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wiki:bodenfreiheit

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Bodenfreiheit

Im Set der geländespezifischen Maße (Steigungs-, Rampen-, Überhang- und Kippwinkel sowie Wattiefe) stellt Bodenfreiheit das wichtigste Maß dar. Zum ersten sind diese Winkel von der Bodenfreiheit abhängig, zum anderen ist die Bodenfreiheit im Gelände immer entscheidend; die anderen Maße bestimmen nur in spezifischen Situationen (Anstieg, Böschung, Wasserdurchfahrt) die Fahrfähigkeiten.

Gefahren

Bodenberührung ist streng genommen schon vorhanden, wenn der Wagenboden durch hohe Gräser und niedrige Sträucher schrubbt; Gegenmaßnahmen sind ein Kühlernetz und häufige Kontrolle:

  1. Kabel und Leitungen können abgerissen werden, insbesondere an den Differentialen;
  2. verfilzte Grasklumpen verkohlen am Auspuff (Brandgeruch) und können sich entzünde;n
  3. Gräsersamen verstopfen die Kühlrippen (Wassertemperatur steigt).

Wenn im weichen Gelände (Sand, Matsch) die Differentiale oder Unterfahrbleche aufsetzen, wird das Fahrzeug gebremst, eventuell bis zum Stillstand.
Als Gegenmaßnahme wird vor solchen Passagen der Reifendruck gesenkt.

Vereinzelte Felsbrocken auf sonst gutem Gelände sind besonders gefährlich, da es bei hoher Geschwindigkeit nur vom Glück abhängt, wenn nichts beschädigt wird.
Auf felsigem Untergrund ist im kleinstmöglichen Gang das fahrerische Können bei der Spurwahl ausschlaggebend. Die Bodenfreiheit bestimmt, welche Blöcke und Stufen befahren werden können.

Konstruktive Erhöhung der Bodenfreiheit

Beeinflusst wird die Bodenfreiheit durch:

  • Starr- oder Portalachsen, weil bei diesen die gesamte Achse gehoben wird.
  • Ein kurzer Radstand verhindert das Aufsetzen zwischen den Achsen.
  • Sofern größere Räder und Reifen aufgezogen werden können, erhöht dies auch die Bodenfreiheit.
  • Ein Fahrzeug höherzulegen, verändert die Schwerpunktlage und die Fahrdynamik negativ.

Der optisch im Vordergrund stehende Abstand der Karosserie zum Boden ist demgegenüber nachrangig. Unabdingbar ist allerdings ein geräumiger Radkasten, der nicht nur längere Federwege erlaubt, sondern auch größere Räder.

Größenordnung der Bodenfreiheit

Die Bodenfreiheit kann an unterschiedlichen Stellen des Fahrzeugs gemessen werden und wird beispielsweise durch obige Faktoren beeinflusst, aber auch durch Beladung und Lastverteilung. Das Kraftfahrtbundesamt legt für Geländefahrzeuge je nach Fahrzeugkategorie zugrunde:

  • Bodenfreiheit unter der Vorderachse ⇒ 180 bzw. 250 mm
  • Bodenfreiheit unter der Hinterachse ⇒ 180 bzw. 250 mm
  • Bodenfreiheit zwischen den Achsen ⇒ 200 bzw. 300 mm

Nachfolgende Werte veranschaulichen das Verhältnis und sind als Beispiel zu lesen. Die Wahl des Messpunktes und die verschuiedenen Konfigurationen des Fahrzeugmodells ermöglichen eine Bandbreite möglicher Angaben.

cmModell
60Unimog 2400
50Unimog 1200
40Hummer
34Pinzgauer
32Defender
31Mercedes G
23VW Amarok
23Jeep Cherokee
22Subaru Forester
21Dacia Duster
19Suzuki Jimny
18Skoda Yeti
16Fiat Panda Cross

siehe auch:
*Fahrwerkeigenschaften

wiki/bodenfreiheit.1534912967.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:02 (Externe Bearbeitung)

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