vermuten den Standort zwischen Anadolu Hisarı und Rumeli Hisarı. ((''Belke'' 2016, S. 161 Fußnote 3))   - 513 BC von dem persischen König ''Dareios'' anlässlich eines Feldzuges gegen die Skythen. ((''Herodot'' IV 85, 87)) Manche vermuten den Standort zwischen Anadolu Hisarı und Rumeli Hisarı. ((''Belke'' 2016, S. 161 Fußnote 3))
   - 641 n. Chr. für Kaiser ''Herakleios'', eine vielleicht nur anekdotische Nachricht   - 641 n. Chr. für Kaiser ''Herakleios'', eine vielleicht nur anekdotische Nachricht
-Die persische Königsstraße führte nach Sardes und Ephesus, weit südlich vom Bosporus. Als Schlüsselstelle der Pilgerroute ins Heilige Land wurde der Übergang erst im spätrömischen Kaiserreich bedeutend, verstärkt durch die Verlegung der Hauptstadt hierher. Zuvor müssen die beiden Häfen von Chalkedon (türk. Kadıköy) jedoch bedeutender gewesen sein, denn //Calcedonia// wird in der einzigen erhaltenen antiken Karte genannt ((Tabula Peutingeriana, pars VIII)), in  den ältesten [[wiki:itinerar|Itinerarien]] namentlich als Ziel angegeben: »Calcedonia, traiectus in Bithinia« ((//Itinerarium Antonini// § 139)), während im Itinerarium Burdigalense ((571, 6-10:// »kal. Iun. A Calcidonia et reversi sumus Constantinopolim VII kal. Ian. Consule suprascripto A Constantinopoli transis Pontum, uenis Calcedoniam, ambulas prouinciam Bithiniam.«//)) das neu gegründete Konstantinopel weniger beachtet wird als der Übergangshafen. ((''Salway, R. W. B.''\\ //There but not there: Constantinople in the Itinerarium Burdigalense.//\\ S. 293-324 in: Lucy Grig, Gavin Kelly: Two Romes : Rome and Constantinople in Late Antiquity. Oxford 2012: Oxford University Press.))+Die persische Königsstraße führte nach Sardes und Ephesus, weit südlich vom Bosporus. Als Schlüsselstelle der Pilgerroute ins Heilige Land ((''Spickermann, Wolfgang''\\ //Die kirchliche Organisation des spätantiken Pilgerwesens.//\\ 211-220 in: Für Seelenheil und Lebensglück. Das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln, Mainz 2018 )) wurde der Übergang erst im spätrömischen Kaiserreich bedeutend, verstärkt durch die Verlegung der Hauptstadt hierher. Zuvor müssen die beiden Häfen von Chalkedon (türk. Kadıköy) jedoch bedeutender gewesen sein, denn //Calcedonia// wird in der einzigen erhaltenen antiken Karte genannt ((Tabula Peutingeriana, pars VIII)), in  den ältesten [[wiki:itinerar|Itinerarien]] namentlich als Ziel angegeben: »Calcedonia, traiectus in Bithinia« ((//Itinerarium Antonini// § 139)), während im Itinerarium Burdigalense ((571, 6-10:// »kal. Iun. A Calcidonia et reversi sumus Constantinopolim VII kal. Ian. Consule suprascripto A Constantinopoli transis Pontum, uenis Calcedoniam, ambulas prouinciam Bithiniam.«//)) das neu gegründete Konstantinopel weniger beachtet wird als der Übergangshafen. ((''Salway, R. W. B.''\\ //There but not there: Constantinople in the Itinerarium Burdigalense.//\\ S. 293-324 in: Lucy Grig, Gavin Kelly: Two Romes : Rome and Constantinople in Late Antiquity. Oxford 2012: Oxford University Press.))
  
 Der Name //Bosporos// wurzelt in den altgriechischen Worten βοῦς boũs ‚Rind, Ochse‘ und πόρος póros ‚[[wiki:weg|Weg]], Furt‘ und entspräche dem deutschen Ortsnamen `Ochsenfurt´. Zweifel daran sind angebracht, weil der tiefe und stark strömende Kanal eben keine Furt hat und dort, wo die Ufer flach sind und die Strömung etwas geringer, rund 2.500 Meter breit ist. ''Georgacas'' (1971) hat die geographischen und geologischen Verhältnisse sehr genau untersucht und etymologisch begründet zurückgeführt auf einen Gewässernamen `enger Weg > Kanal´. Dafür spricht, dass der Wasserweg bezeichnet wird, nicht der Ort am Hafen. Der Name //Bosporos// wurzelt in den altgriechischen Worten βοῦς boũs ‚Rind, Ochse‘ und πόρος póros ‚[[wiki:weg|Weg]], Furt‘ und entspräche dem deutschen Ortsnamen `Ochsenfurt´. Zweifel daran sind angebracht, weil der tiefe und stark strömende Kanal eben keine Furt hat und dort, wo die Ufer flach sind und die Strömung etwas geringer, rund 2.500 Meter breit ist. ''Georgacas'' (1971) hat die geographischen und geologischen Verhältnisse sehr genau untersucht und etymologisch begründet zurückgeführt auf einen Gewässernamen `enger Weg > Kanal´. Dafür spricht, dass der Wasserweg bezeichnet wird, nicht der Ort am Hafen.
wiki/bosporus.1691730019.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/08/11 05:00 von norbert

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